Chinesischer Hersteller zahlt 2,3 Milliarden Dollar IBM tritt x86-Server-Geschäft an Lenovo ab
Der IT-Konzern IBM trennt sich von seiner x86-Server-Sparte. Käufer ist der chinesische Hersteller Lenovo, der bereits 2005 das PC-Geschäft von Big Blue übernommen hat. Der Preis für die Transaktion beträgt 2,3 Milliarden Dollar.
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Die Gerüchte über Verhandlungen der beiden IT-Riesen tauchten immer mal wieder auf. Jetzt ist es konkret: Lenovo und IBM haben eine endgültige Vereinbarung darüber getroffen, dass der chinesische Konzern das x86-Server-Geschäft des US-amerikanischen Mitbewerbers zum Preis von 2,3 Milliarden Dollar übernimmt.
Zur x86-Sparte von IBM gehören System-x-Server, Bladecenter, Blade-Server, Flex System, Software, Blade-Networking-Technologie und das Wartungsgeschäft. Der Systems & Technology Group von IBM verbleiben damit die System-z-Mainframes, Power-Server, Storage-Systeme sowie die Appliances Pure Application und Pure Data.
Die aktuelle Vereinbarung folgt auf eine langjährige Geschäftsbeziehung der beiden Unternehmen, die 2005 begann, als IBM die PC-Sparte mit den Notebooks der Thinkpad-Linie an Lenovo verkaufte. Seitdem haben beide Hersteller auf mehreren Ebenen zusammengearbeitet. Unter anderem vergab IBM im Jahr 2008 die Lizenz zur Produktion von x86-Servern mit ein und zwei Sockeln an den chinesischen Technologiepartner.
Strategische Allianz
Für die Zukunft planen beide IT-Konzerne eine strategische Allianz, die eine weltweite OEM- und Reseller-Vereinbarung über die Vermarktung von IBM-Produkten durch Lenovo einschließt. Zu diesen Produkten zählen unter anderem Einstiegs- und Midrange-Speichersysteme, die Smart-Cloud-Entry-Angebote und das System-Software-Portfolio mit dem Systems Director.
Nach Abschluss des Geschäfts zeichnet Lenovo für Services und Wartung rund um die x86-Systeme verantwortlich. IBM wird Kunden aber noch für einen längeren Zeitraum Maintenance-Services im Auftrag des chinesischen Partners anbieten.
Im Zuge des Geschäfts werden voraussichtlich rund 7.500 IBM-Mitarbeiter weltweit, von denen etliche an den Hauptstandorten Raleigh, Shanghai, Shenzhen und Taipei beschäftigt sind, zu Lenovo wechseln.
PC-Geschäft als Benchmark
„Mit der richtigen Strategie, großartiger Umsetzung, kontinuierlichen Innovationen und der klaren Verpflichtung gegenüber der x86-Industrie sind wir zuversichtlich, dass wir dieses Geschäft langfristig genauso erfolgreich entwickeln können, wie wir das mit unserem PC-Geschäft weltweit getan haben“, gibt sich Yang Yuanqing, CEO von Lenovo, euphorisch.
„Diese Veräußerung erlaubt es IBM, sich auf System- und Software-Innovationen zu konzentrieren, durch die neuartige Mehrwerte in strategischen Geschäftsbereichen wie Cognitive Computing, Big Data und Cloud entstehen“, kommentiert Steve Mills, Group Executive IBM Software and Systems, den Deal. □
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