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PowerLine – Vernetzung mit Tücken
Gigabit-Vernetzung via PowerLine ist sicher etwas sehr weit hergeholt. Zwar bieten die Geräte der neuesten Generation eine Gigabit-Verbindung zwischen dem jeweiligen Endgeräte (Router oder Client) und dem Netzadapter, die maximal mögliche Performance zwischen zwei Netzadaptern beträgt jedoch 500 Mbps. Jeder weitere Adapter senkt die in der Praxis erreichbare maximal mögliche Datenrate.
In Sachen Bedienung sind die Adapter kinderleicht zu handhaben. Zwar liegt den im Test verwendeten Adapter-Kit „Netgear Powerline AV 500 Adapter-Set (XAVB5001)“ eine Software-CD bei, das darauf enthaltene Management-Tool muss zum Betrieb aber nicht installiert werden. Es erleichtert im Zweifelsfall jedoch die Konfiguration der PowerLine-Adpter.
Im einfachsten Fall steckt man die beiden Adapter in die Steckdose, lässt sich die Geräte gegenseitig finden und verschlüsselt anschließend die Kommunikation durch einen Druck auf die beiden Verschlüsselungs-Tasten.
Theorie und Praxis in Sachen Performance
Drei LEDs an der Vorderseite der Geräte zeigen den Geräte- und Verbindungsstatus an. Dabei unterscheidet die Anzeige des Verbindungsstatus nur zwischen den Verbindungsqualitäten 80 Mbps und mehr, 50 bis 80 Mbps und weniger als 50 Mbps. Bereits diese allgemein übliche Einteilung lässt erahnen, dass es mit den versprochenen 500 Mbps Transfergeschwindigkeit schwierig werden könnte.
Dennoch erreicht die Netgear PowerLine-Verbindung bei einer Verkabelung von zwei nebeneinander liegenden Räumen, abgesichert über dieselbe Sicherung, einen Datendurchsatz von knapp 100 Mbps bzw. rund 12,5 Megabyte pro Sekunde. Damit ist die PowerLine-Verkabelung auf kurze Distanz der abgeregelten WLAN-Verbindung ebenbürtig.
Ein Betrieb der PowerLine-Vernetzung bis in die letzte, auch über das herkömmliche WLAN-Signal nahezu unerreichbare Ecke des Testfeldes zeigt jedoch schnell, dass sich größere Entfernungen und verschiedene Stromkreise sehr negativ auf die Verbindungsqualität des Stromkabel-Netzes auswirken.
Hier signalisiert bereits die Status-LED eine Verbindung von weniger als 50 Mbps und so ist es auch. Zwar können hier bei optimalen Bedingungen mit rund 23 Mbps (2,8 Megabyte pro Sekunde) immer noch ideale Voraussetzungen für das Surfen im Web geschaffen werden. In puncto Anbindung des Media-Servers muss sich die PowerLine-Verbidnung hier aber der Range-Extender-Variante deutlich geschlagen geben. Schaltet man im Testumfeld Störquellen wie einen Mikrowellenherd, einen Fön oder einen Mixer auf das Netz, so sinkt die Datenrate sehr schnell auf 12 Mbps – in etwa USB-1.1-Speed.
Fazit
In Sachen real erreichbarer Performance kommt es auch bei den neuesten HomePlug-AV-kompatiblen PowerLine-Geräten auf die äußeren Umstände an. Kabellängen, Absicherungskreise und Störquellen spielen hier die entscheidende Rolle. Was bei einem User toll klappt kann durchaus beim nächsten Anwender unter ähnlichen Bedingungen schon Probleme verursachen.
Hier heißt es also: ausprobieren. Und damit man am Ende nicht vielleicht auf einem nicht einsetzbaren PowerLine-Set sitzen bleibt, kann es nicht schaden, hier im Vorfeld mit seinem Händler eine Rückgabevereinbarung zu treffen.
In vielen Fällen liefert die PowerLine-Vernetzung aber ähnliche Geschwindigkeiten wie ein WLAN – dies allerdings bei weit weniger Strahlenbelastung.
Echte Power-User werden mit PowerLine aber wohl dennoch nicht wirklich glücklich werden – für Otto-Normalanwender ist die Technik jedoch insbesondere für funktechnisch schwer zugängliche Bereiche eine echte Alternative zum WLAN.
Artikelfiles und Artikellinks
Link: Teil 1 des Tests
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