Die Nutzungsqualität als maßgeblichen Erfolgsfaktor Konzepte für den Unternehmenseinsatz mobiler Geräte
In immer mehr Unternehmen rücken mobile Endgeräte an die erste Stelle, wenn es darum geht, die Produktivität der Mitarbeiter weiter anzuheben. Schließlich reicht die Rechenleistung von Smartphones heute aus, um auch komplexere Unternehmensanwendungen auszuführen. Am meisten kommt es jedoch auf die richtige App-Strategie an.
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Unabhängig davon, ob Apps für das Außendienstpersonal oder für wissenschaftliche Mitarbeiter bereitgestellt werden, eröffnet diese Entwicklung ein großes Potenzial, auch anspruchsvolle Anwendungen und Daten auf den mobilen Endgeräten der Anwender produktivitätssteigernd zu platzieren. Zudem ist die Vorstellung von Mitarbeitern, die stets online sind, äußerst attraktiv für Unternehmen.
Bei all den positiven Aspekten gilt es jedoch, Applikationen und Inhalte vor einer illegitimen Nutzung und Verbreitung zu schützen. Zwei Ansätze haben sich dabei etabliert, um dieser Herausforderung zu begegnen: das Mobile Device Management (MDM) mit der Kontrolle der für Unternehmenszwecke eingesetzten Endgeräte und das Mobile Application Management (MAM) mit Policies für die Nutzung von Anwendungen. In beiden Fällen fokussieren diese Ansätze die Gewährleistung der Sicherheit, der geregelten Zugriffe und Verteilung sowie der zuverlässigen Stilllegung von Enterprise-Anwendungen.
Sicherheit ist nicht alles
Sicherheit ist freilich nicht alles. Häufig unterschätzen Verantwortliche im Rahmen ihrer Initiativen für mehr Mobilität die Bedeutung von Nutzungsqualität und Bereitstellungsleistung. Werden diese vernachlässigt, drohen Mobilinitiativen an der fehlenden Akzeptanz zu scheitern. Die Vielfalt der Endgeräte und Betriebssysteme, divergierende Bildschirmformate und unterschiedliche Bedienkonzepte, standortbezogene Services und in ihren Leistungen stark schwankende Mobilfunknetze sind nur einige der komplexen Parameter, die es bei der Bereitstellung mobiler Dienste zu berücksichtigen gilt.
Niedrige Toleranzschwelle bei Endanwendern
Es ist kein Geheimnis, dass die Erwartungshaltung der Anwender an Apps stetig steigt – auch und insbesondere bei beruflich genutzten. Im privaten Umfeld verabschieden sich 84 Prozent der Anwender von einer App, wenn sie maximal zweimal erfolglos versucht haben, diese zu nutzen und durchschnittlich 65 Prozent aller bereits mit Waren gefüllten digitalen Einkaufskörbe werden aufgrund von App-Schwächen virtuell stehengelassen, bevor es zum Kauf kommt.
Überträgt man dieses Verhalten auf den Einsatz mobiler Apps für Unternehmenszwecke, heißt dies im Klartext: Mitarbeiter sind nicht gewillt, Programmabstürze, langsame Downloads oder nicht mehr reagierende Schnittstellen zu tolerieren.
Konzepte für den Unternehmenseinsatz mobiler Geräte müssen folglich mehr zu bieten haben als Lösungen für den Schutz der Daten. Insbesondere eine hohe Nutzungsqualität für Endanwender muss ins Pflichtenheft.
Pflicht für Entwickler: Die Nutzungsqualität früh in den Fokus rücken
Frontend-Clients wie Webbrowser für Mobilgeräte sind gut dokumentiert, laufen stabil und weisen schlüssige Bedienkonzepte auf. Mobile Apps allerdings nehmen das jeweilige Unternehmen in die Pflicht, bei der Entwicklung der Software für die Endanwender die Gewährleistung hoher Leistungs- und Zuverlässigkeitswerte selbst zu übernehmen. Die Qualität der Programmierung einer Applikation hat direkte Auswirkungen auf deren Leistungsfähigkeit und muss daher früh im Entwicklungsprozess berücksichtigt werden.
Die Verfügbarkeit von Anwendungen hängt nicht nur von der Zuverlässigkeit ihres Programmcodes ab, der nativ auf einem bestimmten Endgerät in einer zuvor definierten Arbeitsumgebung zum Einsatz kommt, sondern auch von den Datenservices und APIs, die von der App verwendet werden. Gerade im mobilen Web können Services von Drittanbietern (Verbindungen in Soziale Netzwerke, Authentifizierungsdienste, Werbeeinblendungen, Analysemodule etc.) sowohl die Antwortzeiten als auch die Verfügbarkeit von Transkationen und Arbeitsprozessen der Anwender negativ beeinflussen.
Labiles Leistungsniveau in mobilen Netzen
Auch die Leistung der Mobilnetzwerke differiert stark, selbst dann, wenn ein Carrier und das Endgerät das schnelle LTE unterstützen. Denn auch LTE-fähige Geräte setzen sich automatisch auf langsamere Netzwerkübertragungsraten zurück, wenn Hochgeschwindigkeitsverbindungen nicht verfügbar oder Bandbreiten etwa bei Traffic-Spitzen beschränkt sind.
Eine Eigenschaft der Mobilfunknetze ist es, dass beim Datenaustausch signifikante Latenzen auftreten. Diese haben häufig deutliche Auswirkungen auf die Nutzungsqualität für Endanwender. Aufgrund dieser Latenzen können DNS-Abfragen über ein G3-Netzwerk jeweils leicht 250 Millisekunden in Anspruch nehmen und ein einzelner Blocking-Call durchschnittlich 500 Millisekunden, was beim seriellen Laden einer Seite die gleichen Auswirkungen zeigt, wie der Download von zehn einzelnen Objekten.
Die Berücksichtigung der unterschiedlichen Formate mobiler Endgeräte sowie eine Minimierung der Auswirkungen der Latenzen der Mobilfunknetze lassen sich am besten durch folgende Vorgehensweisen erreichen:
- Die Leistung beim Applikationsdesign von Beginn an fokussieren
- Belastungstests im Produktivbetrieb (auch für mobile Services)
- End-to-End-Analyse der Transaktionsleistung
- Kontinuierliches Monitoring der Leistung mit simulierten und realen Nutzungstechnologien
- Ausarbeitung von Vorgehensweisen bei unvorhersehbaren Ereignissen
- Fokussierung auf die Applikationsleistung
Jedes Unternehmen, das einen mobilen Service entwickelt, sollte dessen Leistung als wichtiges Feature einstufen. Eine gängige Vorgehensweise ist es, ein 'Leistungsbudget' festzulegen. Auf Basis der Definition eines Standards – zum Beispiel drei Sekunden Ladezeit – muss bei jeder Entscheidung über Design oder Inhalte überprüft werden, ob diese Vorgabe noch erfüllt wird. Führen Features zum Überschreiten des vorgegebenen Werts, müssen diese entfernt oder überarbeitet werden.
weiter mit: Belastungstests im Produktivbetrieb, Transaktionsleistungsanalyse und kontinuierlichem Monitoring
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