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Netzwerke auch von unterwegs monitoren Die Zukunft ist mobil – ist Ihr Netzwerk bereit?

Autor / Redakteur: Julia Manderbach / Dipl.-Ing. (FH) Andreas Donner |

Eine 24/7-Netzverfügbarkeit für mobile Endgeräte stellt neue Herausforderungen an Netzwerk, Server und Backup-Lösungen. IT-Infrastrukturen werden komplexer und schwieriger zu ver­walten; gleichzeitig treffen Engpässe und Ausfälle mehr Nutzer und bewirken größere Schäden. Daher ist in der mobilen Welt von heute vorausschauendes Monitoring unerlässlich.

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Mobilität spielt für Admins sowohl unter dem Aspekt des Monitorings der mobilen User Experience als auch hinsichtlich der Monitoring-Steuerung von einem mobilen Gerät aus eine wichtige Rolle.
Mobilität spielt für Admins sowohl unter dem Aspekt des Monitorings der mobilen User Experience als auch hinsichtlich der Monitoring-Steuerung von einem mobilen Gerät aus eine wichtige Rolle.
(Bild: Brian Jackson - Fotolia.com)

Erinnern Sie sich noch an Doc Brown, Marty McFly und ihre atemberaubende DeLorean-Zeitmaschine? Nachdem sie im zweiten Teil der „Zurück in die Zukunft“-Trilogie ihr Vorhaben vermasselt hatten (denn Erzfeind Biff gelang es, den Sport-Almanach an sich zu reißen), konnte Marty einfach in der Zeit zurückreisen, um die schrecklichen Folgen seines Missgeschicks zu beheben. Leider existiert jedoch bis heute kein funktionsfähiger Fluxkompensator, um in der Zeit zurückzureisen und die Konsequenzen eines Servercrashs oder anderer IT-Vorfälle ungeschehen zu machen. Stattdessen können Administratoren mittels Netzwerk-Monitoring jedoch die gegenwärtige Situation detailliert überwachen und zukünftige Ausfälle verhindern.

Heutzutage sind viele Menschen daran gewöhnt, ständig online zu sein und Daten zwischen mobilen Endgeräten und der Cloud zu synchronisieren. Diese Entwicklung stellt neue Herausforderungen sowohl an die Netzwerkinfrastruktur von Software-Providern als auch an die Netzwerke von Unternehmen, die ihrem Personal erlauben, mit privaten Endgeräten zu arbeiten (ein Trend bekannt unter der Bezeichnung BYOD: Bring your own Device). IT-Verantwortliche fragen sich nun: Ist unser Netzwerk bereit für diese Herausforderungen?

Es ist keine Überraschung, dass Mobilität bzw. mobiles Arbeiten heutzutage mehr und mehr an Bedeutung gewinnt. Die meisten Nutzer können sich gar nicht mehr daran erinnern, wann sie ihr „einfaches“ Handy gegen ein „schlaues“ Smartphone eingetauscht haben. In aufstrebenden Märkten wie z.B. Afrika, wo bis Juni 2012 rund 167 Millionen Menschen das Internet genutzt haben, sind Smartphones sogar oft das einzige internetfähige Gerät in einem Haushalt.

Dagegen sinken die Verkaufszahlen für geschäftlich und privat genutzte Desktop-PCs seit 2012 weltweit, u.a. beschleunigt durch die steigende Verbreitung von Tablets. Während im Jahr 2012 ca. 350 Millionen Desktop-PCs verkauft wurden, fanden etwa 1,7 Milliarden Smartphones und Tablets einen neuen Besitzer. Eine weitere Tatsache unterstreicht den Wandel hin zum mobil genutzten Internet: 2013 haben ca. 50 % aller regelmäßigen Facebook-User ausschließlich ihr mobiles Endgerät genutzt, um auf Facebook bzw. die entsprechende App zuzugreifen.

Rund 15 % des weltweiten Internet Traffic werden von Mobilgeräten verursacht, wobei die Prozentzahl in Schwellenmärkten wesentlich höher ausfällt. Beispielsweise beläuft sich Indiens mobiler Internet Traffic auf etwa 56 %. Manche Prognosen sagen voraus, dass schon 2017 die Anzahl mobiler Endgeräte wie Notebooks, Smartphones und Tablets die Weltbevölkerung übersteigen wird.

Das Backend im Blick behalten

Diese Zahlen machen es offensichtlich: Die Zukunft ist mobil. Aber das heißt nicht, dass klassische Netzwerkkomponenten wie Router, Firewalls oder Server vernachlässigt werden sollten. Während das Augenmerk auf Apps, Websites und Software liegt, die es Usern ermöglichen, orts-, zeit- und geräteunabhängig auf Informationen zuzugreifen, wird leicht vergessen, dass die Anforderungen an das Backend ebenso immer anspruchsvoller werden.

Die meisten Apps, Cloud Storage-Anbieter und Software-as-a-Service-Lösungen (Saas) verarbeiten permanent Informationen auf der Server-Seite ihrer Infrastruktur und tauschen diese Daten mit dem Frontend ihres Service aus. Daher müssen IT-Infrastrukturen höchst flexibel sein, um sich an die Anforderungen des Marktes anpassen zu lassen oder zeitnah neue Services anbieten zu können.

Stellen Sie sich Folgendes vor: Was passiert, wenn eine Störung am Backend eines solchen Service-Providers auftritt und Millionen von Nutzern nicht auf ihre Daten zugreifen können? Dies ist nicht nur ein technisches, sondern auch ein Image-Problem. Es kann und wird das Unternehmen sehr wahrscheinlich eine große Menge an zeitlichen und finanziellen Ressourcen kosten, sich von so einem Vorfall zu erholen.

Nutzererwartungen lösen Monitoring-Bedürfnisse aus

Die wachsende Komplexität, die mit den Nutzererwartungen an eine 24/7-Verfügbarkeit für mobile Endgeräte einhergeht, stellt neue Herausforderungen an Netzwerk, Server und Backup-Lösungen. IT-Infrastrukturen werden komplexer und schwieriger zu verwalten. Gleichzeitig treffen Engpässe und Ausfälle mehr Nutzer und bewirken größere Schäden.

Daher ist in der mobilen Welt von heute vorausschauendes Monitoring unerlässlich. Mit einer Monitoring Software können Firmen die Infrastruktur überwachen, auf deren Basis sie Software und Services für die mobile Zukunft bereitstellen. Steigende Anforderungen an die Verfügbarkeit verlangen von Netzwerkadministratoren mehr Flexibilität als je zuvor. Aus diesem Grund stellen die Entwickler von Monitoring-Lösungen mittlerweile passende Apps für mobile Endgeräte bereit. Dadurch erhalten Admins alle notwendigen Informationen, auch wenn sie unterwegs sind (und zufällig keinen Fluxkompensator bei sich tragen).

Der Aufpasser für die Hosentasche

Mobile Apps ermöglichen „Monitoring zum Mitnehmen“, z.B. für die Software PRTG Network Monitor der Paessler AG. Mittels der Apps haben Admins orts- und zeitunabhängigen Zugriff auf ihre Monitoring-Installation und erhalten Alarme direkt auf ihr mobiles Endgerät. Des Weiteren erlauben die Anwendungen den mobilen Zugriff auf Übersichten wie auf Details. Zudem kann der Administrator auch aus der Ferne agieren, indem er z.B. das Monitoring pausieren lässt oder Alarme bestätigt.

Ein Fingertipp auf die Meldung zeigt den betroffenen Sensor mit allen wichtigen Details: Seit wann besteht der Alarm, wie lautet die zugehörige Meldung, wie sieht der Graph dazu aus, welche weiteren Geräte sind betroffen? Ebenso werden ungewöhnliche Werte oder Aufgaben (sogenannte Tickets) direkt auf dem Mobilgerät angezeigt. Praktisch sind darüber hinaus spezielle „Dashboard“-Großansichten für Tablets und Smart TVs. Damit kann der Zustand der kompletten IT z.B. auf einem Monitor in der Technikabteilung angezeigt werden.

Wie „sieht“ ein Smartphone das Netzwerk?

Wer sein Netzwerk immer aus der gleichen Perspektive betrachtet, übersieht manches vielleicht. An dieser Stelle ist eine Außenansicht des Netzwerks hilfreich. Diese kann sich der Admin mittels so genannter Mobile Probes einholen, die eine neue, mobile Sichtweise auf das Netzwerk liefern. Installiert auf einem mobilen Endgerät, verbindet sich die Probe hauptsächlich über WLAN mit dem Netzwerk. Sie sammelt Monitoring-Informationen, z.B. zu Ping-Anfragen oder zu Ladezeiten von Websites. Sofern das Endgerät diese Funktionalitäten unterstützt, können User ggf. auch Umgebungsparameter wie Temperatur, Luftdruck und -feuchtigkeit messen sowie Akkustand und GPS-Standort ermitteln.

Fazit

Da eine Zeitmaschine vermutlich in nächster Zeit nicht am Markt erhältlich sein wird, bleibt dem Administrator nur der traditionelle Weg, um den Nutzern seines Netzwerks maximale Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Mittels Netzwerk-Monitoring lassen sich aktuelle Systemzustände im Auge behalten; bei Negativentwicklungen wie z.B. zu hoher Bandbreitenauslastung kann der Administrator dank Warnmeldungen rechtzeitig gegensteuern, um Störungen oder gar (Komplett-)Ausfälle zu verhindern. Über mobile Apps hat der Netzwerkverantwortliche dabei immer und von überall Zugriff auf seine Monitoring-Lösung.

Über die Autorin

Julia Manderbach ist freie Journalistin.

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