Im IP-Insider-Test: Client-Management-Plattform ACMP 5.0 von Aagon ACMP die Fünfte: Client Management im Fokus
Die Client Lifecycle und Systems Management Suite Aagon Client Management Platform (ACMP) ist mittlerweile in der Version 5.0 zu haben und damit umfassender denn je. Wir haben uns das neueste Release der Verwaltungssoftware genau angesehen und beleuchten Stärken und Schwächen
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Client Lifecycle Management oder Systems Management ist für die meisten mittelständischen Unternehmen in Deutschland der Garant für größere Einsparungen in der IT. Der Hintergrund dieser Erkenntnis ist einfach: Automatisierung bei der Bereitstellung von Client-Computern, Software- und Konfigurationsverteilung von zentraler Stelle aus und der Zugriff auf den Client-Desktop im Supportfall – das spart Zeit und Geld. Neben diesen eher am täglichen „Doing“ orientierten Regelaufgaben müssen IT-Verantwortliche ihre Systeme aber auch kontinuierlich im Blick behalten und sich um die Lizenzverwaltung bemühen. All diese Anforderungen erledigen IT-Administratoren mit einer Software wie ACMP von der Soester Firma Aagon.
Wie alle Lösungen aus dem CLM-Umfeld so ist auch ACMP, die Aagon Client Management Platform, ein modular aufgebautes System, bei der Kunden sich aus den Möglichkeiten die für sie relevanten Funktionalitäten gezielt herauspicken können. Aagon nennt diese Module Solutions und bietet CTI für die Anbindung einer Telefonanlage, Desktop Automation für die Automatisierung, Helpdesk, Inventory, Mobile Devices, OS-Deployment, Retired Clients – für zu verschrottende Computer, Security Detective für die Überwachung der Sicherheitseinstellungen und den „Software Detective“ für das Lizenz-Management. Das Basissystem, auf dem die ganze Lösung fußt, ist das ACMP Inventory mit der Datenbank und dem Serversystem selbst.
Leicht zu installierende Software
Wer schon öfters CLM-Lösungen installiert hat weiß, dass man für gemeinhin die Unterstützung eines Consultants benötigt, um eine solche Software zum Laufen zu bringen. An dieser Stelle unterscheidet sich ACMP deutlich, im positiven Sinne, von den Marktbegleitern. In weniger als einer halben Stunde ist eine Testinstallation möglich, ohne dass sich der Administrator dafür in die Tiefen von Windows, SQL & Co vorhangeln müsste.
Eine Testversion erhält jeder Interessent über die Homepage zum Download als ISO-File. Dank der integrierten 15 Lizenzen für verschiedene Solutions kann sich der potentielle Neukunde in allen Modulen einige Tage in Ruhe umschauen. Der aktuelle Umfang des ISO-Downloads beträgt rund 2.6 GByte an Daten, inklusive des mitgelieferten MS SQL 2012 Servers in der Express Edition und dem Management Studio, ebenfalls in der kostenfreien Express Edition. In größeren Umgebungen empfiehlt der Hersteller den Betrieb eines separaten SQL-Servers.
Bei der Testinstallation von ACMP kam es zu dem englischsprachigen Hinweis, dass die automatische SQL-Datenbankinstallation leider nicht möglich ist. Dieser Fehler erschien reproduzierbar unter Windows Server 2008 R2 in einer mit ESX 5.5 virtualisierten Umgebung. Die manuelle Einrichtung des SQL-Servers war jedoch in wenigen Minuten erledigt und dem SA-Account wurde ein Passwort verpasst, welches wir später, bei der Installation von ACMP selbst, wieder eingegeben mussten. Alles in allem, mit ein wenig Kenntnis des SQL Managers in der Express Edition, keine besondere Herausforderung.
Erfüllbare Voraussetzungen
Systemseitig benötigt ACMP 5 einen halbwegs aktuellen Windows Server ab der Version 2008 mit dem Feature „Net Framework 3.5“. Für den Betrieb empfiehlt sich eine CPU mit vier Kernen, 8 GByte RAM und 100 GByte freie Festplattenkapazität. Für den SQL-Server gelten ähnliche Anforderungen, jedoch reduziert sich der Festplattenspeicherbedarf auf 60 GByte. Die Konsole, die Steuerzentrale für ACMP, lässt sich auf jedem Windows-PC mit Windows 7 oder höher, 4 GByte RAM, 60 GByte Festplatte und einer Auflösung von 1.280x720 Pixel betreiben. Der ACMP Agent für Windows benötigt mindestens Windows XP und 200 MByte Festplattenspeicher.
Die Unterstützung für XP ist auf den Migrationsfall beschränkt. Schon jetzt unterstützt ACMP 5 Windows 10. Auf dem Apple Mac sind mindestens ein 10.6 (Snow Leopard) und 20 MByte Festplattenspeicher erforderlich. OS X 10.10 (Yosemite) unterstützt Aagon ACMP 5 ebenfalls. Auf Linux-Systemen benötigt der Agent mindestens Python ab der Version 2.4, somit können Administratoren auch leistungsschwächere Terminals mit ACMP 5 verwalten.
Der Hersteller testete seine Software mit Debian 6 und höher, Fedora 16 und höher, openSuse 11.4 und höher, Ubuntu 12.04 und höher, Rasbian und dem Igel OS in der Version 5. Der benötigte Speicherplatz auf der Festplatte beträgt bei Linux 5 MByte.
Was ist neu in ACMP5?
ACMP 5 wurde der Öffentlichkeit erstmals im Februar 2015 präsentiert. Ein besonderes Augenmerk legte die Entwicklungs-Abteilung auf die Performance. Dank der Verwendung von so genannten „Performance Countern“ ist die aktuelle Version 5 das schnellste ACMP überhaupt. Dies macht sich, so der Hersteller explizit in den Release Notes, in WAN-Umgebungen positiv bemerkbar.
Die Push Queue für Client-Commands wurde erneuert. Bisher war es bei Client-Systemen, die hinter einem NAT-Router positioniert sind, nicht möglich, Client Commands per Push-Befehl zu verteilen, wenn der ACMP Server den Client nicht direkt erreichen konnte. Nun prüft der Client-Rechner bei Serveranfragen selbstständig, ob per Push vorbereitete Befehlsketten für ihn vorliegen.
In den Versionen vor ACMP 5 musste der IT-Profi die Windows-Firewall-Konfiguration so angehen, dass die benötigten Ports für die ACMP-Client-Kommunikation nicht blockiert wurden. Diese Konfigurationsanpassung übernimmt der ACMP-Agent bei der Installation nun selbstständig und trägt die benötigte Windows-Firewall-Regel ein. Die Kommunikation aller Komponenten: ACMP Agent, ACMP Server und der ACMP Console für die Administrator-Workstation ist mit in der aktuellen Version nun zudem konsequent SSL verschlüsselt.
Das augenfälligste Merkmal der neuen Software ist jedoch das klar strukturierte User Interface (UI) mit einfach gestalteten Symbolen, die sich grundsätzlich am Technical Preview Design von Windows 10 orientieren. Wer die früheren Versionen von ACMP schon einmal nutzte, findet sich jedoch sofort zurecht, da grundlegende Elemente wie Container oder das Gruppieren von Ergebnissen in Anfragen unverändert geblieben sind.
weiter mit: ACMP – die Neuheiten im Blick
Solide Funktionen
Die ACMP-Konsole ermöglicht dem Administrator zunächst einmal den Blick auf mögliche Updates für die Software selbst und begrüßt anschließend den Neuling mit einem Software-Assistenten, der den Anwender durch die ersten Arbeitsschritte begleitet und die Verteilung von ACMP-Agents anregt. Bereits zu diesem Zeitpunkt untersucht die Software das Netzwerk nach möglichen Windows-Client-Rechnern, indem ein Scanner das Active Directory nach entsprechenden AD-Objekten durchsucht und die Netzwerkumgebung ausliest. Die Ferninstallation der Agents für Windows-Clients ist kein Problem. Glücklicherweise unterstützt die Software die Eingabe von beliebigen Credentials – besonders praktisch, wenn es sich um Systeme handelt, die nicht im AD organisiert sind.
Nach relativ kurzer Zeit stehen die ersten Inventarisierungsdaten zur Verfügung. Alle klassischen Abfragen und Gruppierungen nach IP- oder MAC-Adresse, Betriebssystemversionen oder Hostnamen liefert ACMP 5, aber auch speziellere Daten wie beispielsweise die Windows-Updates, Hardware-Detaildaten wie Seriennummern oder Treiberversionen. Wer als Administrator auf der Suche nach einem fehlerhaften Treiber ist, wird mit der Software seine Freude haben. Die bereits mitgelieferten Templates, vorbereite Reports und Abfragen, decken so ziemlich alles ab, was im Tagesgeschäft von Nöten ist.
In der Lizenzverwaltung von ACMP geht es noch spezieller zu. Diese liest automatisch die Lizenzdaten aus den gesammelten Software-Informationen aus und zeigt diese als aktuellen Lizenzverbrauch an. Auf der anderen Seite hat der IT-Verantwortliche die Möglichkeit, angeschaffte Lizenzen in ACMP einzugeben und die Software identifiziert dann eine Über- oder Unterlizenzierung.
Das Lizenz-Management, die Inventarisierung, der User-Help-Desk mit CTI-Integration und die Softwareverteilung sind allesamt Solutions, die auch schon in den früheren Versionen von ACMP enthalten waren. Entsprechend gab es keinerlei besonderen Auffälligkeiten im Test. Die Verwendung von Windows 10 als Client-Agent verlief problemlos und auch die Software-Verteilung eines MSI-Pakets mit Notepad++ klappte auf Anhieb, ohne einen Blick in die Online-Dokumentation zu werfen.
Nun fest in ACMP – das OS-Deployment
In den früheren Versionen griff Aagon für die Betriebssystem-Ferninstallation stets auf ein zweites Produkt aus dem eigenen Hause zurück: ACK. In der vorliegenden Version von ACMP ist das „OS-Deployment“ als Solution jetzt ein fester Bestandteil. Betriebssystem-Rollouts mit unterschiedlichen Treiberpaketen im Windows-Umfeld realisieren IT-Verantwortliche damit nun direkt, ohne Rückgriff auf ACK. Derzeit unterstützt das OS-Deployment alle Windows-Versionen ab 7/2008 und erwartungsgemäß auch die Technical Preview von Windows 10.
Um Systeme per DHCP/PXE-Anfrage aufzusetzen, entwickelte Aagon einen neuen Network Boot Agent und einen DHCP-Proxy/TFTP-Dienst. Da sich der Network Boot Agent in verschiedenen Netzwerkbereichen installieren lässt, können Administratoren nun auch entfernte Niederlassungen direkt mit Boot-Images versorgen. Das OS Deployment lässt sich aber auch weiterhin per USB/DVD-Datenträger manuell durchführen. Neben der typischen Verteilung mittels „unattended Installation“ unterstützt OS-Deployment zusätzlich die Image-basierte Installation. Image-basierte Installationen sind in gewissen Konstellationen im Massen-Rollout etwas zügiger. Ein OS-Image muss der Administrator, wie bei allen anderen Programmen auch, mit Sysprep und Windows PE von einem bereits installierten Client-Computer erzeugen.
Windows Key Management inklusive
In das neue ACMP OS-Deployment hat Aagon gleich ein komplettes Windows Key Management integriert. Somit hat der IT-Profi immer im Blick, auf welche Rechner er welche Keys ausgerollt hat. Zur Verteilung von Betriebssystemen gehört eine gut organisierbare Treiberverwaltung. Nur so ist es möglich, dass die ausgerollten Computer von Anfang an ordentlich arbeiten. Dank eines Treiber-Scanners muss sich der Administrator nicht sehr viel Gedanken um die eigentliche Zusammenstellung machen.
Typischerweise verteilt die IT in einem Unternehmen viele Geräte aus identischen Baureihen. Der Scanner analysiert, gestartet über eine Netzwerkfreigabe von einem ACMP-Server, die lokal installierten Hardware-Treiber. Auch ohne, dass der ACMP-Agent selbst installiert ist, liest die Scanner-Software alle Driver aus und der Administrator entscheidet per Mausklick, welche Gerätetreiber der Scanner extrahiert und in das Aagon-eigene Transferformat überführt. Auch dies funktionierte im Test ohne Probleme.
Der Software-Wizard, der den Administrator bei der Zusammenstellung von Boot Image, Betriebssystem, Software-Paketen und Treibern unterstützt, erlaubt in seinen Einstellungen auch Zusatzfunktionen, wie beispielsweise das Unterdrücken von „STRG+ALT+ENTF“ während der Installation. Somit können voreilige Benutzer ihren in der Installation befindlichen PC nicht aus dem Takt bringen.
Insgesamt fasst der für die Verteilung verantwortliche Mitarbeiter die Aufträge in so genannten „Job Collections“ zusammen, die neben dem OS-Deployment eine beliebige Anzahl von Client Commands enthalten können. Client Commands sind ACMP-Skripte, mit eigenem Editor, mit denen Administratoren Konfigurationsänderungen, Anpassungen, Software-Verteilungen oder auch Deinstallationsaufgaben ansteuern. Die Verteilung der Betriebssysteme auf verschiedene Standorte funktioniert bei ACMP über so genannte File Repositories. Diese Repositories sind jedoch nicht notwendigerweise Serversysteme, was wiederum Infrastrukturkosten spart.
Fazit
ACMP 5 ist optisch und funktionell auf dem Stand der Zeit und unterstreicht auch bei dieser Betrachtung seine Position als „einfach zu installierende und schnell einsetzbare Client-Management Software“. Alle derzeitigen Erfordernisse des Mittelstands – vom OS-Deployment, über Lizenz-Verwaltung bis hin zum Mobile Management von Apple iPhone & Co – hat das Software-Haus aus Soest als separate Solution-Module im Portfolio. Insgesamt fällt die Arbeit mit ACMP leicht: Software-Wizards und Dialogfenster erlauben eine in sich logische Bedienung.
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