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Definition Was ist BYOD (Bring Your Own Device)?

Von Dipl.-Ing. (FH) Stefan Luber Lesedauer: 3 min

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Bring Your Own Device (BYOD) ist die Bezeichnung für ein Konzept, das es Anwendern erlaubt, private Geräte wie Laptops, Tablets oder Smartphones für die tägliche Arbeit in einem Unternehmen zu verwenden. Auch an Schulen, Universitäten und anderen Einrichtungen kommt das BYOD-Konzept zum Einsatz. Bring Your Own Device ist mit einigen Risiken hinsichtlich des Datenschutzes und der Datensicherheit verbunden, bietet Unternehmen und Anwendern aber auch zahlreiche Vorteile.

Die wichtigsten IT-Fachbegriffe verständlich erklärt.
Die wichtigsten IT-Fachbegriffe verständlich erklärt.
(Bild: © aga7ta - stock.adobe.com)

BYOD ist das Akronym für den englischen Begriff "Bring Your Own Device". Die deutsche Übersetzung lautet "Bring dein eigenes Gerät mit". Es handelt sich um ein Konzept, das es Anwendern erlaubt, privat genutzte Geräte wie Laptops, Smartphones oder Tablets für die Arbeit in einem Unternehmen oder an Schulen, Universitäten und anderen Einrichtungen zu verwenden. In der Regel handelt es sich um mobile Geräte, die in das Netzwerk eingebunden werden und Zugriff auf geschäftliche Anwendungen und Daten erhalten.

Um entstehende Risiken hinsichtlich des Datenschutzes und der Datensicherheit zu minimieren, haben die Anwender die vom Unternehmen erstellten Richtlinien und Verhaltensregeln im Umgang mit den Geräten zu beachten und einzuhalten. Zudem werden technische Maßnahmen zur Absicherung der Geräte ergriffen. BYOD ist aber nicht nur mit Risiken verbunden, sondern bietet sowohl Unternehmen als auch Anwendern zahlreiche Vorteile.

Vorteile von BYOD für Unternehmen

  • Unternehmen sparen sich die Anschaffung von Hardware für die Endgeräteausstattung der Mitarbeiter
  • die Erreichbarkeit der Mitarbeiter verbessert sich
  • die Mitarbeiterzufriedenheit steigt
  • das Unternehmen ist flexibler

Vorteile von BYOD für Anwender

  • der Anwender arbeitet mit den ihm vertrauten Geräten (keine Eingewöhnungszeit für andere Hardware oder Betriebssysteme)
  • der Anwender muss nicht mehrere Geräte mit sich führen
  • der Gerätetyp und die Ausstattung kann selbst ausgewählt werden

Besondere Herausforderungen und Risiken durch Bring Your Own Device

BYOD ist mit zahlreichen Risiken und Herausforderungen für ein Unternehmen verbunden. Die Verwendung privater Geräte für geschäftliche Zwecke stellt ein Sicherheitsrisiko dar. Die Datensicherheit und der Datenschutz sind gefährdet, da das Unternehmen keine volle Kontrolle über die Geräte hat. Es werden unternehmenskritische Anwendungen auf fremden Geräten ausgeführt oder sensible Daten auf den privaten Geräten gespeichert. Unter Umständen verzichten die Anwender aus Unwissenheit oder Bequemlichkeit auf wichtige Updates ihrer Endgeräte und verursachen Sicherheitslücken.

Die Einbindung bereits kompromittierter Endgeräte in das Unternehmensnetz birgt das Risiko, dass weitere Daten ausspioniert oder gestohlen werden könnten. Es müssen Vorkehrungen getroffen werden, private und beruflich genutzte Daten vollständig voneinander zu trennen, um die Einhaltung datenschutzrechtlicher Vorgaben sicherzustellen. Ein weiterer Nachteil des BYOD-Konzepts ist, dass durch die Vielfalt der verschiedenen privaten Geräte die Heterogenität und Komplexität im Unternehmensnetz steigen und die Vereinheitlichung der IT-Infrastruktur behindert wird. Der Aufwand für das IT-Management erhöht sich und mindert die finanziellen Vorteile durch die reduzierten Anschaffungskosten.

Organisatorische und technische Maßnahmen zur Umsetzung von BYOD

Bei der Umsetzung von Bring Your Own Device ist zwischen organisatorischen und technischen Maßnahmen zu unterscheiden. Zu den organisatorischen Maßnahmen gehört das Aufstellen von Richtlinien und Verhaltensregeln für die Mitarbeiter im Umgang mit den privaten Geräten und in der geschäftlichen Nutzung der Geräte. Es müssen Prozesse definiert werden, die beschreiben, was bei Verlust oder Diebstahl von Geräten, beim Ausscheiden von Mitarbeitern aus dem Unternehmen oder bei Sicherheitsvorfällen zu tun ist. Darüber hinaus sind die Konsequenzen zu definieren und den Mitarbeitern zu kommunizieren, die beim Verstoß gegen die Richtlinien und Verhaltensregeln drohen.

Zu den technischen Maßnahmen für ein sichere geschäftliche Nutzung privater Geräte zählen der Einsatz leistungsfähiger Mobile-Device- und Mobile-Application-Management-Lösungen (MDM und MAM), verschlüsselte VPN-Verbindungen, der Einsatz von Desktop-Virtualisierungslösungen, das Streamen von Anwendungen (keine lokale Ausführung und Datenverarbeitung auf den Endgeräten), der Einsatz von Cloud-Diensten und Webanwendungen, die Zwei-Faktor-Authentifizierung, Sandboxing und verschlüsselte Container auf den Endgeräten, eine automatische und regelmäßige Aktualisierung der Betriebssysteme und Anwendungen, der Einsatz von Antimalware- und Antivirensoftware, die Festplattenverschlüsselung und mehr.

Alternativen zu BYOD

Für Unternehmen existieren Alternativen zum BYOD-Konzept, die mit weniger Sicherheitsrisiken verbunden sind. Eines dieser Konzepte ist COPE (Corporate Owned, Personally Enabled), bei dem die Mitarbeiter das vom Unternehmen bereitgestellte Gerät im begrenzten Umfang für private Zwecke verwenden dürfen. Eine weitere Alternative ist CYOD (Choose Your Own Device). Es besagt, dass sich die Mitarbeiter aus einer vorgegebenen Auswahl ein Gerät aussuchen dürfen, das bei vorliegender Erlaubnis des Unternehmens in begrenztem Umfang auch privat nutzbar ist. In beiden Fällen stellen die Unternehmen die Geräte bereit und üben die Kontrolle über sie aus.

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