Supportende von Windows Server 2016: jetzt migrieren! So geht das In-Place Upgrade auf Server 2022
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Wenn die aktuelle Hardware dafür geeignet ist oder VMs zu Windows Server 2022 aktualisiert werden sollen, ist ein direktes Upgrade, auch In-Place-Upgrade genannt, oft die beste Möglichkeit einer Migration. Der Weg ist schnell, einfach und effektiv. Der Beitrag beleuchtet die einzelnen Schritte.

Der Mainstreamsupport von Windows Server 2016 endete im Januar 2022. Generell ist es empfehlenswert, produktive Server möglichst im Mainstreamsupport zu halten. Zwar erhält Windows Server 2016 noch bis zum 12. Januar 2027 Sicherheitsupdates durch den erweiterten Support. Es findet aber keinerlei Anpassung mehr an aktuelle Hardware statt, neue Treiber wird es für neue Produkte keine mehr geben und auch neue Funktionen und Erweiterungen sind für den Server nicht mehr zu erwarten. Daher ist eine Aktualisierung zu einer neuen Version durchaus sinnvoll. Bei VMs ist das In-Place Upgrade die beste Wahl, da hier die Hardware keine Rolle spielt und die Vorgänge am schnellsten ablaufen.
Vorbereitungen für ein In-Place Upgrade
Für die Aktualisierung von Windows Server 2016 zu Windows Server 2022 spielt die verwendete Hardware eine wichtige Rolle. Diese muss mit Windows Server 2022 kompatibel sein. Bei VMs ist das zwar kein Problem, da hier auch die Treiber von Windows Server 2022 die virtuellen Geräte unterstützten. Bei physischen Servern sollten aber zuvor die passenden Treiber besorgt werden. Auch eine aktuelle, möglichst komplette Sicherung sollte vorhanden sein, inklusive einer Strategie zum Wiederherstellen.
Wenn veraltete Programme ersetzt werden müssen, muss darauf geachtet werden, ob eine Aktualisierung der Software vor der Aktualisierung des Betriebssystems oder danach erfolgen muss.
Für die Aktualisierung sollten sich Admins zudem genügend Zeit einplanen. Befindet sich auf dem Server ein veralteter Agent für die Datensicherung, Überwachung oder den Virenschutz, sollte dieser entweder vor der Aktualisierung auf den neusten Stand gebracht oder deinstalliert werden.
Bevor ein Server zu Windows Server 2022 aktualisiert wird, sollte er möglichst auf dem aktuellen Stand des (alten) Betriebssystems sein. Wichtig ist auch, dass auf dem Server genügend Festplattenplatz vorhanden ist und vor allem auch, dass es keine größeren Fehler in den Ereignisprotokollen gibt. Ein nicht stabiler Server mit Windows Server 2016 wird auch durch die Aktualisierung zu Windows Server 2022 nicht besser laufen.
Vor der Aktualisierung muss auch der Product Key von Windows Server 2022 zur Verfügung stehen, damit dieser gleich im Rahmen der Aktualisierung eingegeben werden kann.
Schritt für Schritt: In-Place Upgrade starten
Bei der Aktualisierung von VMs reicht es aus, die ISO-Datei von Windows Server 2022 mit dem Server zu verbinden. Für die Aktualisierung von Hardware ist der beste Weg, die Installationsdateien entweder auf einen USB-Stick zu kopieren oder die ISO-Datei direkt auf dem Server bereitzustellen. In jedem Fall muss Windows Server 2016 gestartet sein. Aus dem gestarteten Betriebssystem heraus wird die Datei "setup.exe" von Windows Server 2022 gestartet. Das erfolgt meistens schon automatisch nach dem Doppelklick auf das Laufwerk.
Auf der ersten Seite "Windows Server 2022" sollte zunächst bei "Ändern, wie Updates von Setup heruntergeladen werden", die Option "Updates, Treiber und optionale Funktionen herunterladen" aktiv sein, wenn der Server über eine Internetverbindung oder eine Anbindung an WSUS zur Verfügung hat. Danach installiert der Assistent Updates, startet die Installation neu und fragt nach dem Product Key für Windows Server 2022. Hier steht die Core-Edition (Windows Server 2022 Standard/Datacenter) oder die Desktop-Installation (Windows Server 2022 Standard/Datacenter (Desktopdarstellung)) zur Verfügung. Anschließend erfolgt die Bestätigung der Lizenzbedingungen mit der Schaltfläche „Akzeptieren“.
Jetzt kann ausgewählt werden, dass der Server alle vorhandenen Einstellungen und installierten Anwendungen übernimmt. Dazu muss die Option „Beibehalten von Dateien, Einstellungen und Apps“ gewählt werden. Im Anschluss sucht der Installationsassistent noch nach Updates und installiert diese. Der Vorgang kann durchaus einige Zeit dauern.
Das nächste Fenster zeigt eine Zusammenfassung, die überprüft werden sollte. Mit "Installieren" beginnt der Installationsassistent die Aktualisierung zu Windows Server 2022. Dieser Vorgang kann durchaus mehrere Stunden dauern. Während der Zeit sollte der Server nicht produktiv verwendet und natürlich auch nicht ausgeschaltet oder neu gestartet werden. Bricht die Aktualisierung mit einem Fehler ab, kann ein Neustart helfen. Es kann aber auch durchaus sein, dass der Assistent eine Weile bei einer bestimmten Prozentzahl stehen bleibt. Während der Aktualisierung startet der Server automatisch einige Male neu. Eine Beaufsichtigung des Vorgangs ist nicht notwendig.
Nach der Installation: Netzwerkanbindung, Namensauflösung und Anwendungen testen
Wenn der Server aktualisiert ist, sollte zunächst getestet werden, ob eine Anmeldung an Active Directory möglich und der Server über das Netzwerk erreichbar ist. Auch IP-Adresse, Namensauflösung und die einzelnen Anwendungen sollten getestet werden. Danach sollte der nächste Schritt darin bestehen, die aktuellen Updates für Windows Server 2022 zu installieren. Das erfolgt in Windows Server 2022 am besten über die Einstellungs-App.
Hier sollte auch darauf geachtet werden, ob es bei "Optionales Qulitätsupdate verfügbar" eine neue Version von Windows Server 2022 gibt. Diese sollte mit "Herunterladen und installieren" ebenfalls gleich installiert werden. Nach Qualitätsupdates ist normalerweise ein Neustart notwendig, der im Rahmen der Aktualisierung zu Windows Server 2022 ebenfalls gleich durchgeführt werden kann. Der Vorgang kann ebenfalls einige Minuten dauern.
Wenn alles fertig eingerichtet, aktualisiert und getestet ist, kann ein letzter Neustart sinnvoll sein, um sicherzustellen, dass der Server auch weiterhin korrekt neu startet. Bei der Aktualisierung von VMs sollten die Einstellungen der VMs überprüft werden. Dadurch lässt sich sicherstellen, dass auch weiterhin alles so funktioniert, wie zuvor.
Auch die Aktivierung des Servers sollte überprüft werden. Dazu kann zum Beispiel "slui" eingegeben werden. Die Eingabe des Product Keys kann abgebrochen werden, wenn bereits ein Key bei der Installation eingegeben wurde. Danach ist im Fenster zu sehen, ob der Server aktiviert ist.
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