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Alcatel-Lucent-Experten schlagen Finanzierung für Breitband-Rollout vor Der Wunsch nach Glasfasernetzen drängt, doch wer zahlt?

Redakteur: Ulrike Ostler

Laut Nemertes Research kann 2012 der Bandbreitenbedarf der Internet-Anwender nicht mehr gedeckt werden. Funknetze ersetzten nur in Ausnahmefällen die Kabelanschlüsse. Eigentlich müsste flächendeckend Glasfaser her. Doch wer soll das bezahlen? Die geschätzten Kosten für ein solches Netz belaufen sich auf 40 bis 60 Milliarden Euro, sagt Alcatel-Lucent-Spezialist Thomas Schröder.

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Es handle sich um ein „Henne-Ei-Problem“ bedingt durch „grundsätzliche Fehler“ in der Politik, sagt DVPT-Vorstand Hans Joachim Wolff (DVPT = Deutscher Verband für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation e.V.) Er spricht über die Bereitbandversorgung in den ländlichen Gebieten Deutschlands, für die niemand aufkommen will:

  • die Telekom mit dem Löwenanteil am bisherigen Netz und an den Investitionen in die passive Netzinfrastruktur nicht, weil sich die Investitionen nicht rechnen,
  • die Kommunen nicht, weil sie kein Geld, keine Ressourcen, kein Know-how und kein Interesse für den Aufbau von Netzen aufbringen können oder wollen und die Privatunternehmen in der Pflicht sehen
  • die Nutzer nicht, die für schlechteren Service höhere Gebühren zahlen sollen und zum Teil wesentliche höhere Anschlussinvestitionen tätigen müssten. Betroffen sind neben Privathaushalten auch kleine und mittelständische Betriebe in Mischgebieten, in denen Wohnen und Arbeiten möglich ist, sowie in älteren Gewerbegebieten, aber auch etwa Bankfilialen, denen dedizierte Mietleitungen zu teuer sind.

Die Beteiligten schieben einander die Verantwortung zu, keiner wird initiativ. Die Telekommunikationsunternehmen verlangen eine andere Regulierung und Investitionsschutz, die Kommunen benötigen Know-how und Fördergelder, die Nutzer möchten das, was in den Großstädten selbstverständlich ist.

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