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Definition Was ist TCP?

Das Transmission Control Protocol ist eines der zentralen Protokolle der TCP/IP-Protokollfamilie. Es nutzt auf der Vermittlungsebene die Funktionen des Internet Protocols (IP), sorgt für gesicherte Ende-zu-Ende-Verbindungen zwischen den Kommunikationspartnern und adressiert über Ports die Anwendungen höherer Ebenen.

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Die wichtigsten IT-Fachbegriffe verständlich erklärt.
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(Bild: © aga7ta - stock.adobe.com)

Die Abkürzung TCP steht für Transmission Control Protocol. Es ist eines der zentralen Protokolle der TCP/IP-Protokollfamilie und gehört zu den wichtigsten Standards des Internets. Es handelt sich um ein verbindungsorientiert arbeitendes Protokoll, das auf der Vermittlungsebene die Dienste des Internet Protocols in Anspruch nimmt.

Neben dem Auf- und Abbau von Ende-zu-Ende-Verbindungen zwischen den Kommunikationspartnern eines IP-Netzes ist es für die Aufteilung der Anwendungsdaten, das Zusammenfügen von Datenpaketen in der richtigen Reihenfolge, das Verhindern von Datenverlusten sowie die Fluss- und Staukontrolle zuständig. Über so genannte Ports lassen sich die Anwendungen und Protokolle höherer Ebenen adressieren. Im ISO/OSI-Schichtenmodell arbeitet das Transmission Control Protocol auf Layer 4 (Transportschicht). Innerhalb des TCP/IP-Referenzmodells führt es die Funktionen der Schicht 3 (Transport Layer) aus. Für Anwendungen ist TCP transparent. Die Anwendungen übergeben ihre Daten an den Protokollstack und nehmen sie wieder von diesem entgegen.

Die Entwicklung des Transmission Control Protocols begann 1973. Standardisiert wurde das Protokoll im Jahr 1981 im RFC 793. Zahlreiche Services und Anwendungsprotokolle des Internets wie das Hypertext Transfer Protocol (HTTP), das Simple Mail Transfer Protocol (SMTP) oder das File Transfer Protocol (FTP) nutzen die Dienste des Transmission Control Protocols.

Die zentralen Aufgaben des Transmission Control Protocols

Kurz zusammengefasst sind die zentralen Aufgaben des Transmission Control Protocols folgende:

  • Anwendungsadressierung über Ports
  • definierter Auf- und Abbau von Verbindungen zwischen den Kommunikationspartnern
  • Zerlegung von Dateien oder Datenströmen der Anwendungen in einzelne Segmente
  • Zusammenfügen der Segmente in korrekter Reihenfolge und Wiederherstellung und Übergabe an die Anwendungen
  • Fehlerbehandlung und Kontrolle, ob Pakete ankommen
  • Steuerung des Datenflusses und dynamisches Auslasten der Verbindung

Die Bedeutung der Ports

Über Ports regelt das Protokoll die Zustellung der übertragenen Daten an die jeweilige Anwendung. Hinter einer IP-Adresse können sich mehrere Anwendungen verbergen. Die Ports sorgen für das Multiplexen der Anwendungsdaten auf der IP-Verbindung. Es handelt sich bei den Ports um 16 Bit lange Zahlen von 0 bis 65.535. Von diesen ist der Bereich von 0 bis 1.023 fest für bestimmte Anwendungen reserviert und von der IANA (Internet Assigned Numbers Authority) vergeben. So verwendet beispielsweise HTTP den Port 80 und FTP die Ports 20 und 21. Der Bereich zwischen Port 1.024 und 49.151 stellt registrierte Ports und der Bereich ab 49.152 dynamische Ports für Anwendungen zur Verfügung.

Der Verbindungsaufbau mit dem Transmission Control Protocol (TCP)

TCP baut Verbindungen zwischen zwei Endpunkten auf. Diese sind durch die Kombination von IP-Adresse und Port eindeutig identifizierbar und nennen sich Sockets. Der eigentliche Verbindungsaufbau läuft in drei Schritten ab:

  • 1. die Quelle sendet ein TCP-Segment mit gesetztem SYN-Flag und einer Sequenznummer an das Ziel
  • 2. das Ziel antwortet mit einem TCP-Segment mit gesetzten SYN- und ACK-Flags sowie der um eins erhöhten Sequenznummer
  • 3. die Quelle sendet darauf ein Segment mit einem gesetzten ACK-Flag und erhöht die Sequenznummer wiederum um eins

Nach diesen drei Schritten ist die Verbindung aufgebaut und kann für den Datenaustausch genutzt werden.

Die Kontrollfunktionen des Transmission Control Protocols

Das Transmission Control Protocol ist in der Lage, die Datenübertragung Ende-zu-Ende zu kontrollieren. Hierfür besitzt es Mechanismen zur:

  • Kontrolle des Datenverlusts
  • Flusssteuerung
  • Staukontrolle

Abgrenzung zwischen TCP und UDP

In der TCP/IP-Protokollfamilie existiert neben dem verbindungsorientiert arbeitenden Transmission Control Protocol das verbindungslose User Datagram Protocol (UDP). Es arbeitet auf der gleichen Schicht wie das Transmission Control Protocol und erfüllt ähnliche Aufgaben. Allerdings fehlen dem User Datagram Protocol neben der Verbindungssteuerung fast sämtliche Kontrollfunktionen. Es ist wesentlich schlanker als das Transmission Control Protocol und prüft nicht, ob Pakete empfangen werden oder ein Stau auftritt. Diese Kontrollfunktionen müssen, falls benötigt, die Protokolle höherer Ebenen leisten. Im Bereich der Anwendungsadressierung nutzt UDP ebenfalls Ports.

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