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Mobile-BI-Apps stellen Unternehmenskennzahlen auf mobilen Endgeräten dar. Je nach Gestaltung der Visualisierungskomponente können Apps unterschiedlich intensiv mit Berichten interagieren – bis hin zum proprietären Darstellungsformat für das Mobilsystem, zur Darstellung von Bilddateien oder PDFs. Lässt sich ein Zelleninhalt in einem Berichtsformular nicht kopieren und anderswo einsetzen, sind die Interaktionsmöglichkeiten extrem beschränkt. Das ist ungünstig, denn Funktionen wie Drill Down oder die Integration von Daten auf einer höheren Ebene (Roll-up) funktionieren dann nicht mehr. Gut eignet sich Mobile BI auch für Präsentationen. BI-Apps sollten Präsentationstools, wie beispielsweise ein Whiteboard, mitbringen.
Umstritten ist der Nutzen von Exportfunktionen für wichtige Anwendungen. Fehlen diese, schränkt das die Nutzbarkeit empfindlich ein. PDFs oder Excel-Tabellen auf Basis der Daten aus dem Mobilgerät lassen sich dann nicht mehr einfach während eines Meetings den Kollegen vorführen. Hinderlich ist auch, wenn sich exportierte Daten nicht verschicken oder in einen Cloud-Speicher überspielen lassen. Jedoch lässt sich nicht ohne weiteres kontrollieren, wohin die Daten via Exportfunktion verteilt werden. Davor schrecken viele Unternehmen zurück.
Gut geplant ist halb so teuer
Um Missbrauch auszuschließen, sollte zusätzlich auf ein Mobile-Device-Management-(MDM-)System gesetzt werden. Auch die Sensibilisierung der eigenen Mitarbeiter für Datenschutz und -sicherheit per Schulungen und Workshops ist wichtig. Aufgrund des Trends, private Geräte für geschäftliche Zwecke einzusetzen (BYOD), wird der Einsatz von MDM-Lösungen inzwischen ohnehin immer wichtiger. Auch hier gilt es, bei der Auswahl auf die nahtlose Integrationsfähigkeit zu achten.
Mehrere Lösungsvarianten mobiler BI-Apps erfüllen diese Voraussetzungen, haben aber unterschiedliche Stärken und Schwächen. Welche Variante im Einzelfall die beste ist, lässt sich nur individuell entscheiden:
- Mobile-only-Apps: Mobile-only-Lösungen werden gezielt für mobile Endgeräte mit spezifischen Betriebssystemen entwickelt und nutzen deren Merkmale, beispielsweise Touch-Bedienung, optimal. Sie brauchen keinen dazu passenden Desktop-Client, verringern also den Softwareaufwand. Andererseits sind solche Applikationen nur selten in bestehende Berichtsumgebungen eingebunden. Berichte müssen daher doppelt erstellt werden, was den Aufwand erhöht. Außerdem fehlt diesen Lösungen ein zentrales Management der Metadaten. Zu empfehlen sind sie besonders, wenn das mobile Berichtswesen unabhängig vom stationären ist, diese Mängel sich in der Praxis also nicht auswirken.
- Datenbankbezogene Apps: Sie arbeiten besonders gut mit den Datenbanken zusammen, für die sie entwickelt wurden. Ihr Vorteil ist der umfassende Zugriff auf sehr spezifische Features der jeweiligen Datenbank. DB-Anbieter integrieren ihre Mobile-BI-Apps in der Regel mit weiteren Apps. Allerdings sind Zugriffe auf andere Datenquellen abseits des Hersteller-Portfolios meist unmöglich. Das verstärkt die Herstellerbindung, statt die freie Wahl zu fördern. Diese Tools eignen sich deshalb besonders für Umgebungen, in denen nur die Produkte eines DB-Herstellers laufen.
- Third-Party-Apps: Drittanbieter liefern vielfältige Varianten mobiler BI-Apps. Das wichtigste Bewertungskriterium ist hier die Integrationsfähigkeit in bestehende Systeme. Außerdem ist auf Skalierbarkeit von Nutzerzahl und Datenmenge zu achten, damit das Produkt auch bei Wachstum längerfristig eingesetzt werden kann.
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