Active-Directory-Erweiterung mit der PowerShell So fügen Sie Domänencontroller zu Active Directory hinzu
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Um zusätzliche Domänencontroller in Active Directory aufzunehmen, kann auch die PowerShell ein mächtiges Werkzeug sein. Alle notwendigen Aufgaben zum Hinzufügen lassen sich mit der PowerShell steuern. Wir zeigen die Vorgehensweise.

Um einen neuen Server mit Windows Server 2016/2019 als Domänencontroller zu einem Active Directory hinzuzufügen, müssen zunächst ein paar Vorbereitungen getroffen werden. Dazu gehören die Netzwerkkonfiguration und die Vergabe des Rechnernamens. Danach kann der neue Server zu Active Directory hinzugefügt werden.
Netzwerkeinstellungen in der PowerShell konfigurieren
Um einen neuen Domänencontroller zu erstellen, sollte in der PowerShell zunächst die Netzwerkkonfiguration des Servers überprüft werden. Mit dem Cmdlet Get-NetAdapter zeigt die PowerShell zunächst die Netzwerkkonfiguration des Servers an. Wichtig ist hier auch der Name des Adapters. Der folgende Befehl deaktiviert DHCP für die Netzwerkschnittstelle. Beim Parameter „-InterfaceAlias“ wird der Name benötigt, den das Cmdlet Get-NetAdapter anzeigt:
Set-NetIPInterface -InterfaceAlias "Ethernet" -AddressFamily IPv4 -DHCP Disabled -PassThru
Danach benötigt der Server eine statische IP-Adresse, im folgenden Beispiel im IPv4-Netzwerk im Subnetz 255.255.255.0. Wer ein anderes Subnetz nutzt, zum Beispiel 255.255.0.0, verwendet bei „-PrefixLength“ den Wert 16.
New-NetIPAddress -AddressFamily IPv4 -InterfaceAlias "Ethernet" -IPAddress 192.168.1.232 -PrefixLength 24 -DefaultGateway 192.168.1.1
DNS, Rechnername und Domänenaufnahme
Anschließend muss dem neuen Server noch der DNS-Server mitgeteilt werden, den er verwenden soll. Hier wird normalerweise der DNS-Server verwendet, der die Active-Directory-DNS-Zone hostet:
Set-DnsClientServerAddress -InterfaceAlias "Ethernet" -ServerAddresses 192.168.1.230, 192.168.1.231
Die Namensauflösung kann mit „nslookup“ oder „Resolve-DNSName“ getestet werden. Hier sollte überprüft werden, ob der erste Domänencontroller ohne Probleme erkannt und angezeigt wird. An dieser Stelle ist es zudem bereits sinnvoll den Namen des Computers zu ändern:
Rename-Computer -NewName dc03 -Restart -Force
Bei der Eingabe des Befehls startet der Server sofort neu. Nach dem Neustart des Servers, kann mit „hostname“ überprüft werden, ob der Name korrekt gesetzt ist. Die Befehle „Get-NetAdapter“, „Get-NetIPAddress“ und „Get-DnsClientServerAddress“ zeigen die IP-Konfiguration an. Hier kann auch der Befehl aus der Befehlszeile in der PowerShell verwendet werden, also „ipconfig /all“.
Generell ist es sinnvoll den Server zu Active Directory hinzuzufügen, bevor die Heraufstufung zum Domänencontroller erfolgt. Das stellt sicher, dass die Verbindung zu Active Directory auch funktioniert:
Add-Computer -Credential joos\Administrator -DomainName joos.int -Restart -Force
Über den Befehl kann mit dem Parameter „-NewName dc03“ auch gleich ein neuer Name festgelegt werden, wenn das im Vorfeld nicht bereits durch das Cmdlet „Rename-Computer“ erledigt worden ist. Nach der Domänenaufnahme und dem Neustart des Computers erfolgt die Anmeldung mit einem Administratorkonto. Danach kann in der PowerShell überprüft werden, ob der neue Name des Servers mit seinem DNS-Suffix aus Active Directory funktioniert und ob der Name selbst und die Domänencontroller aufgelöst werden können.
Vorbereitung zum Heraufstufen als Domänencontroller
Damit ein Server zum Domänencontroller heraufgestuft werden kann, müssen zunächst die entsprechende Serverrolle sowie die dazugehörigen Verwaltungstools installiert werden. Der folgende Befehl installiert die Active-Directory-Domänendienste auf dem Server, richtet den Server aber noch nicht als Domänencontroller ein:
Install-WindowsFeature -Name AD-Domain-Services -IncludeManagementTools -IncludeAllSubFeature
Die Installation kann mit dem folgenden Befehl überprüft werden:
Get-WindowsFeature -Name AD-Domain-Services
Auch, wenn es nicht immer notwendig ist, schadet es nicht, den Server vor weiteren Schritten mit „Restart-Computer“ neu zu starten.
Domänencontroller heraufstufen
Im Anschluss kann der Server in der PowerShell zum Domänencontroller heraufgestuft werden. Zunächst wird das Kennwort für den Safemode als SecureString in einer Variablen gespeichert. Das Kennwort wird beim Verwenden des abgesicherten Modus des Servers benötigt:
$pwd = Read-Host "Enter the SafeModeAdminPassword" -AsSecureString
Danach wird das Cmdlet „Install-ADDSDomainController“ verwendet, um den Domänencontroller heraufzustufen. Im Rahmen der Heraufstufung werden die Anmeldedaten für den Domänenadmin und der Name der Domäne angegeben. Der Server repliziert sich mit dem bereits vorhandenen Domänencontroller und wird zum globalen Katalog konfiguriert.
Install-ADDSDomainController -Credential (Get-Credential joos\Administrator) -DomainName „joos.int“ -NoGlobalCatalog:$false -CriticalReplicationOnly:$false -InstallDns:$true -SafeModeAdministratorPassword $pwd -Force
Danach ist der Server ein Domänencontroller und kann entsprechend verwendet werden. Alle Optionen von „Install-ADDSDomainController“ sind in der Microsoft-Dokumentation zu finden (Install-ADDSDomainController). Der Befehl kann über das Netzwerk auch remote auf einem Server gestartet werden:
Invoke-Command {Install-ADDSDomainController -DomainName <Domäne> -Credential (Get-Credential) -ComputerName <Name des Servers>
Wer auf Nummer sicher gehen will, kann vorher testen, ob der Server zum Domänencontroller heraufgestuft werden kann. Auch dazu kann die PowerShell genutzt werden. Das Cmdlet „Test-ADDSDomainControllerInstallation“ überprüft die Konfiguration des Servers zum Beispiel mit:
Test-ADDSDomainControllerInstallation -InstallDns -Credential (Get-Credential CORP\Administrator) -DomainName "corp.contoso.com"
Domänencontroller wieder herabstufen
In der PowerShell ist es auch möglich, einen Domänencontroller wieder zu einem normalen Mitgliedsserver herabzustufen:
UnInstall-ADDSDomainController -LocalAdministratorPassword (Read-Host -Prompt Kennwort) -AsSecureString
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