So sieht die die Zukunft von Breitband, Smart Networks und Virtualisierung aus Ein Blick auf das Netzwerk 4.0
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Damit sich die digitale Transformation in den unterschiedlichsten Bereichen überhaupt durchsetzen kann, müssen Netzwerke ebenfalls in zukunftsfähig ausgerichtet sein. Im folgenden Beitrag verrät CommScope – der Anbieter von Netzwerklösungen hat kürzlich Arris und Ruckus Networks übernommen –, wie Netzwerke in Zukunft aussehen werden und mit welchen Neuerungen und Weiterentwicklungen zu rechnen ist.

Multi-Gigabyte-Datenübertragung, Netzwerk-Virtualisierung, Prozessautomatisierung mittels Künstlicher Intelligenz und SD-Technologien halten verstärkt Einzug in Unternehmensnetze und private Smart-Home-Endgeräte. Die Welt um uns herum vernetzt sich immer weiter – Smart Cities entstehen. In den kommenden Jahren werden uns Lösungen begegnen, die die Schnelligkeit, Effizienz und Breitbandkapazität von Netzwerken auf der ganzen Welt beeinflussen.
DOCSIS 3.1 wird Mainstream
Die Erwartungen an das Breitband-Internet: schnell und effizient. Der Übertragungsstandard DOCSIS 3.1 (D3.1) kommt mit einer Datentransferrate von bis zu zehn Gbit/s (Downstream) und einem Gbit/s (Upstream) diesen Erwartungen entgegen. Aufgrund der sinkenden Kosten für D3.1-Modems ist die Nachfrage für Netzwerk-Upgrades auf dem Mainstream-Markt gestiegen – besonders in Europa und Nordamerika. Hinzu kommt, dass in Zukunft Upload-Geschwindigkeiten und -Bandbreitenkapazitäten eine höhere Relevanz zukommt. Um den Breitband-Anforderungen nachzukommen, nutzen Kabelnetzbetreiber den D3.1-Standard in OFDM-Kanälen. Diese ebnen den Weg für zukünftige Übertragungsstandards der nächsten Generation in Form von Extended Spectrum DOCSIS und Full-Duplex DOCSIS.
Das intelligente Netzwerk
Die großen Telekommunikationsnetzbetreiber weltweit wünschen sich Lösungen, mit denen man sowohl Monitoring als auch Problemidentifizierung im Netzwerk effizienter durchführen kann. Im besten Fall geschieht dies, bevor der Kunde etwas bemerkt und die Servicequalität darunter leidet. Dieser Bereich steckt zwar noch in den Kinderschuhen, doch bildet die Integration von Künstlicher Intelligenz bzw. Machine-Learning-Prozessen die Grundlage zur Generierung von wichtigem Datenwissen, um mit dessen Hilfe den gesamten Betrieb zu optimieren. Darüber hinaus eröffnen sich dadurch neue Wege, die Kundenbindung zu stärken, Betriebskosten zu senken, Kapazitäten akkurater zu planen und Entscheidungen in Sachen Netzwerkentwicklung datenbasiert zu treffen. Die gesamte Betriebslogistik erfährt dadurch eine maßgebliche Verbesserung. Für den Anwender spiegelt sich dies in einer besseren Performance und in weniger Ausfällen wider.
Netzwerk-Virtualisierung auf dem Vormarsch
Netzwerk-Virtualisierung ist heute in aller Munde und künftig wird es für viele Anwender der Standard sein. Statische Netzwerke werden in virtualisierter Form auf Server übertragen, wodurch die Performance optimiert wird und Administratoren schneller und effizienter auf sich verändernde Anforderungen reagieren können.
Was in Zukunft ebenfalls eine zunehmend wichtigere Rolle spielen wird, sind Open Source-Codes und Unternehmen, die diese bereitstellen. Hierbei geht es vor allem um die Integrierung in bereits bestehende Netzwerk-Infrastrukturen. Die Kooperation mit sachkundigen, verlässlichen Anbietern mit Zugang zu Lösungen, die auf solch robusten Codes basieren und somit eine stabile, zuverlässige Performance versprechen, ist daher unerlässlich. Unternehmen, die die Netzwerk-Virtualisierung erstmals in Angriff nehmen, sollten ihre erste Lösung von einem einzigen Anbieter mit der notwendigen Expertise beziehen. Erst im Laufe der Zeit wird sich die Interoperabilität noch weiter verbessern und reibungslos funktionieren und damit überall einen Multi-Vendor-Ansatz problemlos ermöglichen.
Distributed Architectures
Schon in diesem Jahr erwägen viele Kabelnetzbetreiber, die Nutzung einer Distributed Access Architecture (DAA) mithilfe von Remote-PHY Devices (RPDs) sowie Remote MAC-PHY Devices (RMDs) voranzutreiben. Hierbei spielen Handhabung, Latenz und Processing-Anforderungen für die Service Provider eine wichtige Rolle. Im Kern stellen RMDs eine simple Lösung mit einer geringeren Latenz dar. RPDs wiederum haben den Vorteil, existierende Ressourcen an der Kopfstelle zu nutzen, vereinfachen die Handhabung der Optical Nodes, verbunden mit einem geringeren Strombedarf.
Remote Optical Line Terminals (R-OLTs) werden die Datenverarbeitung noch nutzerfreundlicher gestalten. Diese Art von Distributed Architecture ist eine Schlüsselkomponente der Netzwerkevolution, die das Fundament für Multi-Gig-Services legt.
Fazit
Schnelligkeit und Konnektivität sind die tragenden Säulen der vernetzten Zukunft. Neue und verbesserte Technologien, die aktuell vielleicht nur in der Theorie bestehen, werden es künftig in die führenden Netzwerke der Welt schaffen.
Über den Autor
Stefan Obst ist Vice President Service Provider Deutschland bei CommScope.
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