Webserver am Ende ihrer Leistungsfähigkeit So gelingt der Serverwechsel
Server sind in der heutigen Zeit entscheidende Faktoren für eine funktionierende Arbeitsumgebung. Bei der Suche nach einem geeigneten Angebot wie auch bei der Durchführung des Serverwechsels müssen deshalb zahlreiche Aspekte beachtet werden.
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Wer mit dem Gedanken spielt, seine Server-Hardware zu wechseln oder bei seinem Hosting-Provider auf ein anderes Server-Angebot zu setzen, kann sich an verschiedenen Kriterien orientieren. Grundsätzlich ist ein Wechsel immer dann ratsam, wenn die Leistungsfähigkeit eines Servers nicht mehr ausreicht. Dieser Zustand kann sich unter anderem bei Webprojekten in Form von langen Ladezeiten auf einem Server ausdrücken. Weil eine langsame Website aber nicht nur zu unzufriedenen Besuchern führt, sondern auch direkt negativen Einfluss auf die Conversion-Rate hat, ist schnelles Handeln gefragt. Aber auch unternehmensinterne Vorgänge können durch zu langsame Server ausgebremst werden, wenn bspw. ein Warenwirtschaftssystem unter der Last des Imports größerer Datenmengen zusammenbricht.
Das bedeutet konkret: Ein Serverwechsel sollte möglichst frühzeitig erfolgen, sodass negative Auswirkungen auf betriebliche Abläufe gar nicht erst auftreten und andere Probleme effektiv verhindert werden.
Tipps zur Entlastung eines Webservers
Ein Serverwechsel ist mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden und bedarf einiger individueller Vorbereitungen. Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, den Austausch eines Webservers auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Für die Überbrückungszeit empfiehlt sich dann jedoch die Umsetzung einiger Entlastungsmaßnahmen für den Server betroffenen.
Zu diesem Zweck sollte beispielsweise auf die Darstellung von hochauflösenden Bildern verzichtet werden, da diese zu langen Ladezeiten führen. Zudem ist es hilfreich, die Website so zu strukturieren, dass auch ein hohes Traffic-Aufkommen keine Probleme mit sich bringt: Dynamische Elemente sollten deshalb nur selektiv eingesetzt werden und von JavaScript ist generell abzuraten.
Als Ergänzung können so genannte Caching-Addons genutzt werden, mit denen eine optimierte Zwischenspeicherung der einzelnen Website-Bereiche sichergestellt ist. Aber nicht nur Webseiten können Cache Funktionen nutzen, diese gibt es auch auf Serverebene.
Der Global Rocket Cache bspw. ermöglicht es, PHP-Skripte auf einem separaten Speicher abzulegen, wodurch diese nicht jedes Mal neu geladen und geparst werden müssen. Dadurch leisten Caching-Addons einen wertvollen Beitrag zur Entlastung eines Servers und der Datenbank.
Eine weitere Entlastungsmöglichkeit besteht im Auslagern einiger Prozesse auf die Nachtzeiten. So kann man zum Beispiel das Backup der Datenbanken auf die Morgenstunden legen.
Alternativen zu virtuellen Servern für gehobene Ansprüche
Viele Webseitenbetreiber nutzen vServer und teilen sich demzufolge einen Rechner mit anderen Usern. Es gibt allerdings eine ganze Reihe von Gründen, um von einem solchen virtuellen Server auf eine andere Serverart zu wechseln. So bieten vServer zum Beispiel nicht genügend Power für die Umsetzung von größeren Web-Projekten mit entsprechend hohem Datenvolumen.
Für maximale Power und ein Höchstmaß an Freiheiten bezüglich der individuellen Einstellungen empfiehlt sich hingegen ein Root-Server: Als alleiniger Besitzer kann der Kunde hier die vollständige Bandbreite des Rechners nutzen. Alle Installationen und Anpassungen können in Eigenregie realisiert werden, ohne Rücksicht auf andere User nehmen zu müssen.
Relevante Merkmale eines leistungsstarken Servers
Damit der Wechsel auf einen anderen Server die gewünschten Vorteile mit sich bringt, gilt es jedoch einige Mindestvoraussetzungen zu berücksichtigen: Um aktuellen Anforderungen bezüglich der Performance gerecht werden zu können, sollte das jeweilige Server-System unbedingt über Mehrkernprozessoren verfügen. Auch die zugehörige Festplatten-Technik ist von enormer Bedeutung für die Leistungsfähigkeit eines Servers. Im Idealfall kommt eine SSD-Festplatte zum Einsatz, weil diese Modelle mit einer deutlich schnelleren Zugriffsrate punkten können.
Viele bekannte Hoster haben mittlerweile ihren Speicherplatz komplett auf SSD-Festplatten umgebaut. Vereinzelte Hoster versorgen sogar die Datenbankserver mit SSDs. Gewöhnliche HDD-Festplatten können hingegen zu langen Ladezeiten führen. Wer sich für das Angebot eines Serverhosting-Dienstleisters entscheidet, muss zudem auf die Supportfunktionen achten: Eine Management-Konsole ist zum Beispiel unverzichtbar, um jederzeit schnell technische Anpassungen vornehmen zu können. Dieses Feature ermöglicht die unkomplizierte Durchführung von Bootvorgängen oder vollständige Neuinstallationen, falls gravierende Serverprobleme auftreten sollten.
Ein weiteres Kriterium ist die Kontrolle der technischen Ausstattung: Handelt es sich bei den verbauten Komponenten um Hardware, die speziell für den Betrieb von Servern konzipiert worden ist oder kommt gewöhnliche PC-Hardware zum Einsatz? Komponenten für normale Computer sind nicht für einen Dauerbetrieb geeignet, was die Wichtigkeit dieser Frage zusätzlich verdeutlicht. Es sollte demzufolge unbedingt sichergestellt werden, dass der Root-Server ausnahmslos mit geeigneter Hardware betrieben wird, um das Risiko für Mainboard-Ausfälle und andere Ärgernisse minimieren zu können.
Wichtige Hinweise für den reibungslosen Serverwechsel
Damit der Wechsel auf einen neuen Server ohne Probleme realisiert werden kann, gilt es einige nützliche Tipps zu beachten. Dabei geht es unter anderem um die Minimierung von möglichen Ausfallzeiten:
In den meisten Fällen bringt der Serverwechsel auch eine neue IP-Adresse mit sich. Die Änderungen im DNS sind aber erst mit einer Verzögerung von bis zu 24 Stunden bei den verschiedenen Zugangs-Providern sichtbar. Das bedeutet konkret: Innerhalb dieses Zeitraums werden die Zugriffe auf die jeweilige Website nur zum Teil an die neue Adresse weitergeleitet und der Rest landet auf der alten IP-Adresse.
Um dieser Problematik entgegenwirken zu können, muss der Wechsel sorgfältig vorbereitet werden. Zu diesem Zweck wird ein transparenter Reverse Proxy eingesetzt, der sämtliche Anfragen ab dem Umzugszeitpunkt auf den neuen Server weiterleitet. Der alte Server fungiert dann nur noch als reiner Proxy, wodurch eine optimierte Umstellung ermöglicht wird. Alternativ oder auch ergänzend bietet sich eine Master-Slave-Konfiguration in Bezug auf MySQL-Server an. Dieser Schritt empfiehlt sich speziell für Server mit größeren Datenbanken. Bei diesem Vorgehen wird der MySQL-Server auf dem neu gewählten Host als Slave des alten Servers eingerichtet. Im Zuge der Umstellung wird er später zum Master-Server.
Fazit
Resümierend lässt sich festhalten, dass die Auswahl eines geeigneten Servers einiger individueller Überlegungen bedarf. Dabei geht es um ausreichende Performance-Werte, variable Anpassungsoptionen und einige weitere Teilaspekte. Bei der Entscheidung zwischen den verschiedenen Angeboten sollte in jedem Fall die mittel- und langfristige Entwicklung des zugehörigen Projekts beachtet werden. Wer sich zu einem Wechsel entschließt, muss zudem einige Tipps und Tricks befolgen, um die möglichen Negativfolgen eines solchen Umstiegs zu vermeiden.
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