RAN-Kooperation mit Nokia, Fujitsu und Mavenir Deutsche Telekom forciert Einsatz von Open RAN
Anbieter zum Thema
In der nächsten Phase ihres Open-RAN-Projekts wird die Deutsche Telekom für die ersten kommerziellen Implementierungen in Europa unter anderem mit Nokia, Fujitsu und Mavenir zusammenarbeiten.

Open RAN (Open Radio Access Network) sei entscheidend für die Strategie der Deutschen Telekom, eine größere Anbietervielfalt zu fördern und kundenorientierte Innovationen im Funkzugangsnetz zu beschleunigen, heißt es. Die Telekom ist seit der Mitbegründung des x-RAN-Forums 2016 ein Vorreiter für offenes RAN. Dies führte 2018 zur Gründung der von Telekommunikationsunternehmen geführten O-RAN Alliance. Nun geht es mit Projektpartner offensichtlich in die Praxis.
Nokia und Fujitsu wurden dabei als Partner für eine erste kommerzielle Open-RAN-Einführung in Deutschland ab 2023 benannt. Kunden im Raum Neubrandenburg werden 2G-, 4G- und 5G-Dienste aus der bereits bestehenden Netzumgebung der Telekom Deutschland erhalten, wie es weiter heißt. Darüber hinaus ist es die Aufgabe von Mavenir, für eine erste Multi-Vendor-Einführung im europäischen Footprint der Telekom ab 2023 zu sorgen.
Die Partnerschaft mit den genannten Unternehmen diene dazu, Open RAN für den Makroeinsatz im großen Maßstab bereit zu machen, sodass es die bevorzugte Technologie für zukünftige Netze werden kann, wie sich die Telekom Deutschland erhofft. Open RAN habe sich in den vergangenen Monaten in puncto Stabilität und Leistung erheblich verbessert. Deshalb sind die Protagonisten mit Blick auf eine erfolgreiche kommerzielle Einführung zuversichtlich.
Open Fronthaul steht für Interoperabilität
Herkömmliche Funkzugangsnetze werden als integrierte Systeme eines einzigen Anbieters bereitgestellt. Open RAN öffnet aber Schnittstellen zwischen verschiedenen Teilen des Funkzugangsnetzes, sodass die Betreiber Komponenten verschiedener Anbieter einsetzen können, wie die Telekom klarmacht. Die offene so genannte Fronthaul-Schnittstelle hat die O-RAN-Alliance einst definiert. Und das European Telecommunications Standards Institute (ETSI) hat sie übernommen, wie es weiter heißt. Sie ermöglicht die Interoperabilität zwischen diesen Komponenten. Die Betreiber könnten damit an einem Standort eine Basisbandeinheit eines Herstellers mit einer Funkeinheit eines anderen Herstellers kombinieren.
Die Standorte in Neubrandenburg, die die Einführung betrifft, basieren auf einer offenen RAN-Architektur mehrerer Anbieter mit offener Fronthaul-Unterstützung und Geräten von Nokia und Fujitsu, wie man erfahren darf. Nokia wird die Basisbandeinheiten liefern. Die O-RAN-kompatiblen Remote Radio Units (O-RUs) werden von Nokia und Fujitsu bereitgestellt.
Für den Einsatz in Europa wird Mavenir die Cloud-Native-Basisbandsoftware für die verteilten 4G- und 5G-Einheiten (O-DU) und die zentralen Einheiten (O-CU) bereitstellen, was auch für die offenen Fronthaul-basierten „mMIMO“-Funkeinheiten gilt. Weitere Partner werden zu gegebener Zeit bekannt gegeben, sagt die Telekom.
Dieser Beitrag stammt von unserem Schwesterportal Industry of Things.
(ID:49250484)