Studie von HPE Aruba Gastgewerbe nach Corona: Digitalisierung ausbaufähig
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Eine langfristige Erholung des Gastgewerbes nach Corona ist ohne Fortschritte bei der Digitalisierung undenkbar – zu diesem Schluss kommt eine Studie von HPE Aruba. Möchte die Branche Wettbewerbsvorteile zurückgewinnen, müsse sie schnell auf die neuen digitalen Anforderungen reagieren.

Das Gastgewerbe nimmt den Betrieb wieder auf. Doch in der Zwischenzeit sind die Anforderungen in den Bereichen Technologie und Digitalisierung gehörig gewachsen. Laut einer Studie von Aruba, einem Unternehmen der Hewlett Packard Enterprise, konnten einige Betriebe der Branche in puncto Digitalisierung durch die Entwicklung von Onlineangeboten bereits zulegen, andere würden allerdings noch stark hinterherhinken. Der Ausbau ihres digitalen Reifegrads stagniere. Um nicht zu riskieren, dass Kunden abwandern und der Anschluss an die Konkurrenz verloren geht, müssten auch diese Unternehmen weiter bei der Digitalisierung zulegen.
Als Beispiel für den verstärkten Einsatz digitaler Anwendungen führt HPE Aruba die Luxushotelkette Steigenberger Hotels & Resorts an. Dort sei eine Architektur von Aruba im Einsatz, um nahtlose Interaktionen und Services für die Gäste zu schaffen. Dies beginne bei der Buchung und dem Einchecken über Chatbots und reiche bis zur Bestellung des Zimmerservices via App. Aufgrund der Nutzerdaten sei es den Aruba-Lösungen möglich, dem Hotelgast jeden Wunsch von den Lippen abzulesen. In Corona-Zeiten hätten die Gäste auch die Option, ausschließlich digital zu interagieren, wenn sie vorsichtshalber keine direkten Kontakte wünschen.
Auf breiter Basis allerdings haben solch fortschrittliche Technologien sowie die Datenverarbeitung via Edge Computing noch nicht so recht Einzug in die Branche erhalten, so HPE Aruba. Mehr als die Hälfte der IT-Führungskräfte im Gastgewerbe verfolge zwar erste Ansätze in Bereichen wie künstliche Intelligenz (KI, 55 %), Internet der Dinge (IoT, 70 %) und maschinelles Lernen (57 %), andere Sektoren seien jedoch erheblich weiter. In der Finanzdienstleitung komme KI bei 75 Prozent der Unternehmen zum Einsatz, 77 Prozent in Einzelhandel, Vertrieb und Transport nutzten IoT-Lösungen.
IT-Führungskräfte des Gastgewerbes geben an, dass der Umgang mit den Datenmengen bisweilen Schwierigkeiten mit sich bringe. Ein Viertel (25 %) sagt, dass die Datenmengen zu groß seien und ihre bestehenden Systeme schnell an Grenzen stoßen würden. Die gesammelten Informationen könnten sich nicht schnell genug verarbeitet werden, um sie nutzen zu können (25 %). Vor dem Hintergrund von exponentiell gestiegenen Datenmengen im letzten Jahr durch Corona werde die Datenflut durch den Aufstieg von smarten Technologien, IoT-Sensoren und vernetzten Geräten nur noch größer werden.
Die Studie „Serving Hospitality at the Edge“ lege dar, wie Unternehmen all ihre Daten in den Griff bekommen und ihren Gästen eine individuelle Customer Experience ermöglichen könnten. Skizziert würden drei wichtige Schwerpunktbereiche für Organisationen der Branche, zudem würde eine klare Roadmap für die Einrichtung des richtigen Netzwerks für den zukünftigen Erfolg beschrieben.
Schritt 1: Effizienz bei der Datenverarbeitung
Unternehmen müssten Daten bis zum Edge des Netzwerks verfolgen, um sie effizienter zu verarbeiten. Dabei sei es wichtig, sie in Echtzeit an der Quelle zu erfassen, anstatt sie zurück an einen zentralen Hub zu übertragen. Um dieses Ziel zu erreichen, sei der Einsatz von Edge Computing sinnvoll. Die Untersuchung von Aruba habe ergeben, dass 54 Prozent der IT-Verantwortlichen im Gastgewerbe bereits vor der Pandemie begonnen haben, Edge-Technologien einzusetzen oder sie zu erproben. Weitere 16 Prozent hätten bereits Daten am Edge verarbeitet. Dies zeige, dass zwar nur ein recht kleiner Anteil der Unternehmen des Gastgewerbes im Vergleich zu anderen Branchen Edge Computing betreibt – branchenübergreifend seien es durchschnittlich 28 Prozent. Doch diese Pioniere im Gastgewerbe würden erfolgreich neue Ergebnisse liefern. Hierzu zählten der Einsatz von Gesichtserkennungstechnologie (49 %), das Experimentieren mit mehrsprachiger Liveübersetzung in Echtzeit (45 %) und die Schaffung verbesserter Augmented- und Virtual-Reality-Erlebnisse (43 %).
Schritt 2: Daten intelligent auswerten
Um das Potenzial von Daten zu steigern, sei ihre Erfassung der erste Schritt. Der zweite Schritt bestehe in ihrer Nutzung. Deshalb spiele KI eine immer größere Rolle – etwa für die Verbesserung des Kundenservice, personalisierte Customer Experience und verbessertes Markenmanagement. Die Einsatzbereiche von künstlicher Intelligenz würden allerdings noch weiter gehen: Sie könne IT-Teams bei der Fehlersuche im Netzwerk und der Lösung von Problemen unterstützen, um kostspielige Ausfallzeiten zu vermeiden und somit den Nutzern die bestmögliche Customer Experience zu bieten. Da KI immer ausgefeilter werde und Machine-Learning-Modelle Zugang zu immer mehr Daten erhielten, werde ihre Bedeutung im Gastgewerbe weiter zunehmen.
Schritt 3: Daten sicher speichern
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Implementierung von Technologie wachse die Notwendigkeit, die App- und Gerätekonnektivität verstärkt zu überwachen. Dies bereite dem Gastgewerbe Kopfzerbrechen: Laut Studie glauben 67 Prozent der Entscheider, dass die Verbindung von IoT-Geräten am Edge ihr Unternehmen angreifbarer mache. Es werde für das Gastgewerbe von entscheidender Bedeutung sein, Daten ausreichend zu schützen und so das Vertrauen seitens der Kunden weiter zu stärken.
HPE Aruba ist der Meinung, dass ein Zero-Trust-Ansatz für die Sicherheit ein Teil der Lösung sei, doch auch die Netzwerktransparenz und die Geräteidentifizierung seien von entscheidender Bedeutung. Sie würden einen einheitlichen Überblick über die zunehmend fragmentierten Netzwerke bieten und den IT-Teams die Möglichkeit geben, differenzierten Datenzugriff je nach Gerät oder Benutzergruppe (beispielsweise Gäste oder Mitarbeiter) zu gewähren.
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