Kompetenzlücken bremsen digitale Transformation Fehlende Digitalkompetenz gefährdet Geschäftsziele
Bei einer Studie im Auftrag von Riverbed bezeichneten acht von zehn Teilnehmern digitale Kompetenzen als wichtig, wenn es darum geht, Umsätze zu erhöhen, Servicequalität zu verbessern, Aufträge auszuführen oder die Kundenzufriedenheit zu steigern. Dennoch gebe es auf diesem Gebiet Lücken.
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Die von der Economist Intelligence Unit (EIU) durchgeführte Studie „Benchmarking competencies for digital performance“ basiere auf einer Umfrage unter weltweit mehr als 500 Führungskräften und Verantwortlichen in Unternehmen und Verwaltung. Sie sollten einschätzen, welche Verhaltensweisen, Fähigkeiten und Fertigkeiten sie für besonders wichtig halten, um die digitale Performance zu verbessern und Ziele zu erreichen.
Für die Umfrage habe man zudem „High Performer“ definiert. Diese hätten bereits erhebliche Vorteile aus ihren digitalen Strategien gezogen und seien zuversichtlich, digitale Kompetenzherausforderungen zu meistern. Sie seien 2018 entweder um sechs Prozent gewachsen (Privatwirtschaft) oder hätten Performanceziele übererfüllt (öffentlicher Bereich). Die Studienergebnisse werden durch ein Digital Competency Assessment Tool ergänzt, mit dem Anwender ihre Digitalkompetenz ermitteln können. Auf dieser Grundlage sei es möglich, die Kompetenzen und Performance der eigenen Einrichtung mit denen der Umfrageteilnehmer zu vergleichen.
Laut Umfrage ist den Teilnehmern bewusst, dass die digitale Transformation notwendig ist, um ihre Ziele zu erreichen und wettbewerbsfähig zu bleiben. Dennoch habe über die Hälfte der Unternehmen und Behörden angegeben, dass es aufgrund von fehlenden Digitalkompetenzen Schwierigkeiten gebe, diese Ziele tatsächlich zu erreichen. So seien 67 Prozent der Antwortgeber in EMEA der Meinung, dass Schwächen bei digitalen Kompetenzen die Nutzererfahrung negativ beeinflusst haben. Das würde erklären, warum fast die Hälfte angibt, dass sie das Digital Experience Management (DEM) verbessern müssen.
Die Erkenntnis, dass die digitale Kompetenz verbessert werden müsse, widerspreche zugleich dem Ergebnis, dass manche Unternehmen und Einrichtungen noch keine nennenswerten Resultate erreicht haben. Etwa ein Drittel der befragten Unternehmen habe bisher weder Vor- noch Nachteile durch ihre digitalen Strategien verzeichnen können. Dieses Problem sei vor allem im öffentlichen Bereich erkennbar: Während 60 Prozent der Teilnehmer aus der Privatwirtschaft ihre IT-Modernisierung/Transformation als fortgeschritten bezeichneten, stimmten dem im öffentlichen Sektor lediglich 45 Prozent zu.
In Unternehmen und Behörden, die diese Fähigkeitslücke schließen wollen, spiele die IT eine zentrale Rolle. Die High Performer weltweit seien sich bewusst, dass die IT agil sein müsse. 78 Prozent bezeichneten die Modernisierung sowie Transformierung der IT-Infrastruktur als die digitale Top-Kompetenz, um ihre Ziele zu erreichen. Darüber hinaus sei eine bessere Kommunikation zwischen der IT und dem Rest des Unternehmens oder der Einrichtung (wo Digitalkompetenzen u.U. rar sind) wichtig – sie könne sowohl die digitale Performance als auch die Nutzererfahrung erheblich verbessern.
High Performer weltweit, so die Studie, halten außerdem einen kontinuierlichen Fokus für entscheidend: 57 Prozent von ihnen wollen alle digitalen Kompetenzen verbessern, verglichen mit 46 Prozent der anderen Befragten. Außerdem setzten sie auf einen umfangreicheren Ansatz, um Digitalkompetenzen zu entwickeln. Dazu gehöre es beispielsweise, funktionsübergreifende Zentren für Digitalkompetenz einzurichten und/oder einen Chief Digital Officer (CDO) zu ernennen.
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie sind:
- Acht von zehn Führungskräften in Unternehmen oder Verwaltung weltweit sind der Meinung, dass digitale Kompetenzen entweder sehr oder extrem wichtig sind, um die Organisationziele zu erreichen.
- 57 Prozent der Befragten weltweit (EMEA 55 %, Nordamerika 44 %, APAC 61 %) geben zu Protokoll, dass ihre Einrichtung Schwierigkeiten hat, wichtige Ziele zu erreichen, weil es an Kompetenzen mangelt. 67 Prozent in EMEA geben an, dass diese Schwächen sogar die Nutzerfahrung negativ beeinflusst haben.
- Die wichtigsten Kompetenzen sind für die Befragten in EMEA Innovationen bei digitalen Produkten und Services (65 %), Analysen auf Basis von Kunden- und/oder betrieblichen Daten aus digitalen Systemen (64 %) sowie Erfassung und Messung der digitalen Erfahrung von Kunden und/oder Angestellten (59 %). 46 Prozent der Teilnehmer in EMEA nennen diese Kompetenzen extrem wichtig, um Kosten zu senken oder Wachstum anzukurbeln.
- IT-Abteilungen müssen sich weiterentwickeln, um mit dem Tempo der digitalen Transformation mitzuhalten. 78 Prozent der High Performer weltweit nennen die Modernisierung und Transformierung ihrer IT-Infrastruktur als Top-Digitalkompetenz, um Ziele zu erreichen.
Michael Rudrich, VP Central Europe bei Riverbed Technology sagt: „Die Umfrageergebnisse bestätigen, was wir von Unternehmen und Einrichtungen weltweit hören: Es gibt Lücken bei der Digitalkompetenz und diese Lücken bremsen die Initiativen zur digitalen Transformation aus. Dabei sieht es in Europa schlechter aus, als im Rest der Welt. Zugleich gibt es positive Ergebnisse: Vorausschauende Unternehmen können dem Wettbewerb voraus bleiben und die digitale Performance maximieren. Dafür ist es jedoch nötig, die Investitionen in die Modernisierung der IT-Infrastruktur zu priorisieren und auf Tools zu setzen, mit denen die Endkundenerfahrung gemessen, erfasst und verbessert werden kann.“
Robert Powell, Editorial Director der EIU Thought Leadership (Americas) sagt: „Die Studie zeigt einen Konsens unter den Teilnehmern: Die digitale Kompetenz zu verbessern ist entscheidend, um die Performance zu steigern – auch wenn manche noch keine Auswirkungen bemerken. Für die High Performer sind die Lehren daraus klar: Zögere nicht, fördere interne Kollaboration und – auch wenn du glaubst, der Konkurrenz voraus zu sein – hör nie auf über die Schulter zu blicken.“
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