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Business IP-Anschluss (BAIP) für Sprache und Daten von T-Systems All-IP-Ansatz soll ISDN-Zugänge von KMUs nach und nach durch symmetrische DSL-Technik ersetzen

Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Andreas Donner

Auf der heute zu Ende gehenden Fachmesse Systems hat der Telekommunikationsriese T-Systems seine Pläne zur Ablösung der veralteten ISDN-Technik in kleinen und mittelständischen Unternehmen bekannt gegeben. Mit symmetrischen DSL-Anschlüssen zu attraktiven Paketpreisen sollen Kunden ihre Sprach- und Daten-Kommunikation sofort oder aber nach und nach ohne Risiko auf reine IP-Technologie umstellen.

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Schlechte Sprachqualität, keine sichere Verfügbarkeit und fehlende Komfort-Merkmale wie die Notruf-Funktionalität mit bekannten Nummern sind nur einige Merkmale, die eine Verbreitung von reiner IP-Technologie zur Sprach- und Datenkommunikation gerade im Geschäftsumfeld kleiner und mittelständischer Unternehmen bisher verhindern. Hinzu kommen Bedenken vor hohen Investitionen, wenn beispielsweise vorhandene Geräte nicht weiterverwendet werden können oder der simple Betrieb eines Faxgeräts zur Herausforderung für Administratoren wird.

Diesen Hemmschuhen will T-Systems ab sofort aktiv entgegenwirken und mit neuen Produktpaketen einen investitionssicheren Migrationspfad von ISDN nach DSL für KMU-Kunden schaffen. Ein gemeinsamer Anschluss für Sprache und Daten ist die Basis des flexiblen, mit viel Service angereicherten Programms, das auch die Weiterverwendung von älteren Geräten und bspw. herkömmlichen Faxgeräten erlaubt. Das Besondere an den als Business Access IP (BAIP) bezeichneten Lösungen ist, dass Telefonate auf reservierten Bandbreiten via Internetprotokoll erstmals unabhängig vom sonstigen Verkehrsaufkommen im Netz übertragen werden. Das Ergebnis ist eine bessere Sprachqualität beim Telefonieren als man dies von vielen anderen VoIP-Lösungen gewohnt ist.

Das Startpaket enthält unter anderem zwei Sprachkanäle, mehrere feste IP-Adressen und fünf Mailboxen. Außerdem im Paket enthalten: die gesamte Datenkommunikation sowie alle Festnetztelefonate innerhalb Deutschlands und den Nachbarländern einschließlich Großbritannien. Zudem ist die von herkömmlichen DSL-Anschlüssen bekannte täglich ein Mal erforderliche Zwangstrennung hier kein Thema und ein permanentes Login möglich. Über den symmetrischen Anschluss lassen sich Daten genauso schnell empfangen wie versenden. Abhängig von der verfügbaren Bandbreite, kann das Paket um weitere Sprachkanäle und zusätzliche Serviceleistungen erweitert werden.

Sanfter Migrationspfad zu VoIP

Kunden können wahlweise entweder ihre gesamte Telefonie- und IT-Infrastruktur weiter nutzen oder sofort bzw. nach und nach vollständig auf IP-Technik inklusive IP-Telefonie umsteigen. „Die Lösung ermöglicht somit ohne hohe Investitionskosten einen schrittweisen Umstieg auf die reine IP-Kommunikation“, sagt Helmut Binder, Geschäftsführer Marketing und Produktmanagement bei T-Systems.

Drüberhinaus rechnet T-Systems vor, dass Unternehmen mit BAIP auch Kosten sparen: Denn meist besitzen sie heute mindestens ein Netz für Sprache und eines für Daten. Künftig reicht mit BAIP jedoch ein einziges Netz und ein einziger Anschluss aus. Das Ergebnis sind niedrigere Betriebskosten sowie ein geringerer Administrations- und Wartungsaufwand.

Damit kommt BAIP einem allgemeinen Trend entgegen: Laut der Unternehmensberatung Gartner werden 95 Prozent der mittleren und großen Unternehmen bis 2010 beginnen, ihre Sprach- und Datennetzwerke komplett auf IP-Technik umzustellen. „Wir werden das Produkt ausbauen und weitere Leistungsvarianten entwickeln, um zusätzliche Anforderungen zu erfüllen“, so Binder.

In einem ersten Schritt testet T-Systems die Marktakzeptanz im Rahmen eines Pilotbetriebes für den kombinierten IP-Anschluss bis zum 31.12.2007. Hierbei staffeln sich die Bandbreiten von einem bis vier Megabit pro Sekunde, die Preise reichen je nach Konfiguration und Ausbaustufe von 169 Euro pro Monat bis 429 Euro.

Unified Communications for Microsoft

Zudem hat T-Systems auf der Münchner Messe angekündigt, mit Unified Communications for Microsoft allen Nutzern von Microsoft Office ab sofort den einfachen Zugriff auf die gesamte IP-basierte Kommunikation zu bietet. Die Geschäftskundensparte der Deutschen Telekom plant die Gesamtlösung, implementiert Netzkomponenten sowie Endgeräte und betreut den Betrieb. Damit nutzen Mitarbeiter Telefon, Mail, Voicemail, Fax, Instant Messaging, Präsenzinformationen, Video- und Web-Konferenzen per Mausklick.

Die neue Lösung Unified Communications for Microsoft integriert alle IP-basierten Kommunikationsmittel direkt in die vertraute Benutzeroberfläche von Microsoft Office und verbindet sie mit sämtlichen Office-Funktionen. Damit lassen sich Voice over IP, Instant Messaging oder Web-, Audiound Videokonferenzen von jedem Anwender so einfach nutzen wie E-Mails und Telefonate.

Als Partner von Microsoft implementiert T-Systems die neue Lösung in die Unternehmensnetze der Kunden. Voraussetzung dafür sind die aktuellen Versionen von Microsoft Exchange Server, Microsoft Office Communications Server und Microsoft Office sowie ein IP-Netz, das für die Übertragung von Voice over IP ausgelegt ist.

Mit Unified Communications for Microsoft eröffnen sich viele neue Möglichkeiten der Kommunikation: Dank überall verfügbaren Präsenzinformationen kann der Nutzer sofort die optimale Form der Kommunikation wählen. Das Warten auf Antworten via E-Mail oder Telefon entfällt. Passé sind auch umständliche Anleitungen für Videokonferenzen. Mit wenigen Mausklicks startet der Anwender mit seinen Gesprächspartnern eine Audio-, Video- oder Webkonferenz. Genau so einfach lassen sich gemeinsam Dokumente bearbeiten oder Applikationen nutzen.

Aber auch die Mobilkommunikation kann integriert werden: Termine in Outlook lassen sich beispielsweise von unterwegs per Sprachbefehl übers Handy verschieben. „Gerade Unternehmen mit verschiedenen Standorten profitieren von der Lösung. Denn der reibungslose und schnelle Informationsaustausch trägt heute entscheidend zum Unternehmenserfolg bei“, sagt Helmut Binder.

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