Mitarbeiter-Benefits im Wandel Womit Chefs heute überzeugen
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Die Gesellschaft und Arbeitswelt wandeln sich – und hier müssen auch Mitarbeiter-Benefits Schritt halten. Denn wer aus dem Homeoffice arbeitet, braucht ein gesundes Mittagessen in der heimischen Küche und kein Kantinenangebot. Wie Unternehmen ihren Mitarbeiten gegenüber heutzutage ihre Wertschätzung auszudrücken und das Arbeitgeberimage steigern können.

In unserer schnelllebigen (Arbeits-)Welt ist Zeit ein seltenes und daher umso wertvolleres Gut. Und das wirkt sich auch auf Benefits für Mitarbeiter aus. So geht es nicht mehr (nur) um finanzielle Zuschüsse wie den jährlichen Bonus, sondern auch um Leistungen, die einen Zeitvorteil bedeuten. Hierzu zählen flexible Arbeitszeiten, mit denen sich Privat- und Berufsleben vereinbaren lassen, Zuschüsse für die Kinderbetreuung oder den Freiraum, um Angehörige zu pflegen.
Doch ebenso wichtig wie die Zeit für andere, ist auch die Zeit für einen selbst. Denn nur Mitarbeiter, die ausgeglichen und körperlich sowie psychisch fit sind, können auch im Job eine überzeugende Leistung erbringen. Durch Vergünstigungen für ein Fitnessstudio, kostenlose gesunde Getränke oder einem ausgewogenen Essensangebot durch Essensgutscheine und Rezeptvorschläge haben Unternehmen auch hier viele Möglichkeiten, ihr Team gezielt zu unterstützen. Was bei all den Maßnahmen im Fokus steht: dem Einzelnen Zeit schenken.
Wertschätzung ist die wichtigste Währung
Noch vor einigen Jahren galten ein Dienstwagen und ein Einzelbüro als Statussymbole im Job. Doch in Zeiten von Carsharing, Homeoffice oder auch Coworking Spaces treten solche Aspekte, insbesondere bei jüngeren Arbeitnehmern, in den Hintergrund. Die Arbeitswelt hat sich radikal gewandelt – und damit auch die Art und Weise, wie Arbeitgeber Wertschätzung zeigen sollten. Worauf es heute ankommt: Leistung und Engagement des Einzelnen sichtbar machen, und zwar völlig unabhängig von seiner Position.
Ob im virtuellen Unternehmensmeeting die Team-Highlights des Monats vorzustellen, den erfolgreichen Abschluss des Auszubildenden mit einem Gutschein anzuerkennen oder die Führungskraft mit einem Blumenstrauß anlässlich des erfolgreichen Projektabschluss zu überraschen – es sind oftmals diese vermeintlich kleinen Aufmerksamkeiten, die Wertschätzung für die geleistete Arbeit ausdrücken. Neben der individuellen Anerkennung verleiht ein Unternehmen der Wertschätzung für Mitarbeiter auch in seinem Gesamtpaket Nachdruck. Dies gelingt beispielsweise durch eine faire Bezahlung, ein attraktives Weiterbildungsangebot oder ein umweltbewusstes Verhalten, das vielen Mitarbeitern zunehmend auch im Arbeitsumfeld wichtig wird.
Benefits für einen modernen Lifestyle
Überzeugende Benefits sollten sich an den gesellschaftlichen Entwicklungen orientieren, sonst verfehlen sie leicht ihr Ziel. Um das konkreter zu machen: Resilienz spielt beispielsweise eine immer größere Rolle – nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat die Menschen an ihre psychischen und körperlichen Grenzen gebracht. Solche Entwicklungen müssen HR-Verantwortliche und Arbeitgeber im Blick haben und das Benefit-Angebot entsprechend anpassen oder weiterentwickeln.
Gerade beim Thema Gesundheit gibt es zahlreiche Möglichkeiten zur Unterstützung: Regelmäßige Workshops zu Gesundheitsthemen wie der richtige Umgang mit Stress, eine individuelle (anonyme) Beratungsleistung, Möglichkeiten zur gesunden Pausengestaltung oder das bewusste Schaffen digitaler Auszeiten.
Darüber hinaus gibt es derzeit noch viele andere (Lebens-)Bereiche, die sich wandeln. So geht der Trend zu einer nachhaltigen Mobilität, die weg vom eigenen Auto hin zu öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad führt. Auch hier kann ein Arbeitgeber bewusst mit seinem Benefit-Programm ansetzen, zum Beispiel durch Leasingangebote für ein Jobrad oder den monatlichen Zuschuss zur Fahrkarte. Kurzum: Ein zeitgemäßes Benefit-Management orientiert sich an gesellschaftlichen Entwicklungen und passt sich bei Bedarf an diese an.
Corona: neue Herausforderungen brauchen neue Benefits
Seit mehr als eineinhalb Jahren prägt die Corona-Pandemie unser Leben und Arbeiten. Homeschooling, hybrides Arbeiten, virtuelle Führung und Co.: Ein Arbeitgeber sollte sein Team auch hinsichtlich dieser veränderten Gegebenheiten und Herausforderungen unterstützen. So hat sich das Arbeiten in vielen Berufen komplett in den virtuellen Raum verlagert. Bei der Einrichtung des Arbeitsplatzes zu Hause kann der Arbeitgeber seinen Angestellten nicht nur durch die erforderliche Bereitstellung der digitalen Infrastruktur helfen, sondern auch bei der entsprechenden Ausstattung wie einem ergonomischen Bürostuhl. Zudem müssen Benefits, die sonst in Präsenz stattfinden, den digitalen Gegebenheiten angepasst werden – also beispielsweise virtuell übertragene Fitnesskurse oder anstelle des Obstkorbs im Büro ein Paket aus Apfel, Banane und Co., das an die Mitarbeiter zu Hause versendet wird.
Auch die Arbeitsweise an sich hat sich durch den Umzug ins Digitale sehr gewandelt. Digitales Coaching kann dabei helfen, neue Tools und Kanäle für jeden Mitarbeiter nutzbar zu machen. Durch hybride Arbeitsmodelle oder Belegschaften, bei denen ein Teil im Homeoffice und der andere Teil vor Ort arbeitet, stehen Arbeitgeber vor der Herausforderung, das Wir-Gefühl aufrechtzuerhalten. Hier braucht es neue Ansätze wie virtuelle Feiern und Kaffeepausen oder auch Gruppendiskussionen über Tools wie Wonder.me, die den (informellen) Austausch fördern. Zudem ist die Vereinbarkeit des Familienlebens mit dem Job durch die Pandemie in den Fokus gerückt. Hier bieten flexible Arbeitszeiten oder auch die Möglichkeit, den Nachwuchs mal mit zur Arbeit bringen zu können, die Chance, Mitarbeiter zu entlasten.
Das wichtigste ist jedoch: Unternehmen sollten in der jetzigen Zeit mit ihren besonderen Herausforderungen einen Blick dafür entwickeln bzw. haben, welche Bedürfnisse das Team und jeder einzelne Mitarbeiter hat und für entsprechende Strukturen und Benefits zu sorgen. Nachdem viele nun schon über ein Jahr im Homeoffice arbeiten, ist es wichtiger denn je, die Motivation im Team zu stärken und den Zusammenhalt zu fördern. Zusatzleistungen können einen entsprechenden Beitrag hierzu leisten.
6 Tipps für ein nachhaltiges Benefit-Angebot:
- 1. Wertschätzung zeigen: Immer das Ziel eines Benefits im Blick behalten: Dieses sollte maßgeblich dazu beitragen, dem Mitarbeiter und seiner Leistung Wertschätzung entgegenzubringen.
- 2. Individuelle Leistungen: Vom „one size fits all“-Prinzip sollte man unbedingt Abstand nehmen. So individuell die Mitarbeiter sind, die sich in unterschiedlichsten Lebensphasen befinden, so individuell sollten auch die Zusatzleistungen sein. Um die Bedürfnisse herauszufinden, helfen neben dem Dialog auch Umfragen.
- 3. Entlastungen schaffen: In unserer schnelllebigen Zeit ist es oftmals eine Herausforderung, private und berufliche Belange unter einen Hut zu bekommen. Mit wenig Aufwand können Arbeitgeber hierbei unterstützen und beispielsweise Sportpausen in den Arbeitstag integrieren oder auch private Post über das Unternehmen verschicken.
- 4. Mobile Lösungen: Eine digitale Benefits-Plattform zur Verwaltung und einfachen Nutzung von Benefits ist in der zunehmenden digitalen Arbeitswelt unerlässlich. Sie verringert für die HR-Abteilung den manuellen Verwaltungsaufwand und stärkt die digitale Nähe zu den Mitarbeitern, die jederzeit und überall Zugriff auf Extra-Angebote haben.
- 5. Flexible Strukturen: Es empfiehlt sich ein sogenanntes Cafeteria-System, das verschiedene Benefits anbietet, aus denen der Einzelne wählen kann. Wichtig hierbei: Man sollte unterjährig zwischen Benefits wechseln können – starre Angebote sind nicht mehr zeitgemäß.
- 6. Steuervorteile nutzen: Es gibt Gehalts-Extras, wie den 44-Euro-Sachbezug, die steuerlich gefördert werden – das zahlt sich sowohl für den Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer aus.
Über die Autorin
Lucia Ramminger ist Director Human Resources bei Edenred Deutschland.
Dieser Beitrag stammt von unserem Schwesterportal Marconomy.
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