Interview-Serie: Netzwerk-Planung für digitale Bildung Lancom Systems – Bildungs-WLAN Made in Germany
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Schulen stellen spezielle Anforderungen an das WLAN. Wir fragen Gründer und Geschäftsführer Ralf Koenzen, warum gerade Lancom der richtige Digitalisierungs-Partner für Schulen sein sollte.

Lancom Systems aus Würselen bei Aachen gilt als größter deutscher Business-WLAN-Ausrüster. Typische Kunden sind Hotels, mittlere und größere Betriebe und Behörden. Wer Angst vor amerikanischen und asiatischen Backdoor-Angriffen hat, fühlt sich beim deutschen LAN/WLAN-Bauer oft sicherer. Wir fragen Gründer und Geschäftsführer Ralf Koenzen, warum gerade Lancom auch der richtige Digitalisierungs-Partner für Schulen sein könnte.
IP-Insider: Welche Ihrer WLAN-Produkte eignen sich besonders für Schulen?
Ralf Koenzen: Sowohl mit unserem Hardware-Portfolio als auch Software-seitig, sind wir perfekt für die Schuldigitalisierung aufgestellt. WLAN-seitig empfehlen wir aufgrund der hohen Endgerätedichte in Schulen grundsätzlich den Einsatz von Wi-Fi 6 – oder künftig auch Wi-Fi 6E – WLAN Access Points, da diese viele Clients gleichzeitig mit ausreichend Bandbreite versorgen können. Zudem sind alle unsere Access Points Multi-SSID-fähig und bilden damit eine Grundanforderung in den Schulen ab, wo in der Regel mindestens drei Netze parallel aufgespannt werden: das pädagogische Netz für die Schüler, ein Verwaltungsnetz sowie ein Gastzugang. Auch mit Aspekten wie WLAN-Zeitsteuerung können wir punkten.
IP-Insider: Wie unterstützen Sie den Internet-Anschluss?
Koenzen: Einen hochperformanten Anschluss ans Breitbandnetz stellen wir mit unseren Glasfaser-fähigen Routern sicher. Sowohl in Pandemiezeiten, wo mitunter hunderte von Schülern gleichzeitig von außen auf Schulserver & Co. zugreifen müssen, als auch im hoffentlich bald wieder flächendeckend stattfindenden Präsenzunterricht, wird der Internet-Anschluss per VDSL schnell zum Flaschenhals. Für eine zusätzliche Absicherung nach außen setzen viele Schulträger auf unsere Desktop-Firewalls.
IP-Insider: Cloud oder On Premises?
Koenzen: Dem Mangel an IT-Administratoren in Schulen begegnen wir mit unserer Lancom Management Cloud. Mit ihrer Hilfe werden Schulnetze aller Größen hochautomatisiert aufgesetzt und verwaltet. Meist greifen die Schulträger hierzu auf unser Public Cloud-Angebot zu. Größere Kommunen wiederum entscheiden sich durchaus für den Eigenbetrieb als private Instanz in ihren Rechenzentren.
Mehr dazu gibt es hier:
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Serie: LAN-WAN-WLAN-Management per Cloud
Lancom Systems – High-Tech aus Deutschland
IP-Insider: Helfen Sie den Schulen auch bei der Planung und Projektierung?
Koenzen: Wir haben seit dem Start des Digitalpakts weit mehr als 2.000 Schulen mit digitaler Infrastruktur ausgestattet. Das geht nur dank unseres starken Netzwerks an Partnern, die vor Ort sind, die Schulen beraten und durch die Realisierung begleiten. Aber natürlich unterstützen wir überall da, wo es sinnvoll ist. Beispielsweise mit einem eigenen Site-Survey-Angebot.
IP-Insider: Welche Rolle spielt Security bei Schulen?
Koenzen: IT-Sicherheit in Schulen hat viele Facetten. Klassische Security-Lösungen wie unsere Desktop-Firewalls werden in rund einem Drittel der Schulprojekte aktiv nachgefragt. Das ist gut und zeigt, dass die Träger die Gefahren durch Cyber-Angriffe nicht unterschätzen. Was wir allerdings häufig vermissen, ist der Blick auf das WLAN. Wir bei LANCOM setzen mit WPA3 Enterprise konsequent auf neuste Verschlüsselung. In vielen Ausschreibungen wird jedoch nach wie vor nur WPA2 vorausgesetzt.
Security-Anforderungen gibt es jedoch auch im pädagogischen Bereich. Über Web- bzw. Jugendschutzfilter wird sichergestellt, dass etwa illegale oder jugendgefährdende Inhalte nicht über das Schul-WLAN abgerufen werden können. Allerdings gibt es durchaus Fälle, in denen aus pädagogischen Gründen genau diese Inhalte wichtig sind, beispielsweise im Politikunterricht zu Extremismus-Themen. Hier bieten wir den Schulen mit einer speziellen Override-Funktion für die Lehrkräfte den nötigen Spielraum.
IP-Insider: Welche Rolle spielt der Datenschutz bei der Schuldigitalisierung?
Koenzen: Leider wird die Debatte um den schulischen Datenschutz selten sachlich geführt. Zudem hat es vor allem in den ersten Monaten der Pandemie an klaren Leitplanken durch die Kultusministerien und die Landesdatenschützer gefehlt. Das hat sich glücklicherweise geändert, sodass in vielen Bundesländern mittlerweile nicht datenschutzkonforme Plattformen und Videokonferenzlösungen klar benannt und gegen konforme Lösungen ausgetauscht werden.
Oft wird jedoch übersehen, dass der schulische Datenschutz bereits bei der Basisinfrastruktur beginnt. Das ist konkret immer dann der Fall, wenn das Schul-WLAN Cloud-basiert verwaltet wird, da hierbei personenbezogene Daten von Schülern und Lehrkräften das schulische Netz verlassen. Damit gilt für das Schul-WLAN dasselbe wie für Zoom & Co.: Lösungen von Nicht-EU-Anbietern sind in vielen Fällen kritisch und können nicht rechtskonform betrieben werden.
Das sollten auch Fachhändler bei der Beratung unbedingt beachten. Schließlich drohen Schulen bei Missachtung der Datenschutzvorgaben nicht nur Bußgelder, auch die Fördermittel aus dem Digitalpakt können zurückgefordert werden. Schule auch im Digitalen als geschützten Raum zu erhalten – das sollte der Leitgedanke für alle sein, die eine aktive Rolle bei der Digitalisierung des Bildungswesens spielen.
IP-Insider: Wie gut liegt Lancom in Sachen Kosten? Beim Erstkauf? Bei den Folgekosten?
Koenzen: Schul-WLANs stehen hinsichtlich Komplexität und Verfügbarkeitsanforderungen klassischen Unternehmensnetzen in nichts nach. Die Netzwerkkomponenten – WLAN, Switches, Router, Firewalls – müssen entsprechend hochwertig und leistungsfähig sein. Kurzum: Mid-range bis high-end.
In diesem Segment bietet Lancom ein sehr attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Neben top-aktueller WLAN-Hardware auf Basis von Wi-Fi 6 – und in Kürze auch Wi-Fi 6E – sind kostenlose Funktions- und Sicherheits-Updates fester Teil unseres Angebots. Sie halten das Schulnetz sehr lange auf dem neusten Stand der Technik und machen die Infrastruktur über viele Jahre nutzbar. Auch für unseren – deutschsprachigen – Hersteller-Support müssen seitens unserer Vertriebspartner keine kostenpflichtigen Verträge abgeschlossen werden.
Im Hinblick auf die Konstruktion des Förderprogramms sind das sehr wichtige Aspekte. Der Digitalpakt sieht nämlich ausschließlich die Erstattung der Kosten für die Erstinvestition vor. Sind später kostenpflichtige Software-Aktualisierungen nötig, gehen diese zu Lasten des Trägers.
Viele der Entry-level Access Points, die man oft noch aus Vor-Digitalpakt-Zeiten in einigen Schulen antrifft, sind daher nur auf den ersten Blick günstiger. Ihre Nachteile offenbaren sich beim professionellen Betrieb in der Fläche. Hardware, die nicht high-density-fähig ist, veraltete Verschlüsselung auf Basis von WPA2, fehlende Sicherheits-Updates und fehlender professioneller Support machen einen dauerhaften und zuverlässigen Betrieb unmöglich.
IP-Insider: Welche Rolle spielen Ihre Händler und Systempartner?
Koenzen: Viele Lancom-Partner kennen sich mit den Besonderheiten von Schulnetzen hervorragend aus. In engem Schulterschluss mit ihnen konnten wir so seit dem Start des Digitalpakts weit mehr als 2.000 Schulen auf dem Weg in die Digitalisierung begleiten. Die Rolle unserer Partner ist umfassend: sie beraten, leuchten mitunter aus, nehmen an Bieterverfahren teil und übernehmen schließlich Rollout und in vielen Fällen auch die Verwaltung und Pflege der Schul-WLANs. Kurzum: ohne unsere hochqualifizierte Partnerlandschaft wäre WLAN in den meisten deutschen Schulen noch heute nicht viel mehr als eine Wunschvorstellung.
IP-Insider: Haben Sie Referenz-Projekte in Schulen?
Koenzen: Allein seit Beginn des Digitalpakts haben wir sehr viele Schulprojekte mit unseren Partnern realisiert. Von der kleinsten Schule Deutschlands auf Helgoland, die sich über ein top-modernes „WLAN aus der Cloud“ freuen darf, bis hin zu ganzen Städten, die flächendeckend in allen Schulen auf Lancom setzen:
Die James-Krüss-Schule auf Helgoland setzt bereits seit 2018 auf ein Cloud-gemanagtes WLAN. Kernstück hierbei ist die Lancom Management Cloud (LMC), die dank intelligenter Technik dabei hilft, den Zeitaufwand für Aufgaben wie das Aufspielen von Updates oder das Ausrollen neuer Netze, auf ein Minimum zu reduzieren. Verwaltet wird das Netz der Grund- und Gemeinschaftsschule durch die Gemeinde Helgoland.
Auch an der Aachener Viktoriaschule kommt das WLAN aus der Cloud. Hier übernimmt die Schule das Netzwerkmanagement in Eigenregie. Möglich wird dies durch den hohen Automatisierungsgrad der LMC: Mit wenigen Klicks lassen sich Access Points konfigurieren und Netzbetrieb und Auslastung überwachen.
Die Stadt Helmstedt war im Februar 2020 der erste Schulträger in Niedersachsen, der sich über einen Bewilligungsbescheid aus dem Digitalpakt freuen durfte. Seither sorgen WLAN Access Points von Lancom in den fünf Grundschulen der Stadt für flächendeckendes WLAN. Die städtische IT-Abteilung verwaltet die Netze über WLAN-Controller und kümmert sich um Netzbetrieb und Erweiterung.
Auf ein Controller-basiertes Konzept setzt auch das Erzbistum Paderborn für das WLAN an seinen 19 Schulen in Nordrhein-Westfalen. Die Verwaltung der rund 1.000 Lancom Access Points und 19 WLAN-Controller erfolgt durch einen regionalen IT-Dienstleister. Von der Konfiguration über das Monitoring bis hin zum Troubleshooting übernimmt dieser die gesamte Netzwerkadministration.
Schul-WLAN ist also nicht gleich Schul-WLAN. Die individuellen Gegebenheiten der Schulen und Schulträger spielen bei der Wahl des passenden Managementansatzes eine wichtige Rolle.
IP-Insider: Wie sehen Sie WLAN 2025 in Schulen?
Koenzen: Der aktuelle Digitalpakt ist mit einem festen Enddatum versehen: bis 31.12.2024 müssen alle Mittel abgerufen sein. Ich bin optimistisch, dass der größte Teil der Schulen in Deutschland bis dahin digital gut aufgestellt und digital gestütztes Lehren und Lernen fester Teil des schulischen Alltags sein wird.
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