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Studie unterstreicht Bedeutung von Netzwerkplanung und Verwaltungstools Mobilfunkbetreiber wollen Carrier-Grade-Wi-Fi fördern

Autor / Redakteur: Bernhard Lück / Dipl.-Ing. (FH) Andreas Donner

Eine Studie im Auftrag von Amdocs stellt fest, dass Multi-System-Betreiber und Mobilfunkanbieter sehr an einem Wachstum von Carrier-Grade-Wi-Fi interessiert sind, dabei jedoch unterschiedliche Strategien verfolgen. Außerdem müsse noch eine Reihe von technischen Hindernissen bewältigt werden.

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Der Anteil der Carrier-Grade-Wi-Fi-Hotspots wird bis 2018 von heute 14 auf 72 Prozent aller Wi-Fi-Hotspots steigen.
Der Anteil der Carrier-Grade-Wi-Fi-Hotspots wird bis 2018 von heute 14 auf 72 Prozent aller Wi-Fi-Hotspots steigen.
(Bild: Amdocs)

Die Studie, die von Real Wireless und Rethink Technology Research im Auftrag von Amdocs durchgeführt wurde, thematisiert den Übergang von „Best-Effort“- zu „Carrier-Grade“-Wi-Fi-Netzwerken bei Multi-System-Betreibern und Mobilfunkanbietern. Diese Veränderung sei die Antwort auf die gestiegenen Ansprüche der Kunden nach mehr Kapazität und besserer Qualität für Services, die von überall abrufbar seien, und der Notwendigkeit für neue Einnahmequellen.

Laut der Studie haben die Service-Provider erkannt, dass das Best-Effort-Wi-Fi immer weniger einbringt und neue Einnahmequellen nur bei entsprechend hoher Qualität erschlossen werden können. Zu diesen zählten vor allem Dienstleistungen wie TV Everywhere, Patientenfernüberwachung, Sprachkommunikationssysteme, Online-Spiele, Streaming und VoIP-Services. Die Studie habe darüber hinaus herausgearbeitet, dass Mobilfunk und Wi-Fi umspannende Werkzeuge für die Netzwerkplanung und das Leistungsmanagement wichtige Voraussetzungen seien, um auf neue Wi-Fi-Services umzustellen.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

  • Der Anteil der Carrier-Grade-Wi-Fi-Hotspots wird bis 2018 von heute 14 auf 72 Prozent aller Wi-Fi-Hotspots steigen.
  • 77 Prozent der Service-Provider gaben an, dass sie im Rahmen ihrer Wi-Fi-Netzwerkstrategie zur Abdeckung von Wi-Fi für unterwegs bis 2016 „Homespots“ nutzen wollen, bei der die Nutzer den Hotspot für andere offen zugänglich lassen. Sie erwarten bei dieser Nutzung eine Steigerung um 30 Prozent.
  • Fast alle befragten Mobilfunkbetreiber (85 Prozent) wollen bis 2016 in Carrier-Grade-Wi-Fi investieren. Multi-System-Betreiber sehen Carrier-Grade-Wi-Fi als Chance, sich gegenüber Betreibern eines virtuellen Mobilfunknetzes (MVNO) besser positionieren und dabei Quad-Play-Pakete und Mobilfunkservices anbieten zu können, während reine Mobilfunkbetreiber Carrier-Grade-Wi-Fi verstärkt einsetzen wollen, um die Bandbreite ihrer Netzwerke zu erweitern und Netzwerkverkehr vom Radio Access Network (RAN) auszulagern.
  • Bis Ende 2016 werden 61 Prozent der Wi-Fi-Hotspots der Multi-System-Betreiber und 70 Prozent der Mobilfunkbetreiber von Partnern unterhalten werden. Dies geschieht, um Kosten zu sparen und um die heute bei 45 Prozent liegende Wi-Fi-Abdeckung erweitern zu können.
  • Für zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten gehören die fehlende Netzwerkplanung und Verwaltungstools zu den drei wichtigsten Risikofaktoren bei der Investition in Carrier-Grade-Wi-Fi, wobei wiederum 65 Prozent davon erwarten, dass ihre bestehenden Werkzeuge für ein effizientes Wi-Fi-Management ohne zusätzliche Investitionen nicht ausreichen.

„Service-Provider erkennen, dass Wi-Fi zu einem kritischen Faktor für ihre Reputation geworden ist und den Kunden ähnlich gute Erfahrungen verschaffen muss wie der Mobilfunk“, erklärte Oliver Bosshard, Managing Consultant bei Real Wireless. „Best-Effort Wi-Fi-Netzwerke werden nicht aus dem Kernnetz heraus oder mittels Funktionen aus dem Netzwerkbetriebssupport-System gesteuert und an den Zugangspunkten ist oft keine Veränderung oder Priorisierung möglich. Daher können die Mobilfunkbetreiber mangels Überblick bei Problemen wie einer Überlastung nicht eingreifen. Das heißt, sie können nicht die Netzqualität bieten, die durch die Verbindungsgeschwindigkeit, die Latenzzeit und die Priorisierung definiert wird – alles kritische Punkte, wenn es darum geht, Wi-Fi gewinnbringend einzusetzen.“

„Die Erfahrung, die die Kunden mit den Services erleben, fließt direkt in kurz- und mittelfristige Umsatzstrategien ein, sodass die Betreiber auf die richtigen Planungs- und Verwaltungstools angewiesen sind. Diese Bereiche sind unternehmenskritische Faktoren, die darüber entscheiden, ob ein Rollout effektiv und kosteneffizient durchgeführt werden kann und ob es eine detaillierte Analyse der Netzwerkbewegungen und des Kundenverhaltens gibt, die zur Qualitätssteigerung beitragen kann“, erklärte Rebecca Prudhomme, Vice President for Product and Solutions Marketing bei Amdocs.

Die Umfrage wurde Amdocs zufolge zwischen August und Oktober 2014 unter Wi-Fi-Managern von 40 Service-Providern in der Asien-Pazifik-Region, in Europa sowie in Nord- und Südamerika durchgeführt.

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