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Microsoft Windows Server jetzt aktualisieren! Support-Ende von Server 2012 und Server 2016/2019

Von Thomas Joos Lesedauer: 5 min |

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Seit dem 11.01.2022 befindet sich Windows Server 2016 nicht mehr im Mainstream-Support. Für Windows Server 2019 läuft der Mainstream-Support im Januar 2024 aus und am 10.10 endet der erweiterte Support für Windows Server 2012. Warum das ein Problem ist, erklären wir in diesem Beitrag.

Bei den Windows Servern der Versionen 2012, 2016 und 2019 stehen wichtige End-Daten in Sachen Support an – Zeit zu handeln!
Bei den Windows Servern der Versionen 2012, 2016 und 2019 stehen wichtige End-Daten in Sachen Support an – Zeit zu handeln!
(Bild: Microsoft - Joos)

Am 10 Oktober 2023 läuft der erweiterte Support für Windows Server 2012/2012 R2 aus. Bis zu diesem Datum werden viele Unternehmen die Server zu einer neuen Version migrieren, da dann keine Sicherheitsupdates mehr erscheinen. In der aktuellen weltweiten Situation ist es für kein Unternehmen und keine Organisation empfehlenswert, Windows-Server einzusetzen, die nicht mehr im Support sind.

Steht eine Migration zu einer neuen Serverversion an, sollten sich die Verantwortlichen aber auch gleich Gedanken um die anderen Server im Netzwerk machen, denn auch hier sind oft dringend Maßnahmen notwendig.

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Windows Server 2016 und Windows Server 2019 haben ihren Zenit überschritten

Gravierend ist zunächst, dass der Mainstream-Support von Windows Server 2016 im Januar 2022 ausgelaufen ist. Das Produkt bekommt zwar noch bis Januar 2027 Sicherheitsupdates, aber keinerlei weitere Aktualisierungen. Das heißt, dass Microsoft Windows Server 2016 bspw. nicht mehr berücksichtigt, wenn neue Prozessoren erscheinen, Clouddienste in Azure mit lokalen Rechenzentren verbunden werden sollen, neue Software erscheint oder Verwaltungsinstrumente wie das Windows Admin Center zum Einsatz kommen sollen. Bei Ablauf des Mainstream-Supports ist für Microsoft ein Produkt nicht mehr so relevant, dass Stabilität und Leistung eine Rolle spielen.

Übrigens läuft der Mainstream-Support von Windows Server 2019 bereits im Januar 2024 aus. Auch das ist nicht mehr lange hin.

Beschließen Unternehmen nach dem Ablauf des Supports zum Beispiel, dass Dienste aus Azure im lokalen Rechenzentrum eingesetzt werden sollen, besteht die große Gefahr, dass Windows Server 2016 nicht mehr funktioniert und Windows Server 2019 ab dem nächsten Jahr ebenfalls nach und nach veraltet. Das muss nicht immer eine Rolle spielen, stellt aber dennoch eine gewissen Gefahr dar. Daher empfiehlt Microsoft, dass Software auf produktiven Servern immer im Mainstream-Support sein sollte.

Warum ist eine Migration von Windows Server 2016 zu Windows Server 2022 sinnvoll?

Wenn im Netzwerk eine Migration von Windows Server 2012/2012 R2 ansteht, ist es in jedem Fall sinnvoll auch gleich Windows Server 2016 auf einen aktuelleren Stand zu bringen. Die im vorhergehenden Abschnitt besprochenen Nachteile lassen sich dadurch vermeiden. Hinzu kommt, dass im Netzwerk die Serverstruktur vereinheitlicht wird, weil die Betriebssysteme dann angeglichen sind.

Zudem ist es im Rahmen einer Migration immer sinnvoll, gleich in einem Aufwasch alle anstehenden Aufgaben zu erledigen – vor allem wenn ein solches Projekt ohnehin ansteht. Updates von aktuelleren Produkten wie Windows Server 2016 sind darüber hinaus sehr viel weniger aufwendig als Updates von bereits abgelaufenen Produkten. Beispiel ist die direkte Aktualisierung (In-Place-Upgrade). Es ist möglich Windows Server 2016 zu Windows Server 2022 direkt zu aktualisieren. Mit Windows Server 2012/2012 R2 ist das technisch ebenfalls möglich, wird von Microsoft aber nicht supportet. Wir haben die technischen Vorgänge dennoch in den Beiträgen „So geht das In-Place Upgrade auf Server 2022“ und „Domänencontroller direkt zu Windows Server 2022 aktualisieren“ beschrieben.

Ist ein Update von Windows Server 2019 zu Windows Server 2022 sinnvoll?

Aktualisierungen von Windows Server 2019 zu Windows Server 2022 sind noch nicht unbedingt notwendig. Wenn im Netzwerk aber ohnehin eine Migration stattfindet und die meisten Server zu Windows Server 2022 aktualisiert werden, kann es durchaus überlegenswert sein, wenige Server mit Windows Server 2019 bereits jetzt zu Windows Server 2022 zu aktualisieren. Neben den neuen Funktionen für mehr Sicherheit und Stabilität profitieren Unternehmen in diesem Fall auch von der bereits erwähnten Vereinheitlichung der Serverversionen. Es ist zumindest eine Überlegung wert. Im Beitrag „Windows Server 2022: Secured-Core-Server“ beschreiben wir einige Neuerungen in puncto Sicherheit und der Beitrag „Die wichtigsten Neuerungen in Windows Server 2022“ zeigt einige Neuerungen.

So sollten Unternehmen reagieren: VMs und physische Server bei der Migration zu Windows Server 2022 unterscheiden

Es ist auf jeden Fall eindeutig, dass Unternehmen veraltete Server mit Windows Server 2012/2012 R2 möglichst schnell aktualisieren sollten, idealerweise gleich zu Windows Server 2022. Das geht supportet leider nicht direkt (wie oben erwähnt), sondern nur durch herkömmliche Migrationen. Ein solches Vorgehen ist beim Update von physischen Servern ohnehin in den meisten Fällen notwendig. Allerdings ist es durchaus sinnvoll, VMs direkt zu aktualisieren.

Hier ist keine Hardware involviert und In-Place-Upgrades lassen sich schnell und unproblematisch durchführen, vor allem weil zuvor auch eine einfache Sicherung erfolgen kann. Virtuelle Server mit Windows Server 2016 können daher ohne Aufwand zu Windows Server 2022 direkt aktualisiert werden. In diesem Zusammenhang kann es auch sinnvoll sein, VMs mit Windows Server 2019 auch gleich zu Windows Server 2022 zu aktualisieren. Das geht aber nur, wenn die eingesetzte Software auf dem Server auch kompatibel mit Windows Server 2022 ist.

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Physische Server mit Windows Server 2016 können ebenfalls direkt zu Windows Server 2022 aktualisiert werden, wenn die Hardware dazu kompatibel ist. Das kann in diesem Zusammenhang auch für Windows Server 2019 sinnvoll sein. Wenn keine Zeit und Budget vorhanden sind, um auch Windows Server 2016 und Windows Server 2019 auf den neusten Stand zu bringen, sollten in jedem Fall Pläne erarbeitet werden, wann und wie eine Aktualisierung dieser Systeme erfolgen soll. Wenn neue Server geplant sind, sollten diese unter Umständen gleich mit Windows Server 2022 installiert werden.

Physische und virtuelle Dateiserver lassen sich oft gut In-Place aktualisieren, was den Aufwand deutlich reduziert. Bei Windows Server 2022 ist aber auch der Storage Migration Service integriert, mit dem sich komplette Dateiserver inklusive Freigaben und Berechtigungen auf neue Server migrieren lassen.

Bei der Aktualisierung von Domänencontrollern ist ein In-Place-Upgrade bei VMs sinnvoll; bei physischen Servern ist es aber oft besser, wenn ein neuer DC installiert wird und der alte DC danach sauber aus dem AD entfernt wird. Es sind aber auch hier direkte Aktualisierungen möglich. Wie das geht, haben wir oben verlinkt.

Wichtig: Vor den Aktualisierungen des Betriebssystems sollte in jedem Fall genau überprüft werden, ob die installierten Tools und Serverdienste kompatibel mit der neuen Version sind. Wenn sie das nicht sind, ist es unter Umständen notwendig, die Anwendungen vor dem Betriebssystem zu aktualisieren, oder einen neuen Server zu installieren. Auch hier ist eine Migration von Windows Server 2016 zu Windows Server 2022 oft einfacher als von Windows Server 2012/2012 R2 zu Windows Server 2022. Auch hier zeigt sich der Vorteil, wenn eingesetzte Produkte noch im Mainstream-Support sind, da eine Aktualisierung und Migration dann in vielen Fällen einfacher ist.

Achtung beim Einsatz von Remotedesktop-Sitzungshosts und Microsoft Office

Ein Sonderfall stellt der Einsatz von Windows Server 2019 als RDS-Host dar, wenn die Microsoft 365-Apps installiert sind. Diese Installation unterstützt Microsoft noch bis Oktober 2025, auch wenn Windows Server 2019 im Januar 2024 aus dem Mainstream-Support fällt. Auf Windows Server 2022 können Microsoft 365-Apps zwar ebenfalls installiert werden, allerdings ist das kein supportetes Szenario. Unter Umständen ändert sich das noch, weil Microsoft die Installation prüft – aktuell aber noch nicht freigegeben hat. Das zeigt auch wie sinnvoll es ist, bei Anwendungen und Servern immer auf die gleiche Support-Variante zu setzen, also LTSC oder Modern Lifecycle-Support.

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