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MSFTbriefing 11/2014 zur Enterprise Cloud Suite

Microsoft ändert die Windows-Lizenzierung

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Wie kann die ECS bezogen werden und was sind die zentralen Komponenten?

Die ECS richtet sich an Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern bzw. Geräten und kann über die Lizenzmodelle Enterprise Agreement und Enterprise Subscription Enrollment bezogen werden. Die Enterprise Cloud Suite ist als User Subscription License (USL) oder als Add-On-Lizenz für die Enterprise-Plattform im Enterprise Enrollment verfügbar. Die Enterprise Cloud Suite (ECS) zeichnet sich durch drei Merkmale aus:

  • Lizenz pro Nutzer: Im Rahmen des Enterprise-Agreement-Modells können Unternehmen neben einer Gerätelizenzierung mit ECS nun auch eine Nutzerlizenzierung (für Windows) umsetzen. Die ECS User Subscription License (USL) ist auf den Nutzer fokussiert.
  • Eine ECS-Lizenz bringt Windows und Office auf alle Geräte: ECS kombiniert die neue Nutzer-Abonnementlizenz „Windows Software Assurance pro Nutzer” mit der Produktivitätsplattform Office 365 (Office 365 E3) und ermöglicht dem Anwender die Nutzung auf bis zu jeweils fünf Geräten wie Smartphone, Tablet, Notebook oder Desktop-PC (5 PCs/Laptops + 5 Tablets + 5 Smartphones). Office 365 E3 kann über diese Lizenzierung auf iOS- und Android-Geräten umfassend genutzt werden.
  • Mobilität und Sicherheit: Die in der ECS enthaltene Enterprise Mobility Suite (EMS) mit Microsoft Azure Rights Management Services sichert den Umgang mit sensiblen Daten; mit Microsoft Intune und Microsoft Azure Active Directory Premium werden Tools zur Administration mitgeliefert.

Meinung und Empfehlung

Im Blickpunkt der Enterprise Cloud Suite steht die Lizenzierung von Windows per Nutzer in einem Abonnement-Modell. Durch diesen Move will Microsoft die Relevanz und Akzeptanz des Client OS Windows erhalten und steigern. ECS wird dafür sorgen, dass viele IT-Entscheider ihre Plattformwahl und Client-Strategie überdenken. Hierzu zählt dann auch eine plattformübergreifende Bereitstellung von Office 365 und/oder der Management-Tools.

Ziel soll es sein, die Lizenzierung insgesamt zu vereinfachen. Bezogen auf Themen wie VDI und die Diskussion um per-User- oder per-Device-basierte Lizenzierung ist dies auch als richtig anzusehen. Jedoch neigt Microsoft dazu, wie so oft in der Lizenzpolitik, Nutzungsrechte zu bündeln. Und so kommen mit „Windows Software Assurance pro Nutzer“ auch gleich Office 365 und die Enterprise Mobility Suite daher. Durch diese Produktbündel soll die Enterprise-Desktop-Plattform abgelöst werden.

Die bisher weit verbreitete Enterprise-Desktop-Plattform, ein Bündel an Nutzungsrechten wie Windows Enterprise, Office Pro Plus und die Cal Suite, als ein hybrides Konstrukt aus per-User- und per-Device-lizenzierten Nutzungsrechten, erhält mit der Enterprise Cloud Suite einen auf den Nutzer zentrierten Nachfolger. Kunden, die die Enterprise-Desktop-Plattform nutzen, sollten genau schauen, wo ihre individuellen Vorteile bei einem Umstieg liegen.

Unternehmen, die noch nicht auf Microsoft-Technologie auf dem Client standardisiert haben, sollten prüfen, ob und für welche Nutzergruppen eine solche Standardisierung möglich ist bzw. wo diese Standardisierung Vorteile bringt.

Für IT-Verantwortliche, die bereits mit den Planungen für 2015 im Allgemeinen und Windows 10 im Besonderen beschäftigt sind, ist die ECS eine strategische Variante, die in die Planungen einbezogen werden sollte.

Jedermann sollte gewahr sein, dass die Nutzungsrechte nur so lange bestehen, wie das ECS-Abonnement läuft. Aus diesem Grund sollte die Entscheidung für oder gegen ECS im Zusammenhang mit der langfristigen Client- bzw. IT-Strategie stehen.

Axel Oppermann, Avispador GmbH.
Axel Oppermann, Avispador GmbH.
(Bild: Axel Oppermann)
* Axel Oppermann ist IT-Marktanalyst und Gründer des Beratungs- und Analystenhauses Avispador. MSFTbriefing ist der herstellerunabhängige Wissens- und Informationsdienst für Microsoft-Software, -Services und -Geräte der Beratungs- und Analystenhäuser techconsult & Avispador.

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