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Studie von Honeypot Unternehmen suchen im Schnitt acht IT-Fachkräfte

Die Suche nach IT-Fachkräften ist in Deutschland ungebrochen. Im Durchschnitt werden 7,7 IT-Fachkräfte pro Unternehmen gebraucht. So das Ergebnis einer Studie von Honeypot. Um dem Mangel zu begegnen, denken viele Unternehmen jetzt um.

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Deutsche Unternehmen sind auf der Suche nach Tech-Fachkräften.
Deutsche Unternehmen sind auf der Suche nach Tech-Fachkräften.
(Bild: Studio Romantic - stock.adobe.com)

Der „War of Talents“ nimmt in Deutschland kein Ende. Noch immer werden in deutschen Unternehmen händeringend IT-Fachkräfte gesucht. Einer Studie der Jobplattform Honeypot zufolge beläuft sich der Hiring-Need im Durchschnitt auf 7,7 IT-Fachkräfte. Über ein Drittel der befragten Unternehmen planen im Jahr 2021 eine zweistellige Zahl an neuen IT-Fachkräften einzustellen. 41,2 Prozent der Befragten überlegen bis zu fünf IT-Fachkräfte einzustellen. Weitere 14,6 Prozent wollen 10-20 neue Tech-Talente einstellen und 19,9 Prozent planen mit mehr als 20. Dabei herrscht in allen DACH-Ländern ein Mangel an IT-Fachkräften. Deshalb sind Unternehmen zunehmend aufgeschlossener für ITler aus anderen Ländern oder Quereinsteiger.

Offenheit für Talente aus dem Ausland

Beim Kampf um die raren IT-Fachkräfte zeigen sich gemäß der Honeypot-Umfrage 90 Prozent der befragten Unternehmen offen für internationale Talente. Dabei sind vor allem Kandidaten aus EU-Staaten bei 94 Prozent gern gesehen – ebenso Fachkräfte außerhalb der EU (90,5 %), wenn diese bereits in Deutschland leben und somit eine Arbeitserlaubnis haben.

Demnach rücken auch in Anbetracht der fehlenden Fachkräfte Sprachkenntnisse zunehmend in den Hintergrund. Über die Hälfte der Unternehmen (52 %) berücksichtigen Talente, die kein oder nur schlecht Deutsch, dafür aber gut Englisch sprechen. Und das obwohl bisher in nur 20 Prozent der Tech-Teams vorwiegend Englisch gesprochen wird.

„Noch vor drei oder vier Jahren haben wir mit vielen Unternehmen gesprochen, die skeptisch gegenüber internationalen Talenten waren – es gab viele Vorbehalte bezüglich Sprache und Kultur, auch bei Software Developern aus EU-Ländern“, erklärt Dr. Philipp Goos, CEO bei Honeypot. „Diese Einstellung hat sich stark verändert. Heutzutage sind die bestehenden Tech-Teams schon viel internationaler. Somit sind Unternehmen im Tech Recruiting viel offener gegenüber ausländischen Talenten. Bei Bewerbern aus Nicht-EU-Ländern steht dann eher die Frage nach dem Zeitraum für die Arbeitserlaubnis im Vordergrund.“

Unternehmen sind offen für Quereinsteiger

Doch nicht nur bei der Herkunft neuer IT-Mitarbeitern werden Unternehmen liberaler, sondern ebenso bei deren Ausbildung. 71,1 Prozent sind offen für Autodidakten, die sich das Programmieren selbst beigebracht haben. Nur 2,9 Prozent lehnen diese komplett ab.

Skeptisch zeigen sich die Umfrageteilnehmer jedoch noch bei Absolventen von Coding-Bootcamps. Diese halten nur 40,7 für relevant, vielmehr sind 59,3 Prozent dem gegenüber misstrauisch. Ein Grund hierfür könnte Honeypot zufolge sein, dass solche Camps immer noch als neue Erscheinung in der Branche gelten.

Darauf achten Recruiter

Gleichzeitig zeigt die Studie, auf was die Recruiter bei Bewerbern schauen. Am wichtigsten ist immer noch die Berufserfahrung sowie vergangene Projekte, an denen gearbeitet wurde. Erst dann kommen Ausbildung, Empfehlung durch andere, Weiterbildungen und Ruf des letzten Arbeitgebers. Nach dem Einstieg in den IT-Beruf ist die Ausbildung eher sekundär.

Neben dem Fachkräftemangel macht auch die schnelle Entwicklung der Technik das Recruiting schwer. Folglich sind sich 24,3 Prozent der Personalverantwortlichen, die über die Einstellung von Tech-Talenten entscheiden, unsicher in der Bewertung von IT-Fachkräfte-Profilen. Das hängt zudem damit zusammen, dass über 65 Prozent der Unternehmen keinen dedizierten Tech Recruiter haben.

Das wollen IT-Fachkräfte

Fragt man Personalverantwortliche danach, welche Faktoren wichtig sind für die Job-Zufriedenheit von Tech-Talenten, dann weicht die Beurteilung stark von dem ab, was die Fachkräfte selbst angeben. Auf Platz eins der Personalverantwortlichen steht der Tech-Stack. Darunter werden alle Datenquellen, Programmierumgebungen und Frameworks, die ein Unternehmen nutzt, verstanden. Den zweiten Platz belegt flexibles Arbeiten, gefolgt von den Gehaltswünschen. Des Weiteren sind Personaler der Ansicht, dass potenziellen Fachkräften wichtig ist, im Job neue Dinge zu lernen und auszuprobieren. Außerdem spielt die Work-Life-Balance eine wichtige Rolle.

Der Developer Happiness Index von Honeypot gibt hingegen einen Einblick über die wichtigsten Faktoren für Tech-Talente. Hier zeigte sich, dass die Work-Life-Balance und flexible Arbeitszeiten sowie Unternehmenskultur und Arbeitsumfeld das Gehalt und den Tech-Stack bei weitem ausstechen.

Über die Studie

Für die Studie hat Honeypot mehr als 1.900 Personalverantwortliche aus Deutschland, Österreich und der Schweiz betragt. Die Befragung fand im Juli und August 2021 online statt. Im Fokus stand dabei der Mitarbeiterbedarf im Jahr 2021, die Offenheit für internationale Talente und ihre Anforderungen an IT-Fachkräfte.

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