Outsourcing oder Inhouse-Lösung beim Patch Management Lohnt sich Patch Management as a Service (PMaaS)?
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Ein erheblicher Prozentsatz der Cyber-Bedrohungen lässt sich auf ungepatchte Schwachstellen zurückführen, die ein sehr leichtes Ziel für Hacker bieten, um Angriffe zu eskalieren und sich seitlich innerhalb eines Netzwerks zu bewegen. As-a-Service-Abonnementmodelle schaffen Abhilfe.

Das Patch Management ist ein wesentlicher Teil der IT-Security und muss daher in die Sicherheitsstrategie eines jeden Unternehmens einbezogen werden. Das nicht ohne Grund, denn laut Studien werden rund zwei Drittel der Hacker-Angriffe dadurch verursacht, dass Anwendungen nicht auf dem neuesten Stand sind. Rund zwei Drittel der befragten Unternehmen waren sich vor der Datenschutz-Verletzung ebenfalls nicht bewusst, dass sie für Hacker-Attacken verletzbar waren.
Da die Arbeitsbelastung im heutigen IT-Betrieb zunimmt, wird diese Aufgabe oftmals etwas vernachlässigt. So verwundert es kaum, dass selbst die regelmäßigen Veröffentlichungen von Nachrichten über Schwachstellen und Common Vulnerabilities and Exposures (CVEs) von vielen Unternehmen bisweilen monatelang ignoriert werden. Sogar einige Hochrisiko-CVEs, die schon Jahre alt sind, verbleiben in manchen Unternehmen noch immer ungepatcht.
Anforderungen an das Patch Management
Viele Unternehmen müssen feststellen, dass die schiere Anzahl der für Software und Systeme erforderlichen Patches einen großen Aufwand verursachen kann. Im Durchschnitt nutzt ein Unternehmen rund 110 Anwendungen. Das bedeutet, dass IT-Spezialisten in diesem Fall 110 Anwendungen auf Updates überwachen und diese patchen müssen. Laut Umfragen verbringen IT-Security-Experten jeden Monat etwa die Hälfte ihrer Arbeitszeit mit der Erkennung und Priorisierung von Schwachstellen und rund 20 Prozent mit dem Testen von Patches.
Das bedeutet, dass eine manuelle Verwaltung von Patches nicht nur engagierte Fachkräfte von den Kerngeschäftsaktivitäten abzieht, sondern auch anfällig für menschliches Versagen macht. In einigen Fällen kann es zu offengelegten Schwachstellen oder einer verminderten App-Leistung führen, wenn Patches übersehen oder falsch angewendet werden. Nicht zuletzt ist Patch Management auch deshalb zeitaufwändig, da die Patches auf ihre Anwendbarkeit geprüft und auf Systemen installiert werden müssen.
Provider für Managed-Security-Service
Aufgrund all dieser Herausforderungen bieten Managed Security Service Provider (MSSPs) sowie Patch- und Schwachstellen-Management-Anbieter Dienste an, die den Unternehmen diese Arbeit abnehmen.
Patch Management as a Service (PMaaS) ist eine Cloud-basierte Lösung, die Unternehmen dabei hilft, den Patch-Prozess ihrer Systeme und Anwendungen zu automatisieren. Durch den Einsatz von PMaaS können Unternehmen ihre IT-Mitarbeiter entlasten, damit sie sich auf strategische Aufgaben konzentrieren können, und gleichzeitig sicherstellen, dass ihre Systeme ordnungsgemäß gepatcht und sicher sind.
Mit PMaaS lassen sich sowohl lokale als auch Cloud-basierte Systeme patchen. Für On-Premise-Systeme kann PMaaS verwendet werden, um den Prozess des Herunterladens und Installierens von Patches von Anbietern zu automatisieren. Bei Cloud-basierten Systemen kann PMaaS genutzt werden, um vom Cloud-Anbieter bereitgestellte Patches automatisch anzuwenden.
Vorteile von Patch-Management-Services
- Reduzierte Haftung: Unternehmen, die ihren Pflichten zum Schutz von Kundendaten nicht nachkommen, können rechtlich zur Verantwortung gezogen werden. Ein ordnungsgemäßes Patch Management stellt eine wesentliche Verteidigungslinie dar – nicht nur für Kundendaten, sondern auch für die Organisationen, die diese Informationen sammeln.
- Effiziente Bereitstellung: Durch die automatisierte Planung lassen sich die besten Zeitpunkte für die Anwendung von Updates ermitteln, auch außerhalb der regulären Arbeitszeiten. Dies trägt dazu bei, dass System-Ausfallzeiten oder Neustart-Szenarien minimiert bzw. verhindert werden.
- Kostengünstig: PMaaS ist relativ preiswert. Eine monatliche Gebühr deckt alle Patching-Funktionen ab. Der Nutzer erhält die neueste Patch-Technologie und muss weder die zugrunde liegende Infrastruktur aktualisieren noch neue Software lizenzieren.
- Verbesserte Customer Experience: Für Kunden ist nichts frustrierender als fehlerhafte, nicht funktionierende Anwendungen. Mit einem effektiven Patch Management können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Angebote so funktionieren, wie sie sollen.
- Optimierte Priorisierung: Wenn ein Rückstand an wichtigen Patches besteht, die bereitgestellt werden müssen, und nur begrenzte Ressourcen für deren Bereitstellung zur Verfügung stehen, kann das Patch Management eingesetzt werden, um bei der Priorisierung von Updates basierend auf Typ, Schweregrad, Anbieter und anderen Faktoren zu helfen.
- Optimale Nachverfolgung und Berichterstattung: Mit einer PMaaS-Lösung ist es sehr leicht auf Patch-Richtlinien zuzugreifen, Netzwerk-Status-Änderungen nachzuverfolgen, fehlende Patches und fehlgeschlagene Patch-Versuche zu identifizieren und mit einfach zu erstellenden Berichten eine vollständige Echtzeit-Transparenz über alle Updates und geplanten Updates genießen.
Nachteile von Patch-Management-Services
- Kein alleiniges Instrumentarium: PMaaS ist nicht das A und O der IT-Security. Es muss weiterhin von anderen Technologien wie beispielweise Schwachstellen-Scanning, Penetrationstests, Endpoint Detection and Response (EDR), Firewalls, SIEM etc. unterstützt werden.
- Sicherheitsscans: Eine PMaaS-Lösung sollte durch lokale Sicherheitsscans validiert werden, um zu bestätigen, dass Schwachstellen von Drittanbietern erkannt werden.
- Speicher- und Backup-Systeme fehlen: Aber Patch Management-Angebote konzentrieren sich im Allgemeinen auf Anwendungen und Betriebssysteme. Leider übersehen sie jedoch häufig CVEs im Zusammenhang mit Speicher und Backup.
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