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Mangelnder Überblick und fehlende Automatisierung Daran krankt das On- und Offboarding

Autor / Redakteur: M.A. Dirk Srocke / Dipl.-Ing. (FH) Andreas Donner

Neue Mitarbeiter sollen möglichst schnell auf Anwendungen und Daten zugreifen können, ausscheidende Angestellte dagegen nicht mehr. Beide Anforderungen stellen IT-Praktiker offenbar vor größere Probleme. Eine jetzt von Ivanti vorgestellte Umfrage benennt die Gründe.

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Wenn Mitarbeiter andere Rollen übernehmen ist oft noch Handarbeit angesagt.
Wenn Mitarbeiter andere Rollen übernehmen ist oft noch Handarbeit angesagt.
(Bild: Ivanti)

Wer einen Job in Unternehmen antritt, wird meist erst einmal von der IT ausgebremst: Nur knapp 16 Prozent neuer Mitarbeiter können bereits am ersten Arbeitstag auf alle nötigen Ressourcen zugreifen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage von Invanti. Die Kunden des Anbieters für Unified IT-Management sind dabei anscheinend nicht zwingend besser dran, denn diese stellten die Hälfte der Antwortgeber.

Wartezeiten bis über eine Woche

Das Gros aller Neuzugänge erhielt immerhin innerhalb einer Woche alle Zugriffsrechte, knapp 28 Prozent der Befragten berichtete jedoch auch von Zeitspannen, die sieben Tage überschritten. Und auch beim Offboarding zeigt sich ein ähnliches Bild. Mehr als jeder vierte Umfrageteilnehmer bestätigt: Wenn ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt, vergeht über eine Woche bis zum kompletten Offboarding.

Ob Konten dann aber tatsächlich zuverlässig deaktiviert oder gelöscht wurden, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Knapp 39 Prozent sind sehr zuversichtlich, dass ehemalige Mitarbeiter nicht mehr an kritische Daten und Systeme herankommen – der Rest hat daran zumindest zaghafte oder gar größere Zweifel.

Und auch bei Rollenwechseln innerhalb des Unternehmens besteht offenbar noch Handlungsbedarf. 45 Prozent der Befragten sagen: Unnötige Berechtigungen werden hierbei nicht gelöscht.

Unklar definierte Prozesse

Mangelnde Ressourcen zählen nur für jeden Zehnten zu den größten Herausforderungen des On- und Offboardings. Viel öfter genannt wurde stattdessen ein unklar definierter Prozess (24 Prozent); dicht dahinter folgt die fehlende Automatisierung mit 23 Prozent.

Das spiegelt sich wie folgt in der Praxis wider: Rollenwechsel wurden nur bei neun Prozent der Befragten vollständig automatisiert umgesetzt, mehr als jeder Zweite berichtet derweil noch von einem komplett händischen Vorgehen.

Bernhard Steiner, Director Technical Presales bei Ivanti, kommentiert: „Die Ergebnisse zeigen, dass in vielen IT-Abteilungen Nachholbedarf besteht, wenn es um automatisiertes On- und Offboarding von Mitarbeitern geht. Es wird auch deutlich, dass unkontrollierte Zugriffsrechte ein großes Problem im Umgang mit sensiblen Daten rund um Mitarbeiter und Unternehmen sind.“

Für die Umfrage wurden im Sommer 2019 insgesamt 409 Personen aus verschiedenen Ländern befragt. Als IT-Profis bezeichneten sich dabei 52 Personen, 22 verneinten die Frage, 335 gaben keine Auskunft zu ihrer Position.

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