Schub für IoT, M2M-Kommunikation und Industrie 4.0 eSIM: Durchbruch für Mobility-Konzepte
Die Einführung der fest eingebauten und netzbetreiberunabhängigen Embedded SIM-Karte (eSIM), anstelle der heute üblichen Plastik-SIM, wird einen „Durchbruch für das weltweite mobile Internet“ bedeuten, prophezeit eco – Verband der Internetwirtschaft e.V.
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Mit der eSIM werde es erstmals möglich, sich beim ersten Einsatz auf einen Netzbetreiber online aufzuschalten. Zudem erhöhe sie die Flexibilität, in praktisch jedem Mobilfunknetz rund um den Globus, ohne manuellen Kartenwechsel, online zu gehen. „Wenn sich die Mobilfunkbetreibervereinigung GSMA mit den beiden Smartphone-Marktführern Apple und Samsung einigt, entsteht de facto ein Standard, auf den die Internetbranche dringend wartet“, erklärt Dr. Bettina Horster, Vorstand der VIVAI AG und Direktorin Mobile im eco – Verband der Internetwirtschaft e.V.
Bei der „Embedded SIM“ wird die SIM im Gerät fest verbaut. Diese übernehme alle Funktionen des bisher üblichen Chips, der aus einer Plastikkarte gebrochen und in Smartphones und Tablets eingelegt werden muss. Vorteil der eSIM: Beim Wechsel des Mobilfunkanbieters werde der im Gerät integrierte SIM-Chip einfach per Funk auf den neuen Anbieter umprogrammiert. Außerdem seien die fest verbauten Chips bei Erschütterungen, großen Temperaturunterschieden und Staub unempfindlicher und könnten länger störungsfrei eingesetzt werden.
Apple und Amazon gehen voran
Apple hatte bereits im letzten Jahr zwei iPad-Modelle mit einer eSIM ausgestattet, die allerdings nur in den USA und Großbritannien funktionieren. „In diesem Jahr kommen weitere mit eSIM ausgestattete Geräte auf den Markt“, erläutert die eco-Expertin Dr. Bettina Horster. „Klassiker“ der „im Gerät fest verbauten SIM“ sei der Kindle 3G von Amazon: Nutzer des Lesegeräts könnten „schon immer“ beinahe überall auf der Welt ein Buch kaufen und herunterladen, ohne sich über den Netzbetreiber Gedanken machen zu müssen.
EU-Autos ab 2018 mit eSIM
Neben dem „Connected Globetrotter“ komme die eSIM vor allem dem aufkommenden Internet of Things (IoT), also der Direktkommunikation von Geräten untereinander (Machine-to-Machine, M2M), zugute. Kraftfahrzeuge z.B., die in der EU ab 2018 mit dem eCall-System ausgerüstet werden müssen, würden eine eSIM erhalten. Für die Industrie 4.0, also die Vernetzung der industriellen Welt, stellt die eSIM laut eco ebenfalls ein Schlüsselelement dar. „Mit der eSIM wird der Durchbruch für das Internet der Dinge eingeläutet“, sagt Dr. Bettina Horster voraus und prognostiziert: „Im Jahr 2020 werden weit mehr als 25 Mrd. Geräte weltweit mit dem Internet verbunden sein – ein erheblicher Teil davon mit einer eSIM.“
Mobilfunknetzbetreiber stehen der eSIM positiv gegenüber
Während die Verbraucher vom bequemeren Surfen ohne Kartenwechsel und die Industrie durch einen neuen Milliardenmarkt von der eSIM profitieren könnten, habe es bislang Zweifel gegeben, ob die Mobilfunknetzbetreiber mit dem „kleinen Stück Plastik“ nicht ihr stärkstes Kundenbindungsinstrument verlieren. „Die durchweg positiven Äußerungen sowohl von T-Mobile als auch von Vodafone lassen jedoch den Schluss zu, dass auch dieses Branchensegment die eSIM als Geschäftstreiber für sich erkannt hat“, sagt Dr. Bettina Horster an. Vodafone habe angekündigt, demnächst in seinen Shops mit einer Smartwatch von Samsung das erste eSIM-fähige Mobilfunkgerät in Deutschland auf den Markt zu bringen.
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