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Mobile Device Management und Enterprise Mobility Management waren gestern Unified Endpoint Management setzt sich durch

Autor / Redakteur: Horst Droege / Dipl.-Ing. (FH) Andreas Donner

Für die IT-Analysten ist bereits klar: Nach MDM und EMM kommt UEM. Da immer mehr Mitarbeiter mit immer mehr verschiedenen Endgeräten arbeiten, steigt in den Unternehmen die Nachfrage nach einer effizienten Managementlösung. Und die kann nur Unified Endpoint Management heißen!

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Auf lange Sicht wird es wohl nur noch in Nischen andere Lösungen geben. Die Mehrheit der Unternehmen wird sich für UEM entscheiden.
Auf lange Sicht wird es wohl nur noch in Nischen andere Lösungen geben. Die Mehrheit der Unternehmen wird sich für UEM entscheiden.
(Bild: © - sdecoret - stock.adobe.com)

Bis 2020 soll laut Markets and Markets der weltweite Markt für UEM-Lösungen auf 3,7 Milliarden Dollar anwachsen. In Deutschland werden bereits jetzt rund 12 Millionen mobile Endgeräte für die Arbeit eingesetzt. Zwei Drittel davon werden mit einem MDM, EMM oder UEM verwaltet. Laut Crisp Vendor Universe steigt die Zahl der verwalteten Geräte bis 2020 auf 13,3 Millionen. Die Crisp-Analysten sind überzeugt, dass sich Unified Endpoint Management Lösungen dabei zum zentralen Management-Werkzeug für die digital-mobilen Arbeitsplätze entwickeln werden.

Aus Sicht der IT sind es vor allem fünf Treiber, die UEM zum Fliegen bringen werden:

  • 1. Stationäre Clients und die mobile Welt wachsen unweigerlich zusammen. Die Anwendungsszenarien sind ähnlich: Es geht in beiden Fachbereichen um Themen wie die Bereitstellung von Apps, den Zugriff oder Zugriffsentzug auf Anwendungen (z.B. wenn ein Mitarbeiter aus dem Unternehmen ausscheidet), die Konfiguration und De-Konfiguration der Geräte, etc.
  • 2. Die technischen Möglichkeiten, die Windows 10 und Mac OS X bieten, ermöglichen einen sinnvollen Einsatz und legen UEM-Lösungen sozusagen den roten Teppich aus. Die nötigen Schnittstellen sind enthalten und die Diskussion, ob Convertibles über das EMM oder mit dem Clientmanagement verwaltet werden, erübrigt sich.
  • 3. Der Kostendruck in den IT-Abteilungen lässt nicht nach. Eine Management-Lösung für alle Gerätetypen zu nutzen, anstatt zwei, spart Aufwand und Kosten.
  • 4. Der Druck der Anwender, die es als zunehmend selbstverständlich erachten, einen Unified Workspace nutzen zu können, also nach dem Motto anytime, anywhere, any device arbeiten, steigt.
  • 5. Und nicht zuletzt wird der Siegeszug von IoT die UEM-Lösungen beflügeln. Denn auch über das Internet vernetzte Geräte, seien es Wearables, Point-of-Sale-Geräte, Drucker oder Thermostate, müssen technisch und (lizenz)rechtlich ordnungsgemäß und sicher verwaltet werden.

Die Softwarehersteller tragen ebenfalls zur Verbreitung von UEM bei. Sowohl jene, die bislang auf Client Management Lösungen spezialisiert waren, als auch die EMM-Anbieter ergänzen nun den ihnen fehlenden Bereich, um ihren Kunden eine übergreifende Nutzererfahrung bieten zu können.

In den Unternehmen sind UEM-Lösungen derzeit noch nicht sehr weit verbreitet. Aber sehr viele Unternehmen wollen UEM in der Zukunft einsetzen. Denn die Abhängigkeit der Unternehmen von vernetzten Geräten und von cloudbasierten Anwendungen nimmt zu.

Während der nächsten fünf Jahre aber wird wohl das klassische Client Management weiter unerlässlich sein. Denn die IT-Abteilungen müssen so viele Applikationen administrieren, die nicht über MDM-Layer orchestrierbar sind, dass sie auf ihre Client Management Lösung (noch) nicht verzichten können. Vielmehr werden viele IT-Entscheider auf Lösungen setzen, die eine integrierte Paketierung bieten und umfassende Möglichkeiten für die OS-Betreuung dabeihaben.

Gleichzeitig müssen diese Lösungen in der Lage sein, die Mehrwerte, die ein MDM-Layer auf den neuen Geräten bietet, zu nutzen. Damit können in der für MDM typischen Light-Management-Variante Aufgaben im Client Management, wie z.B das Ausbringen oder Remote-Löschen eines Computers, erledigt werden.

Für IT-Fachleute ebenfalls sehr relevant ist das Thema Lizenzierung: Diese wird sich mit UEM drastisch ändern. Bislang dominiert die gerätebasierte Lizenzierung, mit UEM wird dagegen userbasiert abgerechnet.

Bei der UEM-Einführung zu beachten

IT-Abteilungen, die über UEM nachdenken, sollten Folgendes beachten:

  • Abteilungssilos aufbrechen – CLM und EMM in eine Organisation überführen
  • Eine Lösung auswählen, die in beiden Bereichen genügend Tiefe bietet – idealerweise bewiesen durch langjährige Erfahrung und Referenzen
  • UEM als Teil einer vollständigen Workspace Initiative sehen – UEM eingebettet in die ITSM Prozesse
  • Fokus auf Endbenutzer – auf die von den Plattformherstellern bereitgestellten Schnittstellen aufsetzen und die von Endbenutzern akzeptierten Anwendungen verwenden statt sperriger Container

Auf lange Sicht wird es wohl nur noch in Nischenbereichen Entweder-/Oder-Lösungen geben. Die Mehrheit der Unternehmen wird sich für UEM entscheiden und damit von einem einheitlichen System, einer einheitlichen Benutzerführung und einer Verschlankung der IT-Systemlandschaft profitieren.

Horst Droege.
Horst Droege.
(Bild: Matrix42)

Über den Autor

Horst Droege ist Chief Product Architect bei Matrix42 und verfügt über mehr als 20 Jahre IT-Erfahrung, davon 15 Jahre eng mit dem Client Lifecycle Management verbunden. Seit 1999 arbeitet er bei Matrix42. Aktuell verantwortet er die Weiterentwicklung der Gesamtarchitektur der Produktlinien. Seine Schwerpunktthemen sind Client Management (Empirum), Mobile Device Management und Virtual Desktop Infrastructure.

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