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Studie: 3,5 Mrd. 5G-Verträge weltweit bis 2026 Ende 2020: 5G erreicht mehr als eine Milliarde Menschen

Von Bernhard Lück

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Im Jahr 2020 werden 5G-Netze einen entscheidenden Durchbruch erzielen: Bereits Ende des Jahres werden über eine Milliarde Menschen, also 15 Prozent der Weltbevölkerung, in Gebieten mit 5G-Abdeckung leben. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Mobility Report von Ericsson.

Ericsson-Manager Fredrik Jejdling: „Die rapiden gesellschaftlichen Veränderungen machen schnelle Mobilfunknetze zur kritischen Infrastruktur.“
Ericsson-Manager Fredrik Jejdling: „Die rapiden gesellschaftlichen Veränderungen machen schnelle Mobilfunknetze zur kritischen Infrastruktur.“
(Bild: Ericsson)

Der Ericsson Mobility Report liefert Analysen der aktuellen Entwicklungen für den Mobilfunkmarkt im 3. Quartal 2020 und Prognosen über die nächsten fünf Jahre. Für 2026 prognostiziert Ericsson bereits einen 5G-Anteil von 68 Prozent an allen Mobilfunkverträgen in Westeuropa. Damit werde Westeuropa dann auf dem zweiten Platz hinter Nordamerika liegen, für das der Report einen 5G-Anteil von 80 Prozent vorhersagt. Nordostasien, im Ericsson Mobility Report des letzten Jahres noch auf Platz zwei, werde dann mit einem Anteil von 60 Prozent den dritten Platz beim Anteil der 5G-Verträge belegen.

Fredrik Jejdling, Executive Vice President und Head of Networks bei Ericsson sagt: „5G ist gekommen, um zu bleiben. Die rapiden gesellschaftlichen Veränderungen machen schnelle Mobilfunknetze zur kritischen Infrastruktur, die unser tägliches Leben in vielfacher Weise beeinflussen wird. Die Covid-19-Pandemie hat entscheidend dazu beigetragen, die laufende Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft voranzutreiben. Und davon werden auch der 5G-Ausbau und die Anzahl der 5G-Vertragsabschlüsse profitieren.“

Die Anzahl von 5G-Verträgen in Verbindung mit einem 5G-fähigen Endgerät habe sich allein im 3. Quartal 2020 um 50 Mio. auf nun 150 Mio. weltweit erhöht. Der aktuelle Ericsson Mobility Report prognostiziert daher eine Gesamtzahl von 220 Mio. 5G-Verträgen zum Ende dieses Jahres. Und diese Entwicklung werde weitergehen – 2026 würden 3,5 Mrd. 5G-Verträge weltweit erwartet, was dann 40 Prozent aller Mobilverträge ausmachen werde.

Bis 2026 steigt der 5G-Marktanteil in Westeuropa auf 68 Prozent

Im Moment bilden LTE-Netze immer noch die dominierende mobile Netzinfrastruktur. Im 3. Quartal 2020 sei der weltweite Anteil von LTE-Verträgen um 70 Mio. gewachsen. Das bedeute insgesamt 4,5 Mrd. und damit 57 Prozent aller Mobilfunkverträge. In Westeuropa sei LTE mit 81 Prozent aller Verträge der Platzhirsch. Aber der Anteil könne bis Ende 2026 auf 29 Prozent sinken, da sich immer mehr Nutzer für 5G entscheiden würden. Das werde 2026 zu einem 5G-Marktanteil von 68 Prozent führen. In der Region würden bereits 35 Service-Provider 5G-Services anbieten, mit erwarteten 6,5 Mio. Verträgen Ende 2020. In Zentral- und Osteuropa, so der Report, werden Ende 2026 35 Prozent aller Mobilverträge 5G sein.

Weltweit konnten einige der für Ende 2020 bzw. Anfang 2021 geplanten Spektrumauktionen nicht stattfinden oder mussten verschoben werden. Das werde den weiteren Ausbau der 5G-Netze aber nur kurzfristig etwas verlangsamen.

Neue Funktionalitäten wie New Radio (NR) und die Markteinführung 5G-fähiger Apple-Geräte seien weitere Faktoren, welche die 5G-Adaption weltweit vorantreiben könnten. NR werde auch den industriellen IoT-Einsatz entscheidend beeinflussen, vor allem bei cloudbasierten IoT-Lösungen, die auf schnelle Anbindung und niedrige Latenz angewiesen seien. Auf dem 5G-Industry Campus in Aachen testet Ericsson mit seinen Partnern bereits, wie neue Infrastrukturen Industry 4.0 und Smart-Manufacturing-Prozesse voranbringen können.

Günstigere 5G-Smartphones für 2021 erwartet

Zusätzlich würden Chiphersteller an preislich attraktiveren 5G-Geräten für den Massenmarkt arbeiten. Das erste 5G-Smartphone für weniger als 300 US-Dollar gebe es mittlerweile auch bereits außerhalb Chinas zu kaufen und es würden für 2021 noch niedrigere Preise erwartet.

Ein weiterer Fokus des Berichts liege auf dem 5G-Netzausbau, der in einigen Ländern bereits sehr weit fortgeschritten sei. Die Schweiz habe beispielsweise bereits Ende 2019 für 90 Prozent ihrer Bevölkerung 5G zur Verfügung gestellt, was am extensiven Ausbau der Abdeckung gelegen habe. Insgesamt sei der 5G-Ausbau in Europa vorwiegend durch die Nutzung bestehender LTE-Frequenzbänder vorangetrieben worden, so auch in Deutschland. In den USA habe man hingegen auch zusätzliche Frequenzbänder unterhalb des 6-GHz-Bandes sowie Frequenzbänder im Mikrowellenbereich erschlossen, um die 5G-Abdeckung zu gewährleisten. So könne in den USA ein großer Teil der Bevölkerung mit 5G versorgt werden.

All diese Entwicklungen würden dazu führen, dass 2026 über 60 Prozent der Weltbevölkerung Zugang zu 5G-Netzen haben werden. Diese schnellen Netze würden dann mehr als die Hälfte des weltweiten mobilen Datenverkehrs tragen. 2026 wären das etwa 226 Exabyte (EB) pro Monat. Smartphones würden dabei an der Spitze der genutzten Zugangsgeräte stehen. Mehr als sechs Mrd. Menschen würden damit sowie mit Laptops und anderen mobilen Endgeräten 5G-Datenservices nutzen, u.a. für mobile Games, die ebenfalls als Treiber der Entwicklung und als attraktiver 5G-Wachstumsmarkt angesehen würden.

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Größter Zuwachs von FWA in Westeuropa im letzten Halbjahr

Außerdem sei die gute Prognose für FWA-Verbindungen (Fixed Wireless Accees) der letzten Mobility Reports weiter verbessert worden. Bis Ende 2026 soll es weltweit über 180 Mio. FWA-Verbindungen geben. Die aktuell höchste Wachstumsrate im Zeitraum von Februar bis Oktober 2020 könne man in Westeuropa finden – hier habe der Zuwachs 93 Prozent betragen. Ein Grund dafür sei der gestiegene Bedarf an stabilen und schnellen Breitbandnetzen in der Pandemie. Und FWA sei für Netzbetreiber oft eine schnelle und kosteneffiziente Alternative zu herkömmlichen Festnetzen, die teilweise auch staatlich gefördert werde.

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