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Daten per Licht übertragen Li-Fi stößt auf großes Interesse

Von Hendrik Härter |

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Daten mit sichtbaren Licht oder Infrarot übertragen: Damit sind nicht nur höhere Bandbreiten möglich, sondern es ist auch sicherer. Signify und pureLiFi haben Verträge mit dem US-Militär abgeschlossen. Aber auch zivile Anwendungen werden ausgebaut.

Daten über das Licht übertragen: Mit Li-Fi lassen sich hohe Übertragungsraten erzielen und auch die Sicherheit bleibt gewahrt. Das System von Signify heißt Trulifi.
Daten über das Licht übertragen: Mit Li-Fi lassen sich hohe Übertragungsraten erzielen und auch die Sicherheit bleibt gewahrt. Das System von Signify heißt Trulifi.
(Bild: Signify)

Möchte man Daten drahtlos im Gebäude oder Freien übertragen, hat sich WLAN etabliert. In Deutschland werden beispielsweise zwei verschiedene Frequenzblöcke zum Übertragen der Daten verwendet. Das sind entweder 2,4 oder 5 GHz.

Doch Daten lassen sich auch im sichtbaren Licht und Infrarot übertragen. Zwei Unternehmen forcieren die Datenübertragung mit Licht: Signify und pureLiFi. Laut der englischsprachigen EE Times treibt das US-Militär die LiFi-Technik voran.

Was steckt hinter Li-Fi?

Der Begriff des Li-Fi (Light Fidelity) wurde von Harald Haas im Jahr 2011 ins Leben gerufen. Haas ist Professor an der Universität von Edinburgh. Die Visible Light Communication (VLC-)Technologie überträgt Daten mithilfe einer LED an einen Empfänger. Solch ein Empfänger kann in Hotspots, Laptops oder Smartphones eingebaut sein. Ein entsprechender Sender sendet dann per Infrarot Signale zurück an die LED-Leuchte.

Li-Fi kann unter Laborbedingungen Daten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 220 GBit/s übertragen. Zum Vergleich: Der aktuelle Standard Wi-Fi 6 oder 802.11ax kann theoretisch eine Bruttodatenrate von 9.600 MBit/s erreichen.

Li-Fi für militärische Nutzer interessant

Ein Nachteil von Li-Fi ist dessen Reichweite von zehn Metern im Vergleich zu den 30 Metern von Wi-Fi. Außerdem können die Lichtstrahlen von Li-Fi keine Wände durchdringen. Trotz der Nachteile ist Li-Fi für militärische Nutzer sehr vielversprechend.

Die schnellen und sicheren Netzwerke auf LED-Basis können in bestimmten Umgebungen eingesetzt werden und sind nicht dem Risiko ausgesetzt, durch HF-Tools gehackt zu werden.

Verträge über mehrere Millionen Dollar

Alistair Banham, CEO von pureLiFi, hat gegenüber dem Branchenportal EE Times gesagt, sein Unternehmen habe zwei „Multi-Millionen-Dollar-Verträge mit der US-Armee bekannt gegeben“. Dabei will das US-Militär die Li-Fi-Technik nicht nur nutzen, um ihre Sicherheit zu validieren, sondern auch um Aspekte wie Benutzerfreundlichkeit, einfache Bereitstellung und Zuverlässigkeit zu prüfen.

Bereits im Mai dieses Jahres gab Signify bekannt, dass die US-Marine und die Navy die Produkte von Signify zur Sicherung von taktischen Operationszentren (TOCs) einsetzen werden. Die Li-Fi-Entwicklung von Signify wird unter dem Namen Trulifi vermarktet.

Technik im militärischen Umfeld ist immer besonderen Anforderungen ausgesetzt. Das Unternehmen pureLiFi setzt neben militärischen Anwendungen auf globale Anwendungen in der Industrie sowie bei Endkunden. So hat man im Februar auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona das erste Li-Fi-System der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Demo bestand aus einem Augmented-Reality-Headset (AR), einem Smart-TV, einem Deckenfluter und einem Smartphone. Alle Systeme waren über Li-Fi untereinander verbunden. Selbst der Einsatz im Freien bei direktem Sonnenlicht sei möglich. Dazu wurden die Empfänger bei direktem Sonnenlicht und 77.000 Lux getestet.

Künftig soll auch Li-Fi standardisiert werden. Dazu hat die IEEE im Jahr 2019 eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, um für 802.11bb einen weltweiten Standard zu etablieren.

Dieser Beitrag stammt von unserem Schwesterportal Elektronikpraxis.

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