Wi-Fi-Statement von Extreme Networks WLAN im Umbruch
Themen, wie immer bessere Analysefunktionen sowie die zunehmende IoT-Nutzung stellen die Weichen für technologische Veränderungen. Netzwerkspezialist Extreme Networks gibt fünf Prognosen für Technologietrends ab, die sich noch im Laufe dieses Jahres durchsetzen könnten.
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In unserer hochvernetzten Welt sind es kabellose Sender, die eine unsichtbare Verbindung zwischen Geräten und Menschen schaffen. In dem Maße, in dem sich die kabellose Technologie ständig weiterentwickelt, werden auch effizientere Wege der Konnektivität angeboten und genutzt. Damit dienen die für den kabellosen Einsatz vorgesehenen Endgeräte einer Vielzahl von Zwecken – von der Suche nach den günstigsten Einkaufsmöglichkeiten über die Ermittlung der schnellsten Anfahrtsroute bis hin zur Überwachung von Vitalfunktionen. Aufgrund der durch die Mobilität, intelligente Geräte und das schnell expandierende "Internet der Dinge" (IoT) gewachsenen Netzwerkanforderungen, breiten sich kabellose Dienstleistungen an immer mehr Standorten aus, um dem wachsenden Wunsch nach Konnektivität überall und zu jeder Zeit gerecht werden zu können.
Im Laufe dieses Jahres bietet sich dank neuester kabelloser Technologie die Chance, schnellere und zuverlässigere Verbindungen bereitzustellen sowie gleichzeitig die Effizienz zu steigern und die Kosten zu senken. Aber welche Versprechen genau bietet die kabellose Technologie in den nächsten Monaten?
Beschleunigte Einführung des 802.11ac Wave 2 Standards
Bei der 802.11acWave 2 Technologie handelt es sich um einen neuen WLAN-Standard, der nicht nur im Netzwerk höhere Geschwindigkeiten unterstützt und eine verbesserte Kontrolle der dortigen Aktivitäten ermöglicht, sondern der vor allem in der Lage ist, zusätzliche Kapazitäten für IT-Umgebungen mit hoher Datendichte anzubieten – einer der Hauptgründe für die Einführung von Wave 2. Aufgrund der vielfältigen und rasch wachsenden Zahl von Benutzern, Geräten und Anwendungen, ist die Adressierung und Unterstützung von IT-Umgebungen mit hoher Datendichte ein Hauptanliegen von CIOs und IT-Abteilungen, und so räumend die betroffenen Unternehmen der Investition in die 802.11ac Wave 2 Technologie Priorität ein.
Anrufe mittels WLAN-Verbindung (VoWLAN)
Noch im Laufe des Jahres werden Telefonanrufe mittels WLAN-Verbindungen (Voice over WLAN, VoWLAN) zur Routine, da bereits viele Mobilfunkgespräche ebenfalls über das WLAN-Netzwerk abgewickelt werden. In den vergangenen Jahren haben traditionelle Carrier Datenverbindungen immer mehr weg von den mobilen Netzwerken und hin zu den WLAN-Netzwerken verlagert, um die mobilen Netze zu entlasten und deren Bandbreite zu erhöhen.
Angesichts des Konkurrenzdrucks durch alternative Sprachlösungen, die IP-Daten für die Übertragung nutzen, sehen sich Carrier nun gezwungen, ebenfalls Telefonie über WLAN anzubieten, um dem Trend zu folgen. Endanwender erwarten eine erstklassige Gesprächsqualität, wenn sie WLAN-basierte Telefonie nutzen und üben damit einen wachsenden Druck auf diejenigen Unternehmen aus, die WLAN-Netzwerke konzipieren und einrichten. Diesem Trend sollten Unternehmen vor allem dann erhöhte Aufmerksamkeit widmen, wenn sie ein neues 802.11ac WLAN-Netzwerk aufbauen und das 5GHz Frequenzband nutzen möchten. Unternehmen, die nach einer neuen WLAN-Infrastruktur Ausschau halten, sollten ihren bevorzugten IT-Anbieter fragen, ob dieser über die Wi-Fi Alliance Voice-Zertifizierung verfügt, die sicherstellt, dass WLAN-basierte Telefonie unterstützt wird.
Unlizenzierte LTE-Verbindungen haben Einfluss auf das 5GHz-Spektrum
2016 könnte aber auch schlechte Nachrichten für das 5GHz Frequenzband bringen. Da der Netzwerkverkehr aufgrund des steigenden Bedarfs an mobilen Verbindungen zunimmt, wird das 2015 angestoßene Konzept, LTE-basierte Verbindungen von lizensierten auf unlizenzierte Frequenzen umzustellen, für Carrier immer attraktiver. Bisher haben viele Anbieter bei ihren Enterprise WLAN-Infrastrukturen Hotspot 2.0 Features verwendet, um den Datenverkehr zwischen zwei Netzwerken zu übergeben. Doch die Aussicht auf unlizenzierte LTE-Verbindungen hat viele von ihnen dazu veranlasst, so genannte „Indoor Small-Cells“ in Betracht zu ziehen.
Dabei handelt es sich um kleine kompakte Funkzellen, die gezielt Zusatzkapazitäten in die Bereiche eines Mobilfunknetzes bringen, die mit hohem Verkehrsaufkommen zu kämpfen haben. Für Carrier erweist sich der Zugriff auf die lizenzfreien Frequenzen mittels LTE-U / LAA-Protokollen als attraktiver und günstiger, verglichen mit dem Aufbau großformatiger Mobilfunknetze, die ein lizensiertes Frequenzspektrum erfordern.
Außerdem bringt die Aussicht auf unlizenzierte LTE-Verbindungen eine neue Klasse rein datenbezogener („Data-Only“) Dienstleistungsanbieter mit für Kunden verlockenden Angeboten hervor. Es wird interessant sein zu beobachten, welche Auswirkungen unlizenzierte LTE-Verbindungen im Laufe diesen Jahres auf die Branche als Ganzes haben werden und gleichzeitig zu erfahren, ob die LTE-U / LAA-Protokolle die Verwendung von WLAN im 5GHz Band beeinflussen.
Analyse- und Interaktions-Plattformen werden Mainstream
Die Verwendung von Analyse- und Interaktions-Plattformen hat vor allem im Einzelhandel sowie in der Gastgewerbe-, Hotel- und Event-Branche bedeutende Fortschritte gebracht. Sie hilft Unternehmen dabei, wichtige Einblicke in die Nutzung mobiler Dienste zu erhalten, um so die Nutzererfahrung zu verbessern.
Letztes Jahr wurden viele dieser Plattformen vom Einzelhandel dazu verwendet, mehr über die Vorlieben ihrer Kunden in Bezug auf mobil nutzbare Angebote zu erfahren, während diese ihre Einkäufe tätigten. Die Analyse der WLAN-Nutzung hat Einzelhändlern dabei geholfen, herauszufinden, zu welcher Tageszeit und an welchem Ort im Geschäft die Käufer das Internet nutzen. Diese Erkenntnisse konnten die Händler aktiv nutzen, um mit den Kunden Verbindung aufzunehmen.
Im Jahr 2016 werden viele dieser Konzepte und Technologien in weiteren Branchen wie Bildung und Gesundheitsversorgung Fuß fassen, denn auch diese bemühen sich, die Loyalität ihrer Bestandskunden zu steigern und die Kundenbindung zu verbessern. Die Rekrutierung und Motivierung im Bildungsbereich sowie die Patientenerfahrung im Gesundheitsbereich, stehen bei den CIOs dieser Branchen an vorderster Stelle, wenn es darum geht, ihre Strategien sowie ihren Bedarf nach neuen technologischen Errungenschaften voranzutreiben. Analyselösungen sowie Interaktions-Plattformen ermöglichen eine neu gewonnene Transparenz, durch die ausgezeichnete Kundenerfahrungen in allen Marktsegmenten sichergestellt werden können.
IoT fasst Fuß in Unternehmen
Da das Konzept des Internt of Things Teil des Geschäftsmodells von Unternehmen wird, werden dort immer mehr Sensoren und Geräte eingeführt. Versorgungsunternehmen waren mit die ersten, die die Funktionalitäten von IoT-Lösungen nutzten, um Informationen darüber zu erhalten, welche Ressourcen mittels der kabellosen Datenübertragung genutzt werden.
Da IoT-Lösungen traditionelle Unternehmen in digitale Betriebe umwandeln, kann zukünftig jedes Unternehmen potenzielle Effizienzverbesserungen umsetzen, die durch maschinengetriebene Einblicke gewonnen werden. Ein einfaches Beispiel: Unternehmen können bald erfassen, wie viele Personen sich zu einem bestimmten Zeitpunkt in einem Konferenzraum befinden oder wie warm es in einem Raum ist und ob die Temperatur automatisch angepasst werden sollte. Dies wird letztendlich die Kosten reduzieren und das Befinden der Menschen in ihrem täglichen Leben verbessern. Man kann sich unschwer vorstellen, welch unzählig weitere Möglichkeiten es für IoT-Lösungen gibt, die so weltweit Einfluss auf Unternehmen haben werden.
Fazit
Von Wave 2 über lizenzfreie LTE-Frequenzen bis zum Verbindungsaufbau via WLAN – es ist klar, dass kabellose Lösungen erhebliche Auswirkungen sowohl auf unser persönliches als auch das berufliche Leben haben werden. Kabellose Lösungen könnten 2016 zu erheblichen Fortschritten führen, und es ist sicher spannend zu sehen, wie die Neuerungen die Art und Weise prägen werden, in der die verschiedenen Branchen ihre Prozesse sowie die Anwendererfahrungen verbessern und uns in Zukunft vernetzen.
Über die Autoren
Eric Broockman ist Vice President und Chief Technology Officer (CTO) bei Extreme Networks. Broockman verfügt über zahlreiche US-Patente, ist ein aktiver Erfinder und besitzt einen Bachelor- und Masterabschluss im Ingenieurswesen der Universität von Florida.
Mike Leibovitz, Director Office of CTO bei Extreme Networks, verfügt über mehr als 15 Jahre Berufserfahrung in den Bereichen Sales Engineering, Product Management und Marketing. Er besitzt einen Abschluss der Herzing Universität.
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