Fehlerbehebung und Remotezugriff über das Internet Remotehilfe: Kostenlose Fernwartung mit Windows 10
Um eine Fernwartung in Windows durchzuführen, sind nicht immer Zusatztools wie TeamViewer notwendig. Auch über Bordmittel bietet Windows 10 einige Möglichkeiten an, die für viele Anwendungsgebiete ausreichen. Wir zeigen die Vorgehensweise.
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Zentrales Instrument für die Verbindung mit Windows-10-Clients über das interne Firmennetzwerk oder das Internet ist das Tool „Remotehilfe“. Dieses wird sowohl auf dem Rechner gestartet, auf dem eine Unterstützung benötigt wird bzw. auf den zugegriffen werden soll, sowie auf dem Rechner, mit dem eine Verbindung aufgebaut wird. Um das Tool zu starten, wird einfach nach „Remotehilfe“ im Suchfeld des Startmenüs gesucht.
Das kleine Werkzeug gehört zum Lieferumfang von Windows 10 und muss weder lizenziert noch installiert oder konfiguriert werden. Für die Fernwartung von Windows 10 ist in den meisten Fällen also kein zusätzliches Tool notwendig.
Verbindungsaufbau mit der Remotehilfe
Um eine Remotehilfe durchzuführen muss zunächst die Remotehilfe-App auf beiden beteiligten Rechnern gestartet werden. Danach klickt der Anwender, der eine Remoteverbindung durchführen will, auf „Unterstützung gewähren“ (siehe Abbildung 1).
Anschließend erstellt die App auf dem Computer einen Sicherheitscode. Der Code bleibt 10 Minuten aktiv. Danach muss ein neuer Code erstellt werden. Im Gegensatz zur betagten Remoteunterstützung, wird bei der Remotehilfe die Codeerstellung nicht auf dem Rechner durchgeführt, der ferngewartet wird, sondern auf dem fernwartenden Rechner. Der Benutzer auf dessen PC zugegriffen werden soll, benötigt diesen 6-Stelligen Code. Der Code kann auf alle erdenklichen Weisen übermittelt werden (siehe Abbildung 2).
Auf dem Computer, auf den zugegriffen werden soll, muss anschließend in der Remotehilfe-App auf den Link „Unterstützung anfordern“ (siehe Abbildung 1) geklickt werden. Danach gibt der Benutzer den Code ein, den er von demjenigen erhalten hat, der seinen Rechner fernsteuern möchte, und klickt auf „Senden“ (siehe Abbildung 3). Nach kurzer Zeit wird schließlich eine Verbindung aufgebaut (siehe Abbildung 4).
Bevor der zugreifende Benutzer aber Zugriff erhält, erscheint ein Warnfenster, das darauf hinweist, dass ein Benutzer Zugriff auf den Rechner erhält. Der Benutzer, der Hilfe braucht, kann jetzt noch in Ruhe Programme schließen und Dokumente speichern. Danach kann die Verbindung mit „Zulassen“ aktiviert werden (siehe Abbildung 4). Ab jetzt sieht der zugreifende Benutzer den Bildschirm des anderen Computers. Funktioniert der Aufbau nicht, kann der Vorgang einfach erneut gestartet werden.
Mit der Remotehilfe arbeiten
Sobald die Verbindung hergestellt wurde, sieht der zugreifende Benutzer den Bildschirm des anderen Computers, innerhalb der Remotehilfe (siehe Abbildung 5). Der Hilfesuchende Benutzer kann mit der Paustaste der Remotehilfe die Verbindung anhalten. Der Benutzer hat jederzeit Kontrolle über seinen Computer und sieht alle Aktionen, die der fernwartende Benutzer durchführt.
Sinnvoll ist das zum Beispiel, wenn ein Kennwort eingegeben wird, oder der zugreifende Benutzer den Inhalt des Bildschirms nicht sehen soll (siehe Abbildung 6). Sobald die Verbindung angehalten wurde, sieht der zugreifende Benutzer den Inhalt des Bildschirms nicht mehr und erhält eine entsprechende Meldung (siehe Abbildung 7). Die Verbindung bleibt aber bestehen.
Wird die Verbindung fortgeführt, sieht der zugreifende Benutzer den Bildschirm wieder. Der Benutzer, der über das Internet oder Netzwerk auf einen Computer zugreift, kann mit seiner Maus und Tastatur den anderen Rechner steuern. Dies kann über das Internet natürlich etwas verzögert ablaufen, funktioniert aber ganz gut. Natürlich sieht der Benutzer, dessen Rechner ferngewartet wird, alle Aktionen, die der fernwartende Benutzer durchführt.
Kommunikation zwischen den Computern
Wenn die Remoteverbindung aktiv ist, stehen in der Remotehilfe des zugreifenden Computers im oberen rechten Bereich verschiedene Icons zur Verfügung. Hierüber kann der Benutzer, der auf einen anderen Computer zugreift, verschiedene Aufgaben durchführen (siehe Abbildung 8).
Das erste Symbol erlaubt es auf dem Bild des anderen Computers Freihandzeichnungen zu erstellen. So kann der hilfegebende Benutzer zum Beispiel Kreise um Schaltflächen ziehen, oder Pfeile malen. Der Benutzer auf dem anderen Computer kann diese Freihandzeichnungen sehen (siehe Abbildung 9). Nach dem Start der Freihandzeichnung stehen oben links verschiedene Farben zur Verfügung.
In der Menüleiste der Remotehilfe stehen verschiedene Icons zur Verfügung. Das zweite Icon von rechts, mit den nach außen zeigenden Pfeilen, ermöglicht die Anpassung der Bildschirmanzeige und den Abgleich der Auflösung der beiden Rechner.
Über das Symbol rechts daneben, mit dem Pfeil in Kreisform, kann der Remote-Computer neu gestartet werden. Das Symbol rechts neben dem Pfeil in Kreisform startet den Task-Manager auf dem Remote-Computer.
Ein Chatfenster steht in der Remotehilfe leider nicht zur Verfügung. Um miteinander zu kommunizieren müssen Anwender also auf andere Medien setzen. Alternativ kann auf dem Remotecomputer aber auch Notepad oder Wordpad geöffnet werden, um hierüber miteinander zu kommunizieren.
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