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Hybride Netzwerke mit Windows Server 2022 und Microsoft Azure Storage in Azure Stack HCI verwalten

Von Thomas Joos

Um hyperkonvergente Netzwerke in Microsoft-Netzwerken zu betreiben, stellt Azure Stack HCI eine wichtige Grundlage dar. Hier lassen sich über Storage Spaces Direct die lokalen Datenträger der zertifizierten Clusterknoten einbinden. Der Beitrag gibt einen Überblick dazu.

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Hyperkonvergente Netzwerke bieten klare Vorteile wie etwa ein einfacheres Management.
Hyperkonvergente Netzwerke bieten klare Vorteile wie etwa ein einfacheres Management.
(Bild: ©monsitj - stock.adobe.com)

Nach dem Aufbau eines Clusters mit Azure Stack HCI stehen im Windows Admin Center bei der Verwaltung des Clusters über den Bereich „Laufwerke“ und „Inventar“ die einzelnen Festplatten zur Verfügung. Über „Laufwerke“ sind eine Zusammenfassung sowie der komplette Speicherplatz zu sehen. Um einzelne Festplatten im Server zu identifizieren, gibt es bei „Laufwerke“ den Menüpunkt „Leuchte ein“, sobald ein Laufwerk angeklickt wurde.

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Durch das Anklicken eines physischen Laufwerks im Windows Admin Center ist auch zu sehen, welchem Clusterknoten in Azure Stack HCI der Datenträger zugewiesen ist. Hier lassen sich zudem Firmware, Hersteller, Status, Adapter und Port auslesen. Über das WAC ist es also möglich, die physischen Datenträger bis hin zu den Speicherpools und Volumes zu überwachen und auch zu konfigurieren.

In der Clusterverwaltung des Windows Admin Centers lassen sich auf Basis von „Volumes“ weitere Bereiche zur Speicherung von Daten der VMs in Azure Stack HCI erstellen und definieren. Zum Einsatz sollte dabei mindestens die Version 2.110 des Windows Admin Centers kommen. Neben Windows 11 und Windows Server 2022 unterstützt das Windows Admin Center dazu auch Azure Stack HCI 21H2.

Neue Volumes in Storage Spaces Direct auf Azure-Stack-HCI-Clustern erstellen

Die verbauten physischen Laufwerke eines Clusters sind im Windows Admin Center bei „Laufwerke“ zu sehen, wenn die Verwaltung des Clusters aufgerufen wird. Die angelegten Volumes sind virtuell und basieren auf den physischen Datenträgern. Über den Menüpunkt „Inventar“ kann bei „Volumes“ ein neues Volume erstellt werden. Im Rahmen der Erstellung im WAC lässt sich anschließend festlegen, welche Resilienz dabei zum Einsatz kommen soll.

Dabei handelt es sich, einfach ausgedrückt, um die Hochverfügbarkeit für Daten in Azure Stack HCI oder Windows Server 2022. Bei der Parität mit Beschleunigung durch Spiegelung (Mirror-Accelerated Parity, MAP) wird der Speicherbedarf des Volumes reduziert. Bei einem Volume für Drei-Wege-Spiegelung bedeutet diese Einstellung, dass für eine Größe von 10 TB jeweils ein Speicherbedarf von 30 TB benötigt wird. Hierdurch wird der Speicherbedarf verringert, weil die aktivsten 20 Prozent der Daten gespiegelt werden. Zum Speichern der restlichen Daten wird Parität genutzt, weil diese Vorgehensweise in Bezug auf den Speicherbedarf effizienter ist. Das Verhältnis von Parität und Spiegelung kann angepasst werden.

Auch die Größe des Volumes ist an dieser Stelle konfigurierbar. Über „Weitere Optionen“ lassen sich außerdem verschlüsselte Datenträger erstellen. Mit „Erstellen“ wird das Volume eingebunden und ist danach bei „Inventar“ zu sehen. Nach dem Anklicken eines Volumes lassen sich dessen Einstellungen anpassen. Hier ist es zum Beispiel möglich, nachträglich die Deduplizierung oder auch Bitlocker zu aktivieren. Die Aktivierung dieser Funktionen kostet allerdings etwa zehn Prozent der Leistung, die einem Cluster zur Verfügung stehen. Über den Menüpunkt „Erweitern“ kann ein Volume im laufenden Betrieb erweitert und damit vergrößert werden.

Storage Spaces Direct für VMs in Azure Stack HCI nutzen

Die wichtigste Aufgabe der Volumes auf Basis von Storage Spaces Direct auf HCI-Clustern ist das Speichern der Daten von VMs, die auf dem Cluster betrieben werden. Im Rahmen der Erstellung neuer VMs lassen sich die Datenspeicher auch für VMs nutzen. Mit Azure Stack HCI 21H2 gibt es in den Einstellungen des Clusters auch die Möglichkeit, das Verhalten der Speicherpools von Windows Server 2019 zu Windows Server 2022 zu ändern. Dazu stehen im Windows Admin Center der Menüpunkt „Einstellungen“ unten links und dann „Speicherplätze und Pools“ bei „Speicher“ zur Verfügung. Im unteren Bereich können danach verschiedene Einstellungen angepasst werden, auch die eingesetzte Version der Speicherpools.

Azure Kubernetes Service in Azure Stack HCI betreiben

Mit Azure Stack HCI ist es weiterhin möglich, einen Kubernetes-Cluster zu betreiben. Die Datenspeicherung der einzelnen Dienste und Komponenten erfolgt auf Basis der Storage Spaces Direct, die im Cluster im Einsatz sind. Das zentrale Element aller VMs und Container, die in Azure Stack HCI betrieben werden, ist der Speicherpool auf Basis von Storage Spaces Direct. Die logische Aufteilung der Daten erfolgt über Volumes. Alle dazu notwendigen Bereiche lassen sich mit dem Windows Admin Center verwalten.

Speicherreplikation in Azure Stack HCI

Über den Menüpunkt „Speicherreplikat“ kann die Speicherreplikation von Azure Stack HCI aktiviert und danach konfiguriert werden. Das ermöglicht die Replikation kompletter Datenspeicher zwischen Clustern oder ganzen Rechenzentren. Nach der Installation der Komponente auf den Clusterknoten in Azure Stack HCI kann die Replikation über den Menüpunkt „Speicherreplikat\Partnerschaften“ konfiguriert werden.

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Hinweis: Die Screenshots sind auf unserer Testumgebung mit Azure Stack HCI zustandegekommen, die uns die Thomas-Krenn-AG zur Verfügung gestellt hat. HPE und Dell hatten kein Interesse an einer Zusammenarbeit, sodass wir nicht abschätzen können, ob sich diese Server genauso einfach installieren und betreiben lassen. Der Autor des Beitrags hat seit mehreren Monaten eine Testumgebung von Thomas Krenn mit Azure Stack HCI im produktiven Einsatz.

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