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Auf der "alten" Infrastruktur laufen nun mehr Anwendungen mit höherer Leistung Mit dem Fabric-Cache will Qlogic SAN-Volumes im Server beschleunigen

Redakteur: Rainer Graefen

Mit dem Fabric-Cache-Konzept bringt Qlogic eine bislang unbekannte Variante der I/O-Beschleunigung zum Rechner-Cluster. Die Erweiterung auf Ethernet-Infrastrukturen ist in Arbeit.

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Das Kombipack der Qlogic Fabric-Cache-Lösung bestehend aus dem 8Gb-FC-HBA und der SSD-Flashkarte im Hintergrund.
Das Kombipack der Qlogic Fabric-Cache-Lösung bestehend aus dem 8Gb-FC-HBA und der SSD-Flashkarte im Hintergrund.
(Bild: Qlogic)

Mitte Dezember 2012 hatten wir in der Technikankündigung Mt. Rainier von Qlogic den shared Flash-Speicher im Server-Cluster vorgestellt. Geplant war und ist eine dreistufige Produkteinführung, die sich wahrscheinlich über das weitere Restjahr hinziehen wird.

Sofort verfügbar sind nun die ersten beiden Fabric-Cache-Produkte, die unter den Namen QLE10522-C-CK und QLE10542-C-CK auf den Markt kommen und bei den Distributoren Avnet und Tim erhältlich sind.

Das Konzept

Bei den hier vorgestellten Adaptern der Fabric-Cache 10000-Produktfamilie handelt es sich um Kombinationsprodukte bestehend aus einem Dualport 8 Gbit-FC-Adapter und einer SSD-Karte mit 200 oder 400 Gigabyte Kapazität und Single-Level-Cell-Speicher mit hoher Schreibfestigkeit.

Beide Adapter kommunizieren über die per Kabel aufgebaute Direktverbindung. Genauer: die SSD-Karte benutzt den PCIe-Slot nur zur Stromversorgung, wird aber ansonsten vollständig vom FC-HBA und dem Betriebssystemtreiber gesteuert. Während der FC-HBA laut Datenblatt 18,5 Watt benötigt, benötigt die SSD-Karte weitere 21,5 Watt.

Auch wenn die SSD-Kapazität auf den ersten Blick nicht so beeindruckend aussieht, entpuppt sich diese im Clusterverbund als eine ausbaufähige Lösung: Der Cache lässt sich durch die im Treiber integrierten Routing-Funktionen in einem Server-Cluster zu einem übergreifenden Pool ausbauen. Die lokal installierten SSD-Karten bilden somit eine gemeinsame Ressource, die sich für das SAN nutzen lässt.

Fabric-Cache-Adapter ermöglichen das Hypervisor-unabhängige Caching von SAN-Speicher in hochvirtualisierten, geclusterten Umgebungen. Während der Live-Migration von virtuellen Maschinen (VMs) zwischen den physischen Servern stellt Fabric-Cache sicher, dass die Daten im geteilten Cache “heiß” bleiben.

Ebenso werden kritische Funktionen wie die Automatisierung virtueller Maschinen und der Ausgleich von Arbeitslasten zwischen einem Cluster zugehöriger Servern unterstützen. Da nur eine einzige aktive Cache-Kopie für jede SAN-LUN vorhanden ist, garantiert der Einsatz von FabricCache-Adaptern Cache-Kohärenz und maximiert die Nutzung serverbasierter Flash-Kapazität. Darüber hinaus wird gewährleistet, dass alle gecachten Daten mit dem SAN-Speicher synchronisiert und bestehenden Datenschutz- und Compliance-Regeln eingehalten werden.

Treiberstack mit Routing-Funktion

FabricCache unterscheidet sich von alternativen Angeboten dahingehend, dass für den I/O-Adapter, die PCIe-Flashkarte und das Caching nicht länger separate serverbasierter Software und Gerätetreiber installiert, verwaltet und gewartet werden müssen. Vielmehr nutzen die Karten einen einzigen standardbasierten Softwaretreiber pro Betriebssystem.

Der Prozessor des Fabric-Cache-Adapters, der sich dem Server gegenüber wie ein einziger QLogic HBA präsentiert, übernimmt und führt sämtliche mit dem Zusammenschluss der Caches zu einem Pool, dem Caching und Clustering in Verbindung stehende Aufgaben aus.

Anschaffungs- und Betriebskosten werden verringert, da Qlogic alle Funktionen in einem Treiber zusammengefasst hat und damit der Einsatz einer spezielle Caching-Software überflüssig wird.

Wie erste Anwendungstests gezeigt haben, reduzieren die Fabric-Caches den sogenannten Nord-Süd-Datenverkehr zwischen Server und SAN erheblich. In einem Cluster nimmt dagegen der Ost-West-Transfer, also die Kommunikation zwischen den FC-HBAs zu. Der interessante Nebeneffekt: Bestehende Infrastrukturen lassen sich länger einsetzen und bieten sogar eine höhere Performance.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Sollte Qlogic das Kombipaket tatsächlich um 30 Prozent preiswerter anbieten, wie es Henrik Hansen, Director of EMEA Marketing, im Pressegespräch andeutete, dann stehen alternative Server- oder Netzwerk-Caching-Lösungen unter erhöhtem Preisdruck. “Die Fabric-Cache-10000-Familie ist nur der Startschuss für eine Reihe neuer und

hochdifferenzierter Produkte, die auf unserer Mt. Rainier-Technology beruhen", versprach Hansen.

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