Grundlagen moderner Netzwerktechnologien im Überblick – Teil 28 Power-LANs: 10 Gigabit Ethernet nach IEEE 802.3ae
In den letzten Folgen haben wir die Technologien und Strukturen für moderne LANs kennengelernt. Mit der immer höheren Verbreitung von Gigabit Ethernet und der allgemeinen Entwicklung der Technologien und der Anforderungen an die Netzwerke war es aber nur eine Frage der Zeit, bis die nächste echte Evolutionsstufe „fällig“ wurde: 10 Gigabit Ethernet!
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Seit den guten Erfahrungen mit Gigabit Ethernet versucht man zu Beginn einer Entwicklung zunächst herauszufinden, wie und in welchem Umfange der Markt entsprechende Produkte annehmen wird. Das ist offensichtlich wesentlich erfolgreicher, als die Anwender immer wieder mit einer neuen Technologie zu beglücken, die dann doch niemand haben will.
Unabhängig vom allem anderen kann man auch für 10 GbE sagen, dass die Kunden nicht extra umziehen werden, um eine neue Technologie verwenden zu können, sondern nach wie vor den Betrieb auch einer neuen Technologie im Rahmen der bestehenden Infrastruktur wünschen. Die Kunden sind in den letzten Jahren glücklicherweise schlauer geworden und lassen sich immer seltener Sachen andrehen, die nachher zu nichts anderem mehr passen. Es ist klar, dass 10 GbE vorwiegend auf Glasfasern laufen wird, aber man hat auch eine erfolgreiche Spezifikation von Kupferverbindungen für den Einsatz z.B. in Serverfarmen definiert.
Andererseits ist der Druck in Richtung 10 GbE stärker, als viele vielleicht vermutet. 75 Prozent aller neuen LANClients sind nach Aussagen von Intel mit 1 Gbps Karten ausgestattet. Die installierte Basis besteht mittlerweile aus über 250 Millionen EthernetSwitchPorts und die Industrie liefert zurzeit über 250.000 Gigabit Ethernet Ports pro Monat aus. Das Gigabit Ethernet hat in den entsprechenden Umgebungen damit keine drei Jahre benötigt, um sich durchzusetzen.
Doch woher kommt dieser Hunger nach Bandbreite? Der wachsende Bandbreitenbedarf wird hauptsächlich durch die neuen Anwendungen im Rahmen des E-Business und durch die allgemeine drastische Steigerung des Vernetzungsgrades getrieben.
E-Business lässt sich letztlich in zwei Bereiche einteilen: Business-to-Customer (B-to-C) und Business-to-Business (B-to-B). Letzterer wächst mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit, seit man begriffen hat, dass sich im B-to-B-Bereich massiv Geld sparen lässt. Die Einkäufer üben mit entsprechenden Zusammenschlüssen starken Druck auf die Anbieter aus, und zwar nicht nur hinsichtlich der Preise, sondern auch hinsichtlich der technischen Infrastruktur. Wer keine B-to-B-Lösung mit nachgelagerter automatisierter Prozesskette und Logistik hat, wird praktisch vom Markt ausgeschlossen.
weiter mit: Randbedingungen für 10 GbE
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