Von klassischer Telefonie zur digitalen Transformation Ecotel richtet sich neu aus
Kommunikation und Erreichbarkeit sind im geschäftlichen Umfeld essenziell, entsprechend gilt der TK-Markt auch als komplex und dynamisch. Ecotel hat die All-IP-Umstellung nun abgeschlossen und stellt sich neu auf, dabei steht die Digitalisierung im Vordergrund.
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Moderne und flexible Arbeitsweisen benötigen die entsprechenden Kommunikationslösungen. Klassische Telefonie war gestern, Collaboration ist nun gefragt. Das hat Ecotel erkannt und sein Geschäftsmodell umstrukturiert. Vor 22 Jahren hat das Düsseldorfer Unternehmen als kleine Firma im Telekommunikationsbereich angefangen. Heute sind dort 261 Mitarbeiter beschäftigt und im Fokus steht die Digitalisierung. „Wir wollen unseren Kunden nicht nur TK-Systeme liefern, sondern ein Portfolio, das ihren digitalen Bedürfnissen entspricht“, erklärt Markus Hendrich, CDO bei Ecotel.
Daher ist das neueste Steckenpferd die Integration von Microsoft Teams in Telefonanlagen. „Wir haben festgestellt, dass die meisten Kunden derzeit Microsoft Teams nutzen“, erzählt Hendrich. Deshalb hat das Unternehmen nun einen Teams-kompatiblen SIP-Trunk entwickelt. Die Lösung zeichnet sich dadurch aus, dass der notwendige Session Border Controller (SBC) im eigenen Rechenzentrum redundant betrieben wird. „Für Kunden entfallen somit die Kosten für Investitionen in eigene IP-Telefonanlagen und SBCs,“ erläutert Achim Theis, CCO bei Ecotel. Für die Anbindung wird daher ein monatlicher Aufpreis von 2 Euro pro Sprachkanal berechnet. Alternativ kann ein Komplettpaket inklusive Lizenzen, Aktivierung der Festnetz-Telefonie sowie Schulung in Kooperation mit dem Partner Bright Skies gebucht werden.
Wir wollen der führende Qualitätsanbieter im Bereich Telekommunikation für Geschäftskunden in Deutschland werden.
Von ISDN zu All-IP
Doch der 1998 gegründete Telekommunikationskonzern aus Nordrhein-Westfalen kommt ursprünglich aus der ISDN-Welt und hatte in den letzten Jahre mit der Umstellung auf All-IP alle Hände voll zu tun, wie Achim Theis, CCO berichtet. Denn 30 Jahre lang begleitete das Integrated Services Digital Network, besser bekannt unter der Abkürzung ISDN, als digitales Telekommunikationsnetz den Alltag. 2018 beschloss die Deutsche Telekom das veraltete Netz abzuschalten. Die Überführung auf das Internet Protocol (IP) war sowohl für Unternehmen als auch für TK-Anbieter eine Hürde.
„In den letzten beiden Jahren hatten wir viel mit der Umstellung der Bestandskunden von ISDN auf All-IP zu tun“, erklärt Theis. „Nachdem die Telekom alle ISDN-Anschlüsse so schnell gekündigt hat, mussten wir innerhalb kürzester Zeit eine eigene SIP-Technologie entwickeln und die bestehenden Anschlüsse migrieren.“
Das ist nun abgeschlossen und mit Schwerpunkt auf die Digitalisierung, wurde auch eine neue Position im Unternehmen geschaffen, die des Chief Digital Officers (CDO). Seit Juni bekleidet Markus Hendrich dieses Amt und hat bereits eine Mission für die Zukunft: „Wir wollen der führende Qualitätsanbieter im Bereich Telekommunikation für Geschäftskunden in Deutschland werden." Denn die Qualität blieb bei der Umstellung, eigenen Aussagen zufolge, in den letzten Jahren auf der Strecke. Um das selbst gewählte Ziel zu erreichen, setzt Ecotel vor allem auf ein breites Produktportfolio, dass Hendrich zufolge: „skalierbar, flexibel und vor allem auf die Bedürfnisse des Marktes sowie der Kunden zugeschnitten ist“. Das komme bei den Kunden gut an, denn Großkonzerne wie Rossmann oder Ritter Sport setzen auf die Lösungen von Ecotel. Des Weiteren verfolgt das Unternehmen einen durchweg integrativen Ansatz, wobei der deutsche Mittelstand im Fokus steht.
Produktportfolio
Das Portfolio von Ecotel reicht von SIP-Telefonie, Cloud & Hosted PBX, Internet, Glasfaser, Standortvernetzung, über ein eigenes Rechenzentrum bis hin zu Security. Und da Kommunikation in einem Unternehmen in der Regel nie ausfallen sollte, setzt der Konzern auf intelligente Backups sowie automatisierte Rufumleitungen. Bei letzterem werden Rufumleitungen für Nebenstellen angegeben, sodass es bei einem Ausfall eine automatische Umleitung gibt. Eine ausfallsichere Internetverbindung wird durch LTE bei Störungen der primären DSL-Leitung gewährleistet.
New Business Support System
Ein weiterer Schwerpunkt des TK-Unternehmens ist das Thema Cloud. Neben einem eigenen Rechenzentrum bietet Ecotel auch die Anbindung zu Hyperscalern wie AWS, IBM, SAP, Salesforce, Google oder Microsoft Azure an.
Für mehr Flexibilität und Automatisierung wurde eine Plattform geschaffen. Im New Business Support System (nBSS) sollen Services und Produkte schneller bereitgestellt werden. Beispielsweise soll ein Neuauftrag für einen SIP-Trunk innerhalb von einer Stunde nach Auftragseingang bereit gestellt werden. nBBS soll im ersten Halbjahr 2021 starten und im Laufe der kommenden Jahre sukzessive ausgebaut werden. Die Implementierung der Produkte folgt Hendrich zufolge einer natürlichen Marktdynamik, denn der Markt wird zunehmend digitaler. „Solange jedoch der Glasfaserausbau in Deutschland noch mit einem Entwicklungsland gleichgesetzt werden kann, brauchen wir für Bereitstellungsprozesse noch keine Services in Echtzeit anbieten“, proklamiert der CDO.
Glasfaser mit Fast Track
Beim Thema Internet und Glasfaser arbeitet Ecotel über eine Open Access Plattform mit insgesamt 27 Carriern zusammen und hat eigenen Angaben zufolge mehr als 900.000 Kilometern Glasfaser. Um die besagten Rückstände im deutschen Glasfasernetz weiter aufzuholen, gibt es eine Aktion namens „Fast Track“. In der Regel dauert die Bereitstellung einer Glasfaserleitung 22 Wochen. Ecotel wirbt damit, es in 12 - 15 Wochen zu schaffen für eine Gebühr von 2.500 Euro. Falls sie mehr als 18 Wochen brauchen entfällt der Optionsaufpreis. Darüber hinaus soll die Bereitstellung und Konfiguration sowie Installation des IP-Routers in nur einem Vor-Ort-Einsatz eines Technikers erfolgen.
Die Interviewpartner

Achim Theis
CCO
Ecotel

Markus Hendrich
CDO
Ecotel
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