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Was Netzwerker bewegt Low-Code, Cloud & Co. halten IT-Abteilungen auf Trab

Von Mike Bushong |

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Als wären die auch durch Low- und No-Code-Techniken wachsende Schatten IT und die Cloud-Herausforderungen nicht schon genug, setzt der Fachkräftemangel in IT-Abteilungen aktuell noch einen drauf. Und so schnell wird sich die Situation nicht entspannen, ist sich Mike Bushong von Juniper Networks sicher.

Mike Bushong von Juniper Networks fasst zusammen, wo Netzwerkverantwortliche aktuell der Schuh drückt.
Mike Bushong von Juniper Networks fasst zusammen, wo Netzwerkverantwortliche aktuell der Schuh drückt.
(Bild: © Michael Hawk 2017 / Juniper Networks)

Die Netzwerkbranche kann mit der Implementierung von Low- und No-Code-Anwendungen nur schwer Schritt halten. Dies kann zu einer zusätzlichen Belastung der Branche führen. Denn, wenn Abteilungen und Mitarbeiter ihre eigenen Anwendungen erstellen können – ohne den „Umweg“ über das Entwickler-Team zu gehen, dann verschärft das das bereits seit Jahrzehnten bestehende Problem der Schatten-IT – und zeigt, wie langsam die „offizielle“ Entwicklung von Applikationen insgesamt vorangeht.

Die Aussage „Ich habe, was ich benötige. Jetzt brauche ich nur noch Konnektivität“ ist häufig der Anfang. Wenn die Antwort darauf allerdings darin besteht, ein Helpdesk-Ticket einzureichen und ein paar Wochen bis zur nächsten Änderung oder zum Update zu warten, werden Business-Anwender ungeduldig. Unternehmen versuchen, die Abläufe zu beschleunigen und stellen sich die Frage, warum frühere Entscheidungen sie in diese Lage gebracht haben.

Netzwerkteams sind immer häufiger nicht ausreichend besetzt. Und aufgrund des Fachkräftemangels ist auch keine Änderung der Situation in Sicht. Unternehmen beschäftigen sich daher intensiv mit der Frage, wie sie Talente ersetzen bzw. anwerben können. Dabei unterstützt sie die Tatsache, dass viele Mitarbeiter remote oder aus dem Homeoffice arbeiten können – Unternehmen sind so in der Lage, Talente überall auf der Welt rekrutieren zu können. Wo früher lokale Monopole auf Talente in nichttechnischen Hotspots waren, sind heute beste Rekrutierungsgebiete für Cloud-Unternehmen, die ihre Kosten senken wollen.

Darüber hinaus gibt es eine große Anzahl von Netzwerkingenieuren, die in den 70er Jahren geboren wurden und sich nun dem Ruhestand nähern und ersetzt werden müssen. Wie werden Firmen angesichts all dieser Herausforderungen hinsichtlich Mitarbeiterbindung Ersatz erhalten? In der Vergangenheit wurden gängige Zertifizierungen als Nachweis für Fachwissen verwendet. Aber heute? Potenzielle Team-Mitglieder spezialisieren sich auf die Cloud, nicht auf herstellerspezifische Netzwerke. Das bedeutet, dass Organisationen heute Leute mit anderen Fähigkeiten einstellen müssen.

Es ist cool, „cool“ zu sein. Die Welt kämpft mit dem Klimawandel und einer Energiekrise. Jeder dieser Faktoren für sich genommen führt bereits dazu, dass sich die Art und Weise ändert, wie Produkte bewertet werden. Zusammengenommen – und unter Berücksichtigung der jeweiligen Regierungspolitik – werden diese Faktoren beeinflussen, wie Produkte entworfen und konsumiert werden. In den nächsten Monaten und Jahren wird die Gesellschaft deutlich mehr Informationen über Technologien wie Immersionskühlung, Energieeffizienz und möglicherweise die Leistung von künstlicher Intelligenz und Machine Learning hören, um Server und die dazugehörige Infrastruktur besser zu verwalten. In einer Branche, die über eine begrenzte Auswahl von Komponenten verfügt, bedeutet dies eine signifikante Veränderung.

Cloudifizierung

Viele Unternehmen wechselten in den letzten Jahren in die Cloud, weil sie davon ausgingen, dass die Kosten niedriger sein würden. Sie beauftragten Beratungsunternehmen oder Partner damit, ihre bestehenden Anwendungen in die Cloud zu verlagern. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass es nicht immer die erhofften Vorteile bringt, wenn dieselben Aufgaben von einem anderen Ort aus bzw. remote erledigt werden. Die Zukunft scheint zwar eindeutig hybrid zu sein, aber nicht in dem Sinne, dass Anwendungen dynamisch von On-Premises in die Cloud und zurück wechseln. Anwendungen, die nicht Cloud-nativ sind, aber dennoch benötigt werden, bleiben wahrscheinlich weiterhin on-premises. Neue Anwendungen hingegen werden mit einem bestimmten Hosting-Standort im Kopf entwickelt – und auch sie werden weitgehend an diesem (Stand-)Ort bleiben. Der Umzug in die Cloud hat Unternehmen aber einen Vorgeschmack auf den Cloud-Betrieb gegeben. Dies reicht aus, um Cloud-ähnliche Workflows und Schnittstellen in die On-Premises-Infrastruktur zu integrieren.

Multi-Cloud und SD-WAN

Multi-Cloud-Konnektivität schlägt den SD-WAN-Weg ein. Die Welt besteht nicht nur aus einer einzigen Cloud. Unternehmen haben bereits erkannt, dass es eine Reihe unterschiedlicher Anbieter gibt und ziehen immer öfter eine Multi-Cloud-Architektur in Betracht. Es ist nur ein kleiner Schritt vom Lifecycle-Management zur zentralen Steuerung und Richtlinienverwaltung.

Das bedeutet: Multidomain-Operationen sind in Kürze auf dem Radar von Unternehmen und Mitarbeitern. Dies führt zu einer höheren Anzahl marktorientierter Entscheidungen, bei denen künftige Anforderungen genauso berücksichtigt werden wir derzeitige Bedürfnisse. Sollte in der Zukunft eine weitere signifikante Modernisierung erforderlich sein, werden die Unternehmen diese nicht so einfach umsetzen können. Daher müssen sie ihre Optionen jetzt genau prüfen. Die Vielzahl von Angeboten am Markt erschwert die Entscheidungsfindung zusätzlich. Das Ergebnis: Fachhändler spielen eine wichtige Rolle als glaubwürdige Berater und Vorbereiter von Entscheidungen. Sie schließen die Lücke zwischen dem aktuellen und dem notwendigen Stand der Unternehmen und agieren als Experten in diesem Bereich.

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Der Wettbewerb zwischen den Clouds macht einige Entscheidungen intransparent. Sie sind ein Einzelhandelsunternehmen und möchten Ihre Dienste auf AWS hosten? Aber Moment, ist Amazon ein Anbieter oder ein Wettbewerber? Service Provider wollen die Cloud nutzen, um die Kosten für die Telko-Cloud zu senken. Aber wem gehört der eigentliche Service? Die Antworten sind nicht eindeutig. Und dies wird sich auch in Zukunft nicht ändern – im Gegenteil. Unternehmen müssen sich damit beschäftigen, wie sich ihre Markt- und Technologiestrategien überschneiden. Dies eröffnet Möglichkeiten für verschiedene Arten von Partnerschaften, vor allem in Regionen, in denen eine strikte Trennung zwischen Unternehmen und Infrastruktur (Stichwort: Datenhoheit) angestrebt wird.

Über den Autor

Mike Bushong ist Group Vice President Cloud-Ready Data Center bei Juniper Networks.

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