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Single-Vendor, Best-of-Breed oder Best-of-Suite Was ist die beste Management- und Automatisierungslösung

Von Jorg Junghans

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In keinem anderen IT-Bereich hat es in den vergangenen Jahren so viele richtungsweisende Entwicklungen gegeben wie im Netzwerkbereich. Das liegt nicht nur an dem starken Anstieg von Netzwerkanforderungen. Es liegt auch an der Notwendigkeit, die gleichzeitige Zunahme von Komplexität abzubauen und so das Management von Netzwerken zu vereinfachen.

Ohne Automatisierung lassen sich große Netzwerke heute nicht mehr sinnvoll betreiben. Jorg Junghans von Racksnet erläutert Vorteile und Möglichkeiten moderner Management-Automation.
Ohne Automatisierung lassen sich große Netzwerke heute nicht mehr sinnvoll betreiben. Jorg Junghans von Racksnet erläutert Vorteile und Möglichkeiten moderner Management-Automation.
(Bild: © Olivier Le Moal - stock.adobe.com)

Eine der naheliegendsten Möglichkeiten zum Abbau von Netzwerkkomplexität ist die Automatisierung von Netzwerkaufgaben. Der Markt bietet hierfür verschiedenste Lösungen an. Neben herstellereigenen, proprietären Lösungen gibt es auch Lösungen, die als so genannte Best-of-Breed-Lösung ihren Anwendern zwar keine Multifunktionalität bieten, aber in ihrer jeweiligen Kernfunktion einfach zu bedienen sind und schnell gute Ergebnisse liefern.

Einen anderen Ansatz bieten so genannte konvergente Multifunktionslösungen. Diese arbeiten im Netzwerk nicht nur herstellerübergreifend, sondern beinhalten in der Regel eine Vielzahl von Funktionen, die der Nutzer andernfalls nur mit einer Vielzahl verschiedener Tools, z.B. für Monitoring, Analytics oder Automation erreichen könnte.

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Netzwerke vereinfachen, Komplexität abbauen

Heutige Netzwerke sind komplex. Ganz gleich ob im WAN, Campus, IoT oder Rechenzentrum – die Aufgaben für IT-Teams haben enorm zugenommen und können Mitarbeiter rasch an die Grenzen ihrer Möglichkeiten bringen. Denn anders als vor zehn, fünfzehn Jahren umfassen Netzwerke heute viel mehr Geräte, Geschäftsanwendungen und auch externe Verbindungen. Das bedeutet aber auch: viel mehr Chancen für potenzielle Probleme.

Komplexe Netzwerkinfrastrukturen bergen Risiken. Schon kleinste Fehler können zu gravierenden Problemen führen – mit fatalen Folgen für die Produktivität im Unternehmen. Die Hälfte aller Netzwerkausfälle passiert aufgrund menschlicher Fehler, z.B. durch fehlerhafte Eingaben bei der Konfiguration von Netzwerkkomponenten.

Die Möglichkeiten im Netzwerk-Management haben sich kontinuierlich weiterentwickelt. Kaum verändert haben sich dagegen in den vergangenen Jahren die Strategien und Maßnahmen zur Gefahrenabwehr. Diese gründen häufig noch auf die Abwehr von Hackern, Mal- und Ransomware – also Angriffe von außen. Etliche Probleme entstehen heute aber auch deshalb, weil IT-Teams für die Erledigung Ihrer Aufgaben nicht genügend Ressourcen, wie Zeit oder Budget, z.B. für den Einsatz effizienter Automatisierungslösungen, zur Verfügung stehen. Dabei hat die Zahl diesbezüglicher Management-Lösungen in den letzten Jahren stark zugenommen. Schnell kann man hier den Überblick verlieren, auch weil diese ständig weiterentwickelt werden, z.B. um noch mehr Funktionen und noch mehr Produktivität zu generieren. Und schlussendlich hat, neben all diesen Entwicklungen, vor allem die Virtualisierung von Netzwerken und die damit verbundene Umstellung konventioneller Netzwerke auf Cloud-Infrastrukturen, ganz eigene Herausforderungen geschaffen.

Der beste Weg aus dieser Situation: Automatisierung. Denn automatisierte Netzwerke sorgen für zeitliche Entlastung, etablieren Standards und erhöhen die Produktivität.

Die drei wichtigsten Vorteile von Netzwerkautomatisierung

Angesichts der vielen Möglichkeiten kann die Auswahl des richtigen Konzeptes mühsam sein. Egal für welchen Lösungsansatz Sie sich entscheiden, Ihre Auswahl sollte sich in jedem Fall an den strategischen Anforderungen Ihres Unternehmens orientieren.

Unabhängig von Ihren individuellen Zielsetzungen, hat es sich auch bewährt, folgende Ziele zu berücksichtigen: Standardisierung, Effizienzsteigerung, Reduzierung potenzieller Fehlerquellen und Senkung der Betriebskosten. Wie Sie Ihre Ziele erreichen, hängt nicht nur von der Beschaffenheit Ihrer Netzwerkinfrastruktur, sondern auch davon ab, welche Ressourcen Ihnen zur Umsetzung Ihrer Strategie zur Verfügung stehen.

Denn gerade im Netzwerkbereich herrscht Fachkräftemangel. Deshalb müssen Lösungen zur Netzwerkautomatisierung einfach und schnell funktionieren. Im Idealfall eben auch ohne explizites Spezialistenwissen.

  • Vorteil Nr. 1 – Standardisierung und Effizienzsteigerung: Wenn Fachkräfte fehlen und zeitliche sowie finanzielle Ressourcen, z.B. für Investitionen oder Schulungen, begrenzt sind, bietet die Automatisierung viele Vorteile. Zeitaufwendige und wiederkehrende Arbeiten müssen nicht mehr manuell erledigt werden. Die Basis für Automatisierung sind definierte Standards bei Aufbau und Betrieb der Netzwerkinfrastruktur.
  • Vorteil Nr. 2 – Deutliche Fehlerreduktion: Wie schon erwähnt sind menschliche Fehler für die Hälfte aller Netzwerkausfälle verantwortlich. Die meisten Fehler passieren bei der manuellen Gerät-für-Gerät-Konfiguration, insbesondere auf CLI-Ebene. Mit der Automatisierung können solche Aufgaben zeitgesteuert, anwendungsbezogen und sonstigen Vorgaben folgend, ausgeführt werden – fehlerfrei.
  • Vorteil Nr. 3 – Nachhaltige Kostensenkung: Die Reduzierung potenzieller Fehlerrisiken und die Produktivität durch Automatisierung setzen vormals geblockte Zeit- und Finanzressourcen wieder frei. Automatisierung senkt also nicht nur den OPEX; Automatisierungslösungen können auch positive Effekte auf den CAPEX haben. Beispielsweise dann, wenn man beim Ausbau von Netzwerk-Infrastruktur dem globalen Open Networking Trend folgt, z.B. mit den Brite-Box-Lösungen von Dell EMC.

Herstellereigene, proprietäre Single-Vendor Lösung

Wenn die Switches, Router und sonstigen Netzwerkkomponenten einer Organisation von einem einzigen Hersteller stammen, liegt es nahe, auch die Automatisierungslösung dieses Herstellers einzusetzen. Die meisten Hardware-Hersteller bieten solch konventionellen Lösungen an. Diese Praxis erscheint komfortabel, denn Hersteller werben mit der Konvergenz ihrer Soft- und Hardware. Von Nachteil ist allerdings, dass proprietäre Software selten kompatibel mit Geräten anderer Hersteller ist. Herstellereigene Software bedient meistens nur die Funktionen, die vom Hersteller für seine jeweilige Hardware vorgesehen waren – keine weiteren.

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Best-of-Breed Lösungen

Das Beste aus jeder Klasse bzw. Kategorie versprechen sog. Best-of-Breed Lösungen. Diese stammen von Softwarefirmen, die sich auf bestimmte Bereiche spezialisiert haben: z.B. auf Monitoring, Analytics, Automation, Templating usw. In ihrer jeweiligen Kategorie bieten Ihnen diese Lösungen viele nützliche Funktionen, mit denen Sie Netzwerkaufgaben und Abläufe vereinfachen oder automatisieren können. In der Regel sind Best-of-Breed Lösungen herstellerunabhängig und kommen mit verschiedensten Betriebssystemen klar. Dennoch haben auch sie einen entscheidenden Nachteil: Ihr Funktionsspektrum ist auf die jeweilige Kategorie begrenzt.

IT-Admins, die Aufgaben in mehreren Netzwerkkategorien erledigen müssen, brauchen hier also mehr als eine Lösung, was wiederum zu mehr Kosten, mehr Schulung und mehr Komplexität führt, weswegen sich inzwischen noch ein weiterer Ansatz als Automatisierungslösung etabliert hat.

Konvergente, multifunktionale Lösungen (Best-of-Suite)

Keine herstellerunabhängige Software beinhaltet derzeit eine Automatisierungslösung, die sämtliche Netzwerkkategorien und -funktionen vollständig umfasst. Aber es gibt Software, die sich diesem Ziel nähert. Das Besondere solcher Lösungen sind u.a. ein breiteres Einsatz- und Verwendungsgebiet, z.B. in Rechenzentren, im Campus- und IoT- Bereich und im WAN. Manche Lösungen bieten darüber hinaus auch noch eine herstellerunabhängige Automatisierung sowie ein breites Funktionsspektrum. Konvergente, multifunktionale Automatisierungslösungen beinhalten neben Monitoring- und Netzwerkanalyse-Tools, auch eine große Anzahl praxisgerechter Templates (Use Cases), die den Automatisierungsprozess, auch für Nicht-Netzwerkspezialisten, stark vereinfachen.

Ein weiterer Schritt in Richtung Simplifizierung ist die Vereinheitlichung des User-Interfaces zur Planung und zum Management von Netzwerkkonfigurationen. Konvergente, multifunktionale Lösungen bieten ein über alle in ihrer Herstellerdatenbank enthaltenen Geräte hinweg einheitliches und im Idealfall grafisches, User-Interface. Das erleichtert die Handhabung außerordentlich und verkürzt die Einarbeitungszeit.

Standardmäßig sind diese Lösungen oft als Cloud-SaaS-Lösung konzipiert. Manche können alternativ auch als On-Premises-Lösung eingesetzt werden. Zentral steuert ein SDN-Controller den Datenfluss im Netzwerk. Northbound bietet er eine API-Schnittstelle, z.B. für Drittanbieter-Software. Southbound kommuniziert er z.B. via REST bzw. NETCONF mit der Netzwerkinfrastruktur bzw. ihren Komponenten. Fallen im Netzwerk Änderungen an, dann müssen diese nur noch an einer einzigen Stelle ausgeführt werden. IT-Teams können dadurch große Teile Ihrer Netzwerkinfrastruktur bequem vereinheitlichen und konform zur Unternehmens-Compliance managen.

Anwendungsbeispiele für konvergente, multifunktionale Lösungen

Beispiel – Kostensenkung: Wenn Sie bei der geplanten Erweiterung Ihrer Netzwerkressourcen Kosten (CAPEX/OPEX) reduzieren müssen, bietet sich z.B. der Einsatz von Brite-Box Lösungen in Kombination mit einer herstellerunabhängigen, konvergenten, multifunktionalen Automatisierungslösung an. Denn je nach Ausgangslage können bei der Anschaffung neuer Komponenten bis zu 50 Prozent der Ausgaben eingespart werden.

Beispiel: Zeitersparnis: Wenn Sie durch den Zukauf von Unternehmen unterschiedliche Netzwerkinfrastrukturen übernommen haben und diese im Sinne Ihrer Compliance konsolidieren müssen, dann bietet es sich an, zunächst eine Inventarisierung der Systemlandschaften vorzunehmen. Gut, wenn diese Bestandsaufnahme alle wichtigen Hersteller und Betriebssysteme erfasst und nicht manuell oder auf Basis lückenhafter Dokumentationen oder mit herstellereigenen Tools, Gerät für Gerät erledigt werden muss. Mit einer herstellerunabhängigen, konvergenten Lösung geht das in Minutenschnelle.

Beispiel – Erhöhung der Produktivität: Was passiert wann, wie und wo im Netzwerk? Damit Sie immer wissen was in Ihrem Netzwerk passiert brauchen Sie Monitoring-Lösungen. Best-of-Breed Lösungen sind genau darauf spezialisiert. Sie zeigen Ihnen Betriebszustände, schlagen Alarm, lösen vorab definierte Aktionen und Prozesse aus. Nur wenige Lösungen bieten Ihnen weitere Funktionen an, z.B. einen 360-Grad-Netzwerkplanungs-, Konfigurations- und Automatisierungsmodus. Genau das macht aber eine konvergente multifunktionale Automatisierungssoftware zur produktiven Lösung: wenn sie Netzwerk-Aktivitäten nicht nur fehlerfrei überwacht und darstellt, sondern wenn sie darüber hinaus die Planung, Gestaltung, Konfiguration, das Testing und Deployment ermöglicht.

Fazit: Auswahl Software-Anbieter

Wenn Sie Ihr Netzwerk herstellerunabhängig betreiben und Mitarbeitern zeit- sowie kostenintensive herstellerspezifische Schulungen ersparen möchten, dann sollten Sie sich jenseits konventioneller Herstellerangebote auch im Best-of-Breed Bereich umsehen. Hier gibt es zahlreiche Lösungen, die sich jeweils allerdings auf einige wenige Funktionen beschränken.

Möchten Sie zusätzlich aber statt mit vielen verschiedenen Speziallösungen ein kleines und überschaubares Software-Portfolio unterhalten, das alle wichtigen Netzwerkaufgaben in einer konvergenten, vereinheitlichten Automatisierungslösung abbildet, dann sollten Sie einen Blick auf die multifunktionalen, konvergenten und einfach zu bedienenden Multi-Vendor Lösungen werfen.

Jorg Junghans.
Jorg Junghans.
(Bild: Racksnet)

Über den Autor

Jorg Junghans ist als VP Marketing & PR für die technische Vermarktung des Racksnet-Produktangebots verantwortlich. Die Racksnet GmbH ist ein deutsches SaaS-Unternehmen mit Sitz in Bad Soden im Taunus und entwickelt Lösungen zur Automatisierung von IT-Netzwerken. Die Racksnet-Software ermöglicht Kunden den Betrieb einer flexibel gestaltbaren Netzwerkinfrastruktur. Egal ob von Cisco, Dell EMC, Hewlett Packard Enterprise. Selbst Brite-Box Lösungen kann die herstellerunabhängige, konvergente, Multifunktionslösung heute bereits managen. Racksnet ist Mitglied von BITCOM und BiTMI sowie der Open Networking Foundation und erhielt bereits zweimal den begehrten Red Herring Award der 100 innovativsten Unternehmen in Europa und USA.

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