Messebesucher sehen Referenzkunden und Einsteigerpakete Industrie 4.0 wird in Hannover Realität
Auf der HANNOVER MESSE 2015 soll das Konzept einer „Industrie 4.0“ endgültig in der Realität ankommen. Was das konkret für Produktion, Wartung und logistische Abläufe bedeutet, werden unter anderem Deutsche Telekom und Microsoft vorführen.
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Erstmals sollen auf der diesjährigen HANNOVER MESSE Technologien gezeigt werden, die der Besucher kaufen und direkt in seine Fabrik einbauen kann – verspricht Jochen Köckler, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Messe AG. Zu sehen gibt es beispielsweise digital vernetzte Fertigungsanlagen oder Roboter, die ohne Schutzzaun mit dem Menschen zusammenarbeiten. Auch die IT-Größen Deutsche Telekom und Microsoft interpretieren das Messemotto "Integrated Industry – Join the Network".
Industrie 4.0 ohne Disruption
Microsoft konzentriert sich nicht auf einzelne Produkte, sondern industrierelevante Lösungen. Unternehmen und Prozesse sollen dabei auch ohne disruptive Veränderungen mit Geschäftspartnern, relevanten Zulieferern und Kunden verzahnt werden, um die Wertschöpfung zu steigern und neue Geschäftsmodelle zu ermöglichen. Möglich werde das etwa, wenn Devices in der Produktionsstätte oder im Verkauf sowie bestehende Software und Services mit sinnvollen Komponenten wie Machine Learning und Cloud-Lösungen ergänzt und neu erfunden werden.
Folgende Referenzen hat Microsoft im Gepäck:
- Haushaltgerätehersteller Miele hat mit Microsoft Azure Services sein Geschäftsmodell mit Heimautomatisierungs-Diensten erweitert – und will damit ein weiteres Differenzierungsmerkmal gegenüber den Wettbewerbern geschaffen haben. Auf Basis von Microsoft Azure Internet of Things (IoT) Services leite Miele so die nächste Generation smarter Kochgeräte ein.
- Aufzughersteller ThyssenKrupp Elevator AG treibe die Digitalisierung konsequent voran, vernetzt über die Microsoft Cloud Millionen von Sensoren in seinen Aufzügen und überwacht so sämtliche Funktionen – damit habe man ein völlig neues, präventives Wartungssystem etabliert.
- Die KUKA Systems Group zeigt auf der Hannover Messe ein Produktionssystem für die künftige Zusammenarbeit von Roboter und Mensch.
Wegweiser und Einsteigerpaket
Die Deutsche Telekom will offenbar die Hürden für einen Einstieg in die Industrie 4.0 senken. So liefere man mit "Digital Navigator" ein Instrument, das digitale Szenarien und Handlungsfelder bewertet, Auswirkungen auf Geschäftsbereiche sowie -prozesse simuliert und die Fähigkeit zur digitalen Transformation identifiziert.
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Mittelständischen Betriebe biete man ein "Industrie 4.0 Paket", mit dem sich Maschinen rasch und einfach vernetzen lassen. Nähmaschinenhersteller Dürkopp-Adler nutze das Angebot bereits zur Anbindung seiner Maschinen über die Cloud der Dinge. Jetzt lassen sich die weltweit genutzten Nähmaschinen Herstellers aus der Firmenzentrale überwachen. Das spare teure und zeitaufwendige Reisen, reduziere die Ausfallzeiten der Maschinen und verbessere den Kundenservice.
Unter den weiteren Referenzen der Deutschen Telekom finden sich auch alte Bekannte, wie das bereits 2012 vorgestellte Logistiklösung smartPORT logistics. Gemeinsam mit DB System Gmbh und CSC führt der Anbieter zudem vor, wie Techniker ICE-Züge per Tablet und Augmented Reality besser als bisher warten.
Sicherheit und ferngesteuerte Roboter
Gemeinsam mit Infineon, Hirschmann und WIBU-SYSTEMS zeigt die Telekom in Hannover, wie sich der Zugriff auf Hardware und Produktionssteuerungssoftware mit Verschlüsselungs- und Authentifizierungsverfahren absichern lässt. Schließlich werden Experten von der Messe aus einen Roboter am Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik in Berlin für einen neuen Produktionsvorgang einrichten.
Besucherguide Industrie 4.0
Laut Deutsche Messe AG beteiligen sich an der diesjährigen HANNOVER MESSE 6.500 Aussteller. Für Überblick sorgt ein eigens aufgelegter "Besucherguide Industrie 4.0". Die in diesem Artikel genannten Anbieter finden sich in Halle 8, Stand F19 (Deutsche Telekom) respektive Halle 7, Sand C48 (Microsoft).
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