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Wechsel von Altanwendungen auf neue Systeme 5 klassische Fehler bei der Software-Ablösung

Von Nadine Riederer

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Die Migration von Altanwendungen ist zeitraubend, kostspielig und man kann dabei eine ganze Reihe von Fehlern begehen, z.B. blind auf die Dokumentation vertrauen. Fünf Fehler sind weitverbreitet. Diese sollten IT-Abteilungen bei der Ablösung von Software unbedingt vermeiden.

Beim Wechsel von Altanwendungen auf neue Systeme lauern einige Stolpersteine.
Beim Wechsel von Altanwendungen auf neue Systeme lauern einige Stolpersteine.
(Bild: © – Artur – stock.adobe.com)

Gründe für den Wechsel von Altanwendungen auf neue Systeme gibt es viele, etwa veraltete Technologien oder die Notwendigkeit neuer Funktionen. Bei diesem Prozess muss die IT auf eine ganze Reihe von Stolpersteinen achten. Die fünf häufigsten Fehler sind.

1. Vertrauen auf die Dokumentation

Die Wahrheit liegt im Code, nicht in der Dokumentation. Während die Codebasis den aktuellen Stand eines Systems zeigt, hinkt die Dokumentation oft hinterher und es kommt zu Abweichungen. Ein oft gesehenes Phänomen ist die Deltadokumentation, in der nur die Änderungen zum Vorgänger dokumentiert werden. Um einen vollständigen Einblick zu erhalten, muss die komplette Reihe der Dokumente noch vorhanden sein. Diese muss gelesen und verstanden werden. Aus diesem Grund ist der Blick in den Code unumgänglich.

2. Unterschätzen der Anwendergewohnheiten

Wer täglich mit einer Software arbeitet, gewöhnt sich schnell an die Arbeitsweise und den Aufbau des Programms. Bei ungewollten großen Neuerungen wird es vielen Anwendern schwerfallen, sich an etwas anderes zu gewöhnen. Es fehlt die Akzeptanz. Um diese zu erhalten, muss man mit den Anwendern sprechen. Was sind die Anforderungen der Anwender? Was haben sie an der Altanwendung geschätzt? Was hat ihnen die Arbeit erleichtert? Die Beharrlichkeit der Nutzer unterschätzen viele Unternehmen. Sie sollten sie bei der Ablösung von Software auf jeden Fall berücksichtigen.

3. Fehleinschätzung des Umfangs

Dauer und Umfang von Software-Ablösungen können schnell die Erwartungen übersteigen. In vielen Fällen entscheiden Unternehmen, mehrere alte Systeme mit hoher Komplexität in eine neue Lösung zusammenzufassen, um Synergieeffekte zu nutzen und damit langfristig Zeit und Kosten zu sparen. Dabei werden aber oft die Kosten und die Dauer für die Umsetzung unterschätzt – die Synergieeffekte relativieren sich dadurch. Und auch die Charakteristik der Anwendung selbst ist entscheidend: Je älter und kritischer sie ist, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie in der Infrastruktur eine wichtige Rolle einnimmt und stark mit anderen Systemen vernetzt ist. Die dadurch entstehenden Risiken bei einer Ablösung werden ebenfalls häufig falsch bewertet.

4. Einen einzigen Rollout planen

Große Projekte sollte die IT nicht auf einen Schlag ausrollen. Besser ist es, sich auf Teilabschnitte zu konzentrieren, sie Stück für Stück zu ersetzen und dabei das große Ganze im Blick zu behalten. Durch die Unterteilung in einzelne Applikationen kann gezielt erneuert oder sogar gelöscht werden, was allerdings unter Umständen lange, mitunter mehrere Jahre, andauern kann.

5. Die falschen Gründe

Nadine Riederer.
Nadine Riederer.
(Bild: Avision)

Die Ablösung von bestehender Software sollten Unternehmen gründlich hinterfragen. Software sollte nicht einfach aus Selbstzweck abgelöst werden. Es geht bei diesem Schritt nicht darum, technologisch hip zu sein und den neuesten Trends zu folgen. Vielmehr müssen Unternehmen den Kosten-Nutzen-Faktor in den Vordergrund stellen.

Über die Autorin

Nadine Riederer ist CEO bei Avision.

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