Stabilen Fernzugriff mit dynamischen IP-Adressen ermöglichen DynDNS wird kostenpflichtig – das sind die kostenlosen Alternativen
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Um über das Internet auf das eigene Netzwerk zuzugreifen ist entweder eine statische IP-Adresse notwendig, oder ein dynamischer DNS-Dienst, der die aktuelle, dynamische Adresse des Routers kennt. Der bekannteste Dienst DynDNS stellt seinen kostenlosen Service ein. Wir zeigen welche Alternativen es gibt.

Da die meisten Internetanbieter eine Zwangstrennung nach einiger Zeit durchführen und damit eine Änderung der dynamischen IP-Adresse beim Kunden einhergeht, müssen sich Unternehmen Gedanken machen, wie sie Fernzugriffe auf das Firmennetzwerk auch dann ermöglichen, wenn sich die IP-Adresse ändert. Hierzu wird normalerweise ein DynDNS-Dienst (Dynamic Domain Name Service, DDNS) verwendet.
Wer auf AVM-DSL-Router setzt, kann den kostenlosen Dienst MyFritz! verwenden. Dieser muss auf der Weboberfläche der FritzBox nur einmal eingerichtet werden und steht dann kostenlos zur Verfügung. Neben dieser kostenlosen Möglichkeit von AVM gibt es aber noch weitere interessante Dienste.
Welcher eingesetzt werden soll, hängt schlussendlich auch vom verwendeten Router ab. Es gibt zwar für alle Dienste Clients für Windows und oft auch für Linux, besser ist aber, wenn der eingesetzte Router den Anbieter direkt unterstützt. Denn dann kann das Endgerät nach der Zuweisung einer neuen IP-Adresse durch den Provider selbst beim diese neue Adresse beim DynDNS-Anbieter hinterlegen.
DNSdynamic – Kompliziert aber umfangreich
Der kostenlose Dienst DNSdynamic ist relativ kompliziert einzurichten, bietet dafür aber verschiedene kostenlose Domänen an. Einmal eingebunden, können Anwender oder Administratoren auch bei dynamischen IP-Adressen über einen relativ frei wählbaren DNS-Namen auf das Netzwerk zugreifen (siehe Abbildung 1). Die Aktualisierung der IP-Adressen zum DNS-Namen erfolgt entweder über einen Windows- oder einen Linux-Client. Router, die auf das OpenSource-System OpenWRT setzen, können die IP-Adresse außerdem direkt aktualisieren.
DYNDNS.NET – Deutschsprachiger Dienst
Wer lieber auf einen deutschsprachigen Dienst setzt, ist mit DYNDNS.NET gut bedient. Auch dieser Dienst steht kostenlos zur Verfügung. Wer zudem noch DNS-Weiterleitungen nutzen will, oder mehr als drei dynamische Konten benötigt, kann für 7,95 Euro bis zu 100 dynamische Adressen verwalten.
Unterstützt der Router den Dienst nicht, steht ein kostenpflichtiger Java-Client für 19.95 Euro zur Verfügung. Der Dienst ist vor allem dann sinnvoll, wenn zum Beispiel mehrere IP-basierte Überwachungskameras über das Internet verfügbar sein sollen und keine statische IP-Adresse zur Verfügung steht.
GoIP.de – Deutscher Dienst für einfache Umgebungen
Ebenfalls beliebt ist der deutschsprachige Dienst GoIP.de. Die Aktualisierung kann hier auch über einen kostenlosen Client erfolgen, allerdings ist dieser Java-basiert. In den FAQs sind Anleitungen zu finden, wie die Konfiguration im Router auszusehen hat.
Wie auch bei anderen Diensten, die nicht direkt in die Weboberfläche der Router eingebunden sind, müssen Anwender auch hier eine bestimmte URL aufrufen, um die Aktualisierung durchzuführen. Am Beispiel von GoIP.de sieht die URL folgendermaßen aus:
http://www.goip.de/setip?username=username&password=password&subdomain
=username.goip.de&ip=1.2.3.4&html=false
MyOnlinePortal – Deutscher Dienst
Ein deutscher Dienst aus Hanshagen kann ebenfalls für DynDNS genutzt werden: MyOnlinePortal. Der Dienst ist kostenlos, allerdings etwas umständlich einzurichten. Außerdem müssen Administratoren das Konto jeden Monat verlängern. Wird die Verlängerung vergessen, funktioniert der Dienst nicht mehr.
Wie bei den anderen hier vorgestellten Diensten, müssen Administratoren bei der Einrichtung des Dienstes auf dem Router die Option Benutzerdefiniert aktivieren und dann eine bestimmte URL eingeben. Im Falle von MyOnlinePortal lautet die Adresse:
http://myonlineportal.net/updateddns?hostname=<HOSTNAME>&ip=<ipaddr>
Bei <Hostname> muss der vollständige DNS-Name der Domäne eintragen werden, die mit der neuen Adresse aktualisiert werden muss. Die Adresse selbst überträgt der Router natürlich automatisch.
SecurePoint Dynamic DNS Services – Sicherheit und mehr
Der deutsche Anbieter SecurePoint bietet unter anderem auch einen kostenlosen DynDNS-Dienst an. Vorteil des Dienstes ist, dass sich dieser perfekt in die Firewalls und anderen Geräte des Herstellers einbindet. Wer also eine besonders professionelle Umgebung sucht, die auch noch besonders harmoniert, sollte sich SecurePoint ansehen. Der kostenlosen DynDNS-Dienst lässt sich aber auch ohne SecurePoint-Geräte nutzen.
Auch hier stehen drei kostenlose DNS-Domänen zur Verfügung. Idealerweise sollte auch hier wieder die Aktualisierung direkt über den Router erfolgen, wenn dieser DynDNS unterstützt. Auch hier muss wieder die Option Benutzerdefiniert gewählt, sowie eine spezielle Update-URL genutzt werden. Diese lautet bei SecurePoint:
www.spdns.de/nic/update?hostname=<domain>&myip=<ipaddr>
Die Einrichtung ist denkbar einfach:
- Sie legen sich ein kostenloses Konto auf der Registrierungs-Seite an.
- Sie erhalten eine E-Mail mit einem Aktivierungslink. Erst nachdem der Link aufgerufen wurde, ist das Konto aktiv.
- Melden Sie sich an der Weboberfläche von SecurePoint an.
- Klicken Sie auf "Add Host" um eine Adresse festzulegen (siehe Abbildung 4)
- Wählen Sie einen Namen sowie eine Domäne aus, mit der die Auflösung Ihrer dynamischen IP-Adresse erfolgen soll.
- Wenn Sie sich über die Internetleitung des Routers verbinden, wird die aktuelle IP-Adresse und deren erfolgreiche Verbindung bereits angezeigt.
- Sie öffnen die Weboberfläche auf Ihrem Router.
- Suchen Sie die DynDNS-Einstellungen. Am Beispiel von aktuellen Fritz!Boxen finden Sie die Einstellungen über Internet\Freigaben\Dynamic DNS.
- Aktivieren Sie dynamisches DNS auf Ihrem Router.
- Setzen Sie den Anbieter auf Benutzerdefiniert.
- Tragen Sie die URL www.spdns.de/nic/update?hostname=<Ihr verwendeter Hostname>&myip=<ipaddr> ein.
- Als Anmeldedaten verwenden Sie den Benutzernamen und das Kennwort, welches Sie bei SecurePoint eingetragen haben. Wird ein Server benötigt, dann verwenden Sie die Adresse www.spdns.de.
- Lassen Sie sich neu verbinden und überprüfen Sie in der Weboberfläche von SecurePoint, ob die neue Adresse eingetragen wurde (siehe Abbildung 6).
- Zusätzlich sollten Sie auch mit nslookup in der Befehlszeile und mit resolve-DNSName in der PowerShell überprüfen, ob Ihr DNS-Name nach der korrekten IP-Adresse Ihres Routers aufgelöst wird (siehe Abbildung 7).
ClickIP – Deutscher Anbieter für Anfänger
ClickIP richtet sich vor allem an Anfänger. Auch dieser Dienst steht kostenlos zur Verfügung. Und auch hier ist die Einrichtung wieder besonders einfach. Administratoren legen ein Benutzerkonto an, wählen die DNS-Adresse aus und tragen die Daten auf dem Router des Unternehmens ein. Der Dienst ist kostenlos, es gibt aber kostenpflichtige Erweiterungen, die etwa 2,50 Euro im Jahr kosten. Vorteil ist, dass die Verbindung dann keine Werbung enthält und mehr Sub-Domains bereitstellt.
NoIP – Kostenloser Start, kostenpflichtige Optionen
Der Dienst NoIP bietet zwar keine deutschsprachige Oberfläche, steht aber kostenlos zur Verfügung und lässt sich mit zusätzlichen Diensten erweitern. Der Dienst bietet zwar keine zahlreichen DNS-Namen an, erlaubt aber eine kostenpflichtige Erweiterung. In diesem Fall steht dem Unternehmen dann ein kostenpflichtiger Support zur Verfügung, die Werbung wird entfernt und es lassen sich mehrere Hosts und Domänen nutzen. Die kostenpflichtigen Dienste beginnen bei etwa 15 Dollar pro Jahr.
Weitere bekannte Anbieter für dynamisches DNS:
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