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Gartner-Zahlen fürs vierte Quartal 2018 Weniger PCs in Deutschland ausgeliefert

Autor / Redakteur: Sarah Gandorfer / Dipl.-Ing. (FH) Andreas Donner

Eigentlich wurden hierzulande im letzten Quartal des vergangenen Jahres mehr PCs nach Stückzahlen ausgeliefert. Dennoch kam es zu einem zehnprozentigen Rückgang im Vorjahresvergleich. Schuld daran ist der Engpass bei Intel-Prozessoren.

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Laut Gartner war 2018 das Jahr mit einer der niedrigsten PC-Liefermengen aller Zeiten.
Laut Gartner war 2018 das Jahr mit einer der niedrigsten PC-Liefermengen aller Zeiten.
(Bild: nullplus - stock.adobe.com)

Im vierten Quartal 2018 wurden 2,8 Millionen PCs in Deutschland ausgeliefert. Das entspricht einem Rückgang von 10,5 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2017 und einem Zuwachs von zehn Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2018.

Gut verkauften sich Desktop-PCs. Hier stieg die Nachfrage um zwei Prozent an, während sie bei mobilen PCs um 16 Prozent zurück ging. Auch die Auslieferung von Ultramobile-PCs brach um neun Prozent ein. Bei Standard-Notebooks verzeichneten die Analysten sogar ein Minus von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Bei den PC-Auslieferungen führt Lenovo, auch wenn Dell rund 33 Prozent Wachstum gegenüber dem Vorjahreszeitraum vorweisen kann.
Bei den PC-Auslieferungen führt Lenovo, auch wenn Dell rund 33 Prozent Wachstum gegenüber dem Vorjahreszeitraum vorweisen kann.
(Bild: Gartner)

Intel lieferte an B2B-Hersteller

Im Sinkflug befindet sich mit minus 24 Prozent ebenfalls der B2C-Markt: PCs fanden demnach während des traditionell starken Weihnachtsgeschäfts nicht das Interesse der privaten Konsumenten. Zudem schwächelte gleichzeitig der Unternehmensmarkt mit gerade einmal 0,4 Prozent Zuwachs, den er in erster Linie einem Anstieg des Desktop-Geschäfts um zehn Prozent verdankt.

„Im vierten Quartal 2018 musste der Markt einen Einbruch verkraften, was hauptsächlich an einem Mangel an Intel-Prozessoren lag,“ erklärt Meike Escherich, Senior Principal Analyst bei Gartner. „Intel konnte nicht effizient auf die Herstellung von 10-nm-Prozessoren wechseln. Es wurden aber Kapazitäten auf die 10-nm-Produktion verschoben, was auf dem Markt einen Engpass bei 14-nm-Prozessoren verursacht hat. Intel hat den Fokus natürlich auf seine wichtigen Kunden und Märkte gesetzt, also große Anbieter und profitable Segmente wie Business-PCs.“

Bei den Herstellern verzeichneten HP (+ 10 %), Dell (+64 %) und Lenovo (+12 %) Zuwächse im B2B-Bereich. Berücksichtigt man zudem die PC-Auslieferungen von Fujitsu, wird klar, dass Lenovo durch das Joint Venture mit Fujitsu HP deutlich überholt hat. Lenovo war außerdem der einzige Hersteller mit positivem Wachstum (+2%) im Privatkunden-Bereich.

„Der Prozessoren-Mangel hatte die größten Auswirkungen auf mittelständische Anbieter und Systemhersteller sowie auf die unteren und mittleren Preiskategorien. Das schwache vierte Quartal führte auch dazu, dass 2018 das Jahr mit einer der niedrigsten Liefermengen aller Zeiten war: Insgesamt wurden in Deutschland nur 9,98 Millionen Stück ausgeliefert, das ist ein Rückgang von 3,6 Prozent gegenüber 2017. Insgesamt sind die PC-Auslieferungen in den vergangenen fünf Jahren um 17 Prozent gesunken,“ führt Escherich aus.

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