"Amdocs 2015 State of the RAN" analysiert 25 Millionen Verbindungen Datendrosseln gefährden Mobilfunkgeschäft
Die aktuelle "Amdocs 2015 State of the RAN"-Studie zeigt, welche Anwendertypen und Nutzungsszenarien Zugangsnetze von Mobilfunkanbietern an ihre Grenzen bringen. Für langfristig profitable Netze gilt es, die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen.
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Dass Ansprüche an mobile Sprach- und Datenverbindungen stetig steigen darf als Binsenweisheit gelten; auf welche Nutzungsmuster Mobilfunkprovider dabei konkret reagieren müssen verrät die jetzt vorgestellte "Amdocs 2015 State of the RAN"-Studie (RAN = Radio Access Network). Für diese hat Amdocs – Anbieter von Business Support Systems (BSS) und Operational Support Systems (OSS) – im vergangenen Jahr 25 Millionen Verbindungen untersucht.
Ein Ergebnis: 80 Prozent der mobilen Datennutzung findet dann statt, wenn Nutzer wenig mobil sind: Auf dem Sofa, bei Großveranstaltungen oder an Verkehrsknoten wie Bahnhöfen oder Flughäfen. Service Anbieter können hier mit verteilten Antennensystemen, Small Cells oder Offloading-Lösungen reagieren, um Anwendern das bestmögliche Nutzungserlebnis zu bieten.
Weitere Zahlen belegen, dass Apple-Nutzer im Schnitt mehr Bandbreite verbrauchen als Besitzer von Android-Geräten. Als besonders ressourcenhungrig haben sich offenbar Anwender mit iPhone 6 Plus herausgestellt: Die konsumieren laut Erhebung 40 Prozent mehr Daten als Besitzer eines iPhone 6.
Zudem hat Amdocs herausgefunden, wie ungleich sich die Datennutzung über verschiedene Regionen verteilt. So generieren 20 Prozent der von Mobilfunkanbietern versorgten Bereiche 80 Prozent des Netzwerkverkehrs. Auch Großveranstaltungen können sich direkt auf das Nutzerverhalten auswirken: In Stadien sinke so regelmäßig die Zahl von Sprachanrufen um 50 Prozent während die Anwender zugleich 50 Prozent stärker auf soziale Medien zugreifen.
Ähnlich lassen sich auch Kunden gruppieren: So machen die als Technorati bezeichneten Hardcore-Nutzer zwar nur zehn Prozent aller Mobilfunkkunden aus; dafür verbrauchen sie jedoch 80 Prozent des Trafficvolumens. Datendrosseln seien darauf übrigens keine geeignete Antwort. Damit verdürben Netzbetreiber lediglich die Nutzererfahrung (QoE) und trieben Kunden zu anderen Anbietern. Als Alternative nennt Amdocs zielgerichtete Offload-Lösungen, die Makronetze entlasten.
Apropos Entlastung traditioneller Makronetze: Amdocs geht davon aus, dass LTE überfüllte 3G-Netze vorübergehend um 50 Prozent entlasten kann. Mit zunehmender Verbreitung von 4G-fähigen Geräten und immer anspruchsvolleren Anwendern werden aber auch die Next-Generation Networks schließlich an ihre Grenzen kommen. Der rentabelste Weg zu zukunftssicheren Netzen führe Amdocs zufolge über Lösungen für Optimierung und Automatisierung.
Damit bricht der Anbieter auch gleich eine Lanze für die eigenen, selbst-optimierenden Netzwerk-Lösungen. Mit denen sollen Mobilfunkbetreiber ihre Endnutzer trotz wachsender Ansprüche zufriedenstellen und dennoch profitabel arbeiten.
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