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"Go Daddy" für sprunghaften Nutzungsanstieg hauptverantwortlich Internet-Zensus: IPv6-Nutzung wächst um 1.900 Prozent

Autor / Redakteur: Bernhard Lück / Dipl.-Ing. (FH) Andreas Donner

Infoblox hat die Ergebnisse einer IPv6-Erhebung durch die Measurement Factory bekanntgegeben. Der Report zeigt, dass die Unterstützung von IPv6 in den Zonen .com, .net und .org in den letzten zwölf Monaten um 1.900 Prozent gestiegen ist. Dies sei primär dem IPv6-Support des Domainregistrars "Go Daddy" geschuldet.

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Die IPv6-Nutzung stieg 2011 auf 25,4% (oben), ohne Go-Daddy-Beteiligung betrug der Anstieg nur rund 3%. (Measurement Factory)
Die IPv6-Nutzung stieg 2011 auf 25,4% (oben), ohne Go-Daddy-Beteiligung betrug der Anstieg nur rund 3%. (Measurement Factory)

Weil die globale Versorgung mit IPv4-Adressen weiter abnimmt, wird die Unterstützung des IPv6-Standards für Unternehmen mit einer Internetpräsenz zu einer unvermeidlichen Notwendigkeit. Sie müssen die steigende Zahl von Kunden, Partnern und Interessenten, die mit IPv6-fähigen Geräten ihre Webseiten besuchen, entsprechend bedienen. Die Bereitschaft von Registrierern und Service Providern, IPv6 zu unterstützen, die Erarbeitung eines vorausschauenden Umstellungsplans sowie die notwendigen Tests der neuen Technologien sind dabei unerlässlich für eine erfolgreiche Einführung von IPv6 – so die Ergebnisse der Untersuchung.

„Wenn die externe Unternehmenspräsenz lediglich IPv4 unterstützt, dann können auch nur IPv4-basierende Endgeräte mit dem Unternehmen kommunizieren“, erklärt Cricket Liu, General Manager des Infoblox IPv6 Center-of-Excellence. „Für die wachsende Zahl reiner IPv6-Geräte bleibt diese Präsenz unsichtbar. Es ist unmöglich, die Vorzüge von IPv6 zu ignorieren, aber andererseits ist es auch nicht erforderlich, IPv6 in einem Schritt einzuführen.“ Unternehmen sollten sich vielmehr darauf fokussieren, externe Nutzer mit IPv6 zu unterstützen und danach schrittweise an den internen Infrastrukturen arbeiten. Auf diese Weise könne die Migration relativ problemlos durchgeführt werden und sich zu einem wertvollen Investment für das Unternehmenswachstum entwickeln.

Registrierer beschleunigt Einführung

Die skriptbasierende automatisierte Untersuchung des IPv6-Supports eines Anteils der Internet-Subdomains .com, .net und .org ergab einen Anstieg von 1.900 Prozent – von 1,27 Prozent im Jahr 2010 auf 25,4 Prozent im Jahr 2011 – bei den Zonen, die IPv6 unterstützen. Allerdings ist dieser Anstieg in großen Teilen auf den Registrar Go Daddy zurückzuführen. Ohne den Beitrag von Go Daddy stieg der Prozentsatz der Zonen, die IPv6 unterstützen um mehr als das Zweifache auf etwas über drei Prozent.

Die Einführung von IPv6 durch Go Daddy illustriert, welchen substanziellen Einfluss ein einzelner Registrierer auf die IPv6-Einführung haben kann. So sind die drei führenden Länder bei der Einführung von IPv6 Frankreich, die USA und die Tschechische Republik. Auch in Frankreich und in Tschechien können die hohen Steigerungsraten auf einige wenige Registrierer zurückgeführt werden, Gandi und OVH in Frankreich und Active 24 in Tschechien.

Wenig mehr als zwei Prozent der untersuchten Zonen verfügten über Mailserver, die IPv6 unterstützen, weniger als ein Prozent hatten IPv6-fähige Webserver.

Die nächsten Schritte

Viele Unternehmen nutzen für ihr Geschäft die Netzwerke von Registrierern und sind dabei von deren Systemen für E-Mail und Webpräsenzen abhängig. Allerdings unterstützen diese in der Mehrzahl noch nicht IPv6. Ein Support des neuen Standards durch die E-Mail- und Webserver dieser Unternehmen würde Beeinträchtigungen des Geschäfts beseitigen. Auf der anderen Seite wirkt sich die fehlende Unterstützung von IPv6 durch Registrierer und Service Provider negativ auf die Nutzererfahrung von Anwender aus, etwa durch Wartezeiten, schlechte Performance oder gebrochene Verbindungen.

Der Report empfiehlt deshalb Registrierern, mit der externen Unterstützung von IPv6 durch Nameserver sowie E-Mail- und Webserver zu beginnen. Ebenso sollten Anwenderorganisationen die Registrierer zu ihren Plänen beim IPv6-Support befragen und gegebenenfalls nach Alternativen suchen, falls die Antwort negativ ausfällt. Des Weiteren sollten Anwenderorganisationen sicherstellen, dass ihre Domain-Name-System-Implementierungen (DNS) vollständig IPv6 unterstützen.

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