Diskstation Manager 6.1 effektiv nutzen Synology-NAS: der bessere Domänencontroller
NAS-Systeme von Synology bieten immer mehr Funktionen, die weit über die Datenspeicherung hinausgehen. Dazu gehören mittlerweile auch Funktionen zur Anbindung als Active-Directory-Domänencontroller. Und in Sachen Dateisystem liegen Synology-NAS-Systeme ohnehin vor den klassischen Domänencontrollern.
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Seit der neuen Betriebssystemversion Synology Diskstation Manager (DSM) 6.1 kann "btrfs" als Dateisystem auf Synology-NAS-Systemen eingesetzt werden. Der Vorteil dieses Dateisystems besteht vor allem darin, dass es eine effizientere Datensicherung unterstützt sowie die Möglichkeit Snapshots zu erstellen.
Die Datenspeicherung wird dadurch effizienter. Ohne die neue DSM-Version 6.1 werden die Datenträger mit ext4 betrieben. Im laufenden Betrieb ist ein Wechsel zu btrfs möglich.
Synology Diskstation als Domänencontroller nutzen
Nach der Aktualisierung zu DSM 6.1 und der neusten Version an Updates, die zur Verfügung stehen, kann eine Synology DiskStation als Domänencontroller genutzt werden. Das heißt, Unternehmen können Arbeitsstationen oder Server an die Active Directory-Domäne anbinden, die auf dem NAS installiert wird. Die Aktualisierung erfolgt über den Menüpunkt Systemsteuerung\Aktualisieren & Wiederherstellen. Hier ist der Typ des Synology-NAS-Systems zu sehen sowie die installierte DSM-Version. Diese kann über die Weboberfläche zur neusten Version aktualisiert werden.
Dabei setzt Synology auf Samba 4 und dessen Möglichkeit ein AD zu emulieren. Es handelt sich bei den Funktionen um kein vollwertiges Active Directory, oder den Funktionen, die ein Windows-Server bietet, aber die Funktionen können sich sehen lassen. Zwar ist kein vollwertiger Windows-Server im Einsatz, auf der anderen Seite reichen die eingeschränkten Funktionen von Samba 4 für kleine Arbeitsgruppen und Unternehmen in den meisten Fällen aus.
Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert, wenn eine neue Domäne im Netzwerk benötigt wird. Samba 4 ist mit Windows 10 kompatibel, sodass sich Anwender an ihrer Windows 10-Arbeitsstation an der Active Directory-Domäne des Synology NAS anmelden können.
Nachdem das Active Directory Server-Paket aus dem Paket-Zentrum installiert ist, können Anwender mit Windows- und Linux-Rechnern der Domäne beitreten. Auch Kerberos sowie Richtlinien werden unterstützt, natürlich nicht so umfangreich wie die Gruppenrichtlinien auf aktuellen Windows-Servern, aber für die meisten kleinen Netzwerke ausreichend.
Neben der Installationsmöglichkeit über das Paket-Zentrum, kann der Active-Directory-Server auch über das Downloadcenter bei Synology heruntergeladen werden. Die Installation erfolgt anschließend über die Schaltfläche Manuelle Installation im Paket-Zentrum.
Active Directory Server versus Directory Server
Das neue Paket wird allerdings nicht auf allen Versionen von Synology-NAS-Systemen unterstützt. Das Active Directory Server-Paket lässt sich auf folgenden Geräten aus dem Paket-Zentrum installieren:
- Serie 17: FS3017, FS2017, RS4017xs+, RS18017xs+, RS3617xs+, RS3617xs, RS3617RPxs, DS3617xs, DS1817+, DS1517+
- Serie 16: RS18016xs+, RS2416+, RS2416RP+, DS916+, DS716+II, DS716+, DS216+II, DS216+
- Serie 15: RC18015xs+, DS3615xs, DS2415+, DS1815+, DS1515+, RS815+, RS815RP+, DS415+
- Serie 14: RS3614xs+, RS3614xs, RS3614RPxs, RS2414+, RS2414RP+, RS814+, RS814RP+
- Serie 13: DS2413+, RS10613xs+, RS3413xs+, DS1813+, DS1513+, DS713+
- Serie 12: DS3612xs, RS3412xs, RS3412RPxs, RS2212+, RS2212RP+, DS1812+, DS1512+, RS812+, RS812RP+, DS412+, DS712+
- Serie 11: DS3611xs, DS2411+, RS3411xs, RS3411RPxs, RS2211+, RS2211RP+, DS1511+, DS411+II, DS411+
Der Directory Server im Paket-Zentrum stellt ebenfalls einen LDAP-Server zur Verfügung und ist für nahezu alle verfügbaren Synology-NAS-Systeme installierbar. Allerdings basiert dieser nicht auf Active Directory, sondern erlaubt die Erstellung eines LDAP-Verzeichnisses für die Benutzerverwaltung und zum Anlegen von Gruppen. Außerdem lässt sich mit dem herkömmlichen Directory-Server kein vollständiges Active Directory aufbauen. Auch servergespeicherte Profile und Gruppenrichtlinien werden nicht unterstützt.
Das kann der Active Directory Server
Die Installation des Active Directory Server-Paketes ist über das Paket-Zentrum schnell erledigt. Anschließend steht der Dienst in einer eigenen Oberfläche, zusammen mit den anderen Diensten im Hauptmenü zur Verfügung. Melden sich Anwender an ihrer Arbeitsstation am Active Directory-Server an, müssen Sie sich an keinem anderen Dienst auf dem Synology-NAS-System anmelden. Durch die Single-Sign-On-Funktion, werden die Benutzerrechte auf dem NAS an andere Dienste übergeben.
Die Verwaltung der Umgebung kann mit den Remote Server Administration Tools (RSAT) erfolgen, die Microsoft für Windows 7/8/8.1 und Windows 10 zur Verfügung stellt. So können zum Beispiel auch die Benutzerkonten mit den bekannten Microsoft-Tools verwaltet werden.
Neben der Benutzer-Anmeldung und der Aufnahme von Computerkonten sowie der Verwaltung über Microsoft -Tools können auch Gruppenrichtlinien umgesetzt werden, wenn auch nicht so umfangreich wie auf Windows-Servern. Auch servergespeicherte Profile funktionieren auf dem Active-Directory-Server.
Fazit
Der Active Directory Server auf Synology-NAS-Systemen entspricht Samba 4. Mit dieser Lösung lassen sich Active Directory-Umgebungen aufbauen. Administratoren können Benutzerkonten zentral verwalten, Linux- und Windows-Computer und -Server zur Domäne hinzufügen, zentral mit Benutzerrechten arbeiten, und auch Gruppenrichtlinien einsetzen.
Auch servergespeicherte Profile funktionieren, genauso wie die Möglichkeit Kennwörter remote zurückzusetzen und neue Kennwörter per E-Mail zu versenden. Da sich auch ein E-Mail-Server auf dem NAS-System einrichten lässt, kann ein Domänencontroller auf Basis eines Synology-NAS durchaus als Ersatz für einen Small Business Server dienen.
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