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MSP-Benchmark-Umfrage von Kaseya Cyberkriminalität gefährdet MSPs mehr denn je

Von Heidi Schuster

Lieferketten und die Personalbeschaffung werden für MSPs zu einem immer größeren Problem. Aber auch die Kunden stehen laut Kaseyas Benchmark-Umfrage vor vielen Herausforderung. Besonders die Cyberkriminalität hebt sich auf ein neues Level.

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Für Managed Service-Provider und deren Kunden stehen zahlreiche Herausforderungen an.
Für Managed Service-Provider und deren Kunden stehen zahlreiche Herausforderungen an.
(Bild: jirsak - stock.adobe.com)

Sieht man sich die MSP Benchmark Survey 2022 von Kaseya an, wird schnell klar: Die Herausforderungen der Kunden sind die Umsatzbringer der MSPs. Die Studie, die bereits im elften Jahr durchgeführt wird, enthält Daten zu den Interessen, Herausforderungen und Prognosen von mehr als 1.200 MSPs aus aller Welt (144 aus EMEA-Staaten).

Herausforderung Nummer 1: Compliance

Die Einhaltung von Compliance-Richtlinien wird für die Kunden von MSPs der Umfrage zufolge zu einem immer größeren Problem. Die sich ständig weiterentwickelnde Compliance-Landschaft stellt besonders für KMU eine große Herausforderung dar. Insgesamt 74 Prozent der Managed Service Provider (68 % in EMEA) geben an, dass ihre Kunden Schwierigkeiten haben, die gesetzlichen Compliance-Anforderungen zu erfüllen.

Um die Kunden im Compliance-Dschungel zu unterstützen, bieten 75 Prozent der Befragten MSPs (63 % in EMEA) Compliance-Services an oder sind daran interessiert. 59 Prozent aller befragten MSPs (46 % in EMEA) hatten Kunden, die die HIPAA-Richtlinien (Health Insurance Portability and Accountability Act) einhalten mussten, gefolgt von den Richtlinien für PCI-DSS (Payment Card Industry Data Security Standard; 41 % weltweit, 57 % in EMEA) und für die DSGVO (27 % weltweit und 34 % in EMEA).

Herausforderung Nummer 2: IT-Security

Cybersicherheit bleibt ein wichtiges Thema bei den MSPs. So gaben 50 Prozent in der Umfrage an, dass ihr Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr stärker durch Cyberkriminalität gefährdet ist, was einem Anstieg von elf Prozent gegenüber den Daten von 2021 entspricht.

Beinahe die Hälfte der MSPs gab an, dass ein erheblicher Teil ihrer Kunden in den vergangenen zwölf Monaten Opfer eines Cyberangriffs geworden ist. Obwohl die Cyberbedrohungen für MSPs ein großes Problem darstellen, sind sie auch ein Umsatztreiber: 50 Prozent der Befragten bewerten die Bedrohungslandschaft vierteljährlich, um neue Serviceangebote für ihre Unternehmen zu entwickeln.

Auf Kundenseite liegt die Problematik auch in „Active Incident Response“-Plänen. Nur vier Prozent der Befragten weltweit (3 % in EMEA) geben an, dass alle ihrer Kunden über einen solchen Plan verfügen. 44 Prozent (43 % in EMEA) können das nur von einem Viertel ihrer Kunden behaupten, und acht Prozent (EMEA: 14 %) der MSPs haben sogar keinen einzigen Kunden, der über einen „Active Incident Response“-Plan verfügt.

Herausforderung Nummer 3: Remote-Arbeit

Die Remote-Arbeit hat in den vergangenen zwei Pandemie-Jahren eine Fülle von Möglichkeiten eröffnet. Für die MSP-Kunden ist sie aber ein großer Problempunkt: 36 Prozent der Befragten weltweit (38 % in EMEA) gaben dies als eines der drei größten IT-Probleme für Kunden im Jahr 2022 an.

Für die MSPs ist die Situation deutlich besser: 22 Prozent (weltweit und EMEA) der MSPs geben in der Umfrage nämlich an, dass die Einrichtung von Remote-Arbeit der von ihren Kunden am häufigsten nachgefragte Service ist, gefolgt von Cloud-Migration (21 % weltweit & 33 % in EMEA) und Business Continuity (13 % weltweit & 7 % in EMEA).

Herausforderung Nummer 4: Lieferkette und Personal

Probleme mit der Lieferkette und die Einstellung neuer Mitarbeiter sind zwei der größten Herausforderungen, denen sich MSPs im Jahr 2022 stellen müssen. 92 Prozent der weltweit Befragten (91 % in EMEA) hatten Probleme mit der Lieferkette, welche sich auf ihren Verkauf auswirkten. Zudem sagen 19 Prozent (10 % in EMEA), dass die Personalbeschaffung ihre größte Herausforderung im Jahr 2022 sein wird – ein Anstieg um 15 Prozent gegenüber 2021.

Herausforderung Nummer 5: Disaster Recovery

Die meisten MSPs testen ihre Disaster-Recovery-Fähigkeiten – allerdings mit unterschiedlicher Häufigkeit. Aufgrund der zunehmenden Komplexität von IT-Umgebungen und der Cyber-Bedrohungslandschaft werden IT-Experten angewiesen, ihre Disaster-Recovery-Fähigkeiten regelmäßig zu testen. Die Umfrage von Kaseya ergab, dass 30 Prozent aller befragten MSPs (23 % in EMEA) ihre Disaster-Recovery-Fähigkeiten vierteljährlich simulieren, 25 Prozent (20 % in EMEA) testen jährlich und neun Prozent (11 % in EMEA) monatlich – wobei 15 Prozent (31 % in EMEA) zugeben, dass sie diese nie testen.

Keine Herausforderung sind integrierte Lösungen

Integrierte Lösungen sind bei MSPs sehr beliebt. 64 Prozent der Befragten sagen in der Studie, dass die Integration von Kernanwendungen, einschließlich RMM- (Remote Monitoring & Management), PSA- (Professional Services Automation) und IT-Dokumentationssoftware, für sie entscheidend oder sehr wichtig ist. Zudem sagen 78 Prozent, dass diese Integration zur Steigerung der Gewinne beiträgt.

(ID:48075322)