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Mobile World Congress 2022 Deutsche Telekom legt den Netzwerk-Turbo ein

Von Ann-Marie Struck

Der Nutzen der Digitalisierung für den Menschen steht im Fokus. So der Leitsatz der Deutschen Telekom. Anlässlich des Mobile World Congress 2022 (MWC) gibt der Provider einen Ausblick auf die Netzwerk-Technologien der Zukunft.

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5G Ende-zu-Ende Network Slicing über Ländergrenzen hinweg bieten die Deutsche Telekom und Ericsson an.
5G Ende-zu-Ende Network Slicing über Ländergrenzen hinweg bieten die Deutsche Telekom und Ericsson an.
(Bild: iaremenko - stock.adobe.com)

Ob für Unternehmen, Privatpersonen oder die Industrie, ein stabiles Netz ist essenziell. Dabei spielen unter anderem 5G und IoT eine wichtige Rolle. Im Rahmen des Mobile World Congress 2022 (MWC) stellt die Deutsche Telekom neue Netzwerk-Technologien vor. Im Fokus stehen die Potenziale von 5G und IoT für die Industrie.

5G Network Slicing in Kombi mit SD-WAN

Ein zentrales Thema ist 5G Network Slicing. Die Telekom präsentiert zusammen mit Ericsson eine Machbarkeitsstudie zu 5G Ende-zu-Ende Network Slicing mit QoS (Quality of Service) über Ländergrenzen hinweg. Beide Unternehmen haben dafür eine Datenverbindung zwischen Deutschland und Polen für latenzkritische Anwendungen geschaffen.

Was ist Network Slicing?

Mit Network Slicing lassen sich auf einer gemeinsamen physischen Netzwerkinfrastruktur verschiedene virtuelle Netzwerke bereitstellen. Die einzelnen Network Slices erfüllen die unterschiedlichen Anforderungen verschiedener Anwendungsfälle. Für die 5G-Mobilfunktechnik stellt Network Slicing eine der Schlüsseltechnologien dar.

Definition Network Slicing

Der 5G-Slicing-Aufbau basiert auf einer 5G Standalone (SA) Funk- und Kernnetzinfrastruktur von Ericsson und einer SD-WAN-Lösung der Deutschen Telekom. Die Datenverbindung kann über ein Kundenportal flexibel gesteuert und verwaltet werden. Durch die Kombination von 5G-Slicing und SD-WAN-Technologie sollen sich Verbindungen flexibel steuern und herstellen lassen. Des Weiteren ermöglicht die lokale Übergabe des Datenverkehrs an den Anwendungsserver niedrige Latenzzeiten.

Ferner wurde durch die Machbarkeitsstudie auch die Fähigkeit der RRP-Funktion (Radio Resource Partitioning) für RAN-Slicing (Radio Access Network) überprüft. Hierbei werden Funk-Ressourcen in Partitionen aufgeteilt und dynamisch pro Netzwerk Slice zugeordnet, was eine effiziente Abgrenzung aber auch gemeinsame Nutzung von Funk-Ressourcen zwischen Netzwerk Slices ermöglichen soll. Jeder Netzwerk Slice bekommt bestimmte Funk-Ressourcen zugeteilt, die jeweils bestimmten Mindestanforderungen genügen. So können ungenutzte Kapazitäten anderen Netzwerk Slices zur Verfügung gestellt werden. Mithilfe dieser Technologie soll nicht nur die Gesamtkapazität des Systems verbessert, sondern auch Frequenzen sinnvoller genutzt und die QoS sichergestellt werden.

Angebot für das Internet der Dinge: „T-IoT“

Den globalen Ansatz verfolgt die Telekom auch beim Internet der Dinge (IoT). Globale IoT-Lösungen waren bisher nur mit Verhandlungen mit mehrere Anbietern realisierbar und gestalteten sicher eher komplex. Nun erscheint ein Angebot für IoT-Lösung der Telekom gemeinsam mit T-Mobile US . Durch die Zusammenarbeit entsteht eine Netzkonnektivität in über 380 Netzwerken aus 180 Ländern und Regionen weltweit.

„T-IoT“ soll alle nötigen Bestandteile für eine IoT-Konnektivität erfüllen: Verwaltung, Zugang zu den wichtigsten Plattformen, Services und Kundensupport. Die Lösung wird in drei Paketen „T-IoT Unlimited Base“, Pro und Premium angeboten. Die Tarifpakete unterscheiden sich in der Datenübertragungsrate und enthalten unbegrenztes Datenvolumen.

5G für Echtzeit-Journalismus und Fahrzeuge

Außerdem wurden auch Used Cases zu 5G vorgestellt. Gemeinsam mit RTL Deutschland erprobt der Provider die Produktion von Live-Video-Inhalten im 5G Standalone Netz. In diesem sollen sich künftig Videos auch mit dem Smartphone über 5G-Verbindungen übertragen lassen. Hier kommt ebenfalls Network Slicing zum Einsatz. Das Pilotprojekt wurde in Laboren in Bonn entwickelt. Geprüft werden die 5G-Lösungen in einer Testumgebung. Die Tests laufen über eine 5G Standalone-Infrastruktur von Ericsson im 3,6 Gigahertz Frequenzband.

Des Weiteren ist auch smarte Konnektivität im Fahrzeug ein zentrales Thema. In Zusammenarbeit mit BMW soll künftig mittels einer Personal-eSIM und neuer Mobilfunkoption das Auto mit 5G vernetzt werden.

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