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Deutschland muss handeln, um in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben Kein wirtschaftlicher Fortschritt ohne Breitbandausbau
Deutschland hinkt beim Breitbandausbau hinterher und droht im internationalen Vergleich den Anschluss zu verlieren. Die Bundesregierung muss ihren Ankündigungen nun Taten folgen lassen, denn der Breitbandausbau ist entscheidend für den wirtschaftlichen Fortschritt in Deutschland.
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Im Sommer ist der Ausbau der Breitbandnetze wieder in die öffentliche Diskussion in Deutschland zurückgekehrt. Laut Breitbandatlas 2013 des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) haben heute fast 65 Prozent der deutschen Haushalte Zugriff auf einen Breitbandanschluss. Dies ist sicherlich ein Fortschritt, heißt aber auch, dass fast ein Drittel der Haushalte noch keinen Zugang zu dieser wichtigen Ressource hat.
Mehr Breitband, höheres BIP
Laut der neuen ?Digitalen Agenda? der Bundesregierung sollen bis 2018 flächendeckend Übertragungsgeschwindigkeiten von 50 MBit/s erreicht werden. Um dieses Ziel zu erreichen, muss der weitere Ausbau gefördert werden. Dies ist keine leichte Aufgabe: Die Deutsche Telekom schätzt, dass der Ausbau rund 25 Mrd. Euro kosten wird. Jedoch sollte dabei nicht vergessen werden, dass Breitbandinternet weit mehr ist als schnelles Surfen im Internet ? der wirtschaftliche Nutzen liegt auf der Hand. So hat eine Untersuchung der UNESCO/ITU Broadband Commission gezeigt, dass jede Steigerung der Breitbandabdeckung eines Landes um zehn Prozent ein zusätzliches Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,3 Prozent nach sich zieht.
Als Beleg für die wirtschaftliche Bedeutung lassen sich zahlreiche Beispiele anführen, allen voran die zunehmende Bedeutung des elektronischen Handels in den letzten Jahren. Nach Angaben des Bitkom kaufen heute 94 Prozent der Internetnutzer über 14 Jahre online ein. Das sind mehr als 50 Mio. Deutsche. Bis Ende 2014 werden mit E-Commerce fast 39 Mrd. Euro Umsatz erzielt und mit Zalando ging kürzlich eines der erfolgreichsten deutschen Start-ups an die Börse – mit dem Verkauf von Schuhen und Kleidung im Internet.
Wachsender Markt für Video-Streaming
Auch die zunehmend intensive Nutzung von Cloud-Services im Business- und Consumer-Sektor treibt die Nachfrage nach Breitbandinternet an. Beispielhaft sind hier neue Entertainmentangebote wie Netflix, das kürzlich in den bereits hart umkämpften Markt für Video-Streaming in Deutschland eingestiegen ist und den Wandel und Innovation im Medienmarkt der Zukunft weiter vorantreibt. So veröffentlichten Bitkom und Deloitte im September eine Prognose, dass sich das Geschäft mit Video-Streaming bis zum Jahr 2020 vervierfachen wird. Ein durchschnittlicher Netflix-Abonnement verbraucht momentan monatlich 45 GB an Daten – das ist nur mit einer Hochgeschwindigkeitsverbindung möglich.
Chancen für Bildungswesen
Daher ist es gut, dass die Debatte über den Breitbandausbau wieder in das öffentliche Bewusstsein gerückt ist. Die Diskussion darüber ist notwendig und muss intensiv weitergeführt werden. Schließlich hängen Erfolg und Wohlstand dieses Landes auch von der Verfügbarkeit von Breitbandinternetverbindungen ab.
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