Welche Server- und Exchange-Versionen zusammenspielen Exchange mit verschiedenen Windows Server-Versionen betreiben
Die verschiedenen Exchange-Versionen lassen sich auch auf unterschiedlichen Versionen von Windows Server betreiben. Damit der Support erhalten bleibt, müssen Admins aber einiges beachten. Wir zeigen was wichtig und möglich ist.
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Generell sollte Exchange nur auf Servern installiert werden, die Microsoft als unterstützt angibt. Es ist generell in den meisten Fällen aber problemlos möglich auch ältere oder neuere Versionen von Windows Server zu verwenden, um Exchange zu installieren. Allerdings sind solche Umgebungen nicht unterstützt. Das heißt: Egal welches Problem auf dem Server vorliegt, erhalten Unternehmen keinen Support, wenn Exchange auf einem nicht unterstützten Betriebssystem installiert wird.
Das heißt, dass bei Problemen mit dem Server von Microsoft keine Hilfen zu erwarten sind. Hinzu kommt das Problem, dass Updates nicht für den Betrieb mit der jeweiligen Server-Version getestet sind. Das kann zu Ausfällen und Problemen führen. Davon sind Exchange- und Windows Server-Updates betroffen. Daher gilt beim Betrieb von Exchange: Sie sollten nur unterstützte Installationsvarianten verwenden, auch wenn es technisch kein Problem ist, Exchange und Windows Server beliebig zu mischen.
Wichtig: Generell sollte Exchange nur in Umgebungen und nur mit Server-Versionen zum Einsatz kommen, die Microsoft in der "Exchange Server supportability matrix" beschreibt. Alle anderen Umgebungen werden von Microsoft nicht unterstützt.
Exchange Server 2022 ist noch nicht auf dem Markt. Hier ist zu erwarten, dass die Installation Windows Server 2019 und Windows Server 2022 unterstützen wird.
Wann endet der Support von Exchange 2019 und Windows Server 2019?
Für die Entscheidung, wann der Betrieb von Exchange 2019 auf einer neueren Serverversion erfolgen muss, ergibt sich schnell das Ergebnis, dass der Betrieb auf Windows Server 2022 kaum Sinn ergibt. Der Support von Exchange 2019 endet am 09.01.2024, der erweiterte Support endet am 14.10.2025.
Das Supportende von Windows Server 2019 ist ebenfalls der 09.01.2024, während der erweiterte Support jedoch erst am 09.01.2029 endet. Das heißt, Unternehmen müssen ohnehin die Exchange-Version wechseln, bevor die Aktualisierung zu einer neueren Serverversion notwendig ist.
Es ist generell kein Problem, wenn Domänencontroller bereits zu Windows Server 2022 aktualisiert sind, da es zwischen Windows Server 2016/2019 und Windows Server 2022 bezüglich Active Directory keine wesentlichen Unterschiede gibt. Daher gibt es für Windows Server 2019/2022 auch nur den Betriebsmodus "Windows Server 2016" für Domäne und Gesamtstruktur.
Allerdings gehören auch diese Umgebungen bis zum CU 11 von Exchange 2019 nicht zu den unterstützten Umgebungen. Betreiben Unternehmen daher Exchange 2019, sollten auch die Domänencontroller bis zum CU 11 von Exchange 2019 nicht zu Windows Server 2022 aktualisiert werden.
Windows Server 2022 und Exchange Server 2019 betreiben
Generell ist es technisch möglich Exchange Server 2019 auf Windows Server 2022 zu betreiben. Allerdings unterstützt Exchange Server 2019 bis zum CU 11 keine Installation auf Windows Server 2022. Erst ab CU 12/13 ist eine Installation möglich. Die Vorgehensweise entspricht der Installation, die wir nachfolgend beschreiben. Wichtig ist an dieser Stelle aber, die Installationshinweise von Microsoft für den Betrieb von Exchange 2019 auf Windows Server 2022 zu beachten.
Für einen unterstützten Betrieb von Exchange Server 2019 muss der Exchange auf Windows Server 2019 installiert werden. Weder Windows Server 2016 noch Windows Server 2022 sind offiziell mit Exchange 2019 CU11 möglich. Die Installation von Exchange 2019 auf Windows Server 2022 setzt die Verwendung der Installationsdateien des CU 12 oder CU 13 voraus. Für einen Testbetrieb ist es aber auch möglich, Exchange Server 2019 über die Installationsdateien des CU 11 auf Windows Server 2022 zu installieren. Die Vorgehensweise dazu entspricht der Installation auf Windows Server 2019:
Vor der Installation von Exchange auf einem Server mit Windows Server 2019/2022 sind folgende Erweiterungen notwendig:
Danach können auf dem Server die notwendigen Erweiterungen installiert werden. Auf Core-Servern mit Windows Server 2019/2022 erfolgt das mit:
Install-WindowsFeature Server-Media-Foundation, NET-Framework-45-Features, RPC-over-HTTP-proxy, RSAT-Clustering, RSAT-Clustering-CmdInterface, RSAT-Clustering-Mgmt, RSAT-Clustering-PowerShell, WAS-Process-Model, Web-Asp-Net45, Web-Basic-Auth, Web-Client-Auth, Web-Digest-Auth, Web-Dir-Browsing, Web-Dyn-Compression, Web-Http-Errors, Web-Http-Logging, Web-Http-Redirect, Web-Http-Tracing, Web-ISAPI-Ext, Web-ISAPI-Filter, Web-Lgcy-Mgmt-Console, Web-Metabase, Web-Mgmt-Console, Web-Mgmt-Service, Web-Net-Ext45, Web-Request-Monitor, Web-Server, Web-Stat-Compression, Web-Static-Content, Web-Windows-Auth, Web-WMI, Windows-Identity-Foundation, RSAT-ADDS, Server-Media-Foundation
Auf Servern mit grafischer Oberfläche muss folgender Befehl eingegeben werden:
Install-WindowsFeature Server-Media-Foundation, NET-Framework-45-Features, RPC-over-HTTP-proxy, RSAT-Clustering, RSAT-Clustering-CmdInterface, RSAT-Clustering-Mgmt, RSAT-Clustering-PowerShell, WAS-Process-Model, Web-Asp-Net45, Web-Basic-Auth, Web-Client-Auth, Web-Digest-Auth, Web-Dir-Browsing, Web-Dyn-Compression, Web-Http-Errors, Web-Http-Logging, Web-Http-Redirect, Web-Http-Tracing, Web-ISAPI-Ext, Web-ISAPI-Filter, Web-Lgcy-Mgmt-Console, Web-Metabase, Web-Mgmt-Console, Web-Mgmt-Service, Web-Net-Ext45, Web-Request-Monitor, Web-Server, Web-Stat-Compression, Web-Static-Content, Web-Windows-Auth, Web-WMI, Windows-Identity-Foundation, RSAT-ADDS
Fehlerbehebung bei der Installation von Exchange 2019 auf Windows Server 2022
Im Rahmen der Installation über die grafische Oberfläche ist es möglich, die Option "Für die Installation von Exchange Server erforderlichen Windows Server-Rollen und -Funktionen automatisch installieren" zu aktivieren. Das stellt sicher, dass die Installationsroutine eventuell fehlende Einstellungen auf dem Server selbst ändern kann. Allerdings kann das zu Fehlern vor der Installation führen, da der Installationsassistent von Exchange 2019 bis hin zum CU 11 diese Informationen nicht aus Windows Server 2022 auslesen kann. In diesem Fall installieren Sie am besten, ohne diese Option zu aktivieren.
Erscheint bei der Installation von Exchange 2019 auf Windows Server 2022 eine Fehlermeldung, dass das IIS URL Rewrite Module nicht installiert ist, kann dies über den Link "URL Rewrite" nachgeholt werden.
In manchen Situationen bricht die Installation des Servers ab. Die Installationsroutine von Exchange führt eine eigene Protokolldatei, in der alle Informationen der Installation gespeichert sind. Diese Datei trägt die Bezeichnung "ExchangeSetup.log" und wird im Ordner "C:\ExchangeSetupLogs" gespeichert. Hier werden alle Informationen abgelegt, die während der Installation anfallen.
Untersuchen Sie Probleme während der Installation von Exchange 2019, sollten Sie die Datei "ExchangeSetup.log" verwenden, da diese Datei Informationen enthält, nach denen Sie auch im Internet suchen können, wenn Probleme auftreten. Treten Probleme während der Installation auf, haben Sie die größte Chance, in dieser Protokolldatei den Fehler zu finden.
Geben Sie den entsprechenden Fehler in eine Suchmaschine ein, finden Sie sicherlich ausführliche Hilfen zum Problem. Die Protokolldateien der Exchange-2019-Installation liegen im Textformat vor und können von jedem Texteditor gelesen werden.
Was ist mit Exchange Server 2016 und Exchange Server 2013?
Natürlich unterstützt Microsoft auch keine Installation von Exchange 2016/2019 auf Windows Server 2022. Exchange Server 2016 unterstützt beim Einsatz der aktuellen CUs die Installation auf Windows Server 2012/2012 R2 und Windows Server 2016. Die Installation von Exchange 2019 auf Windows Server 2019 gehört nicht zu einer unterstützten Umgebung. Es ist allerdings möglich die Domänencontroller in so einer Umgebung zu Windows Server 2019 zu aktualisieren.
Der Betrieb von Domänencontrollern mit Windows Server 2022 gehört bis zum CU 11 nicht zu den unterstützten Umgebungen für Exchange 2019 und auch nicht zu den unterstützten Umgebungen für Exchange 2016. Exchange Server 2013 darf wiederum nur auf Servern mit Windows Server 2012/2012 R2 installiert werden. Es ist aber auch hier möglich die Domänencontroller zu Windows Server 2016 zu aktualisieren.
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