Raus mit den IT-Profis aus dem Serverraum, rein ins Management 5 Tipps, wie IT-Profis sich und ihr Fachwissen besser verkaufen
Kenntnisse und Ratschläge von IT-Profis sind für effektive Geschäftsentscheidungen wichtiger denn je. Aber nicht nur in Sitcoms wie „The IT Crowd“ werden Technologieexperten in ihre eigene Welt verbannt. Doch IT-Manager müssen sich von der Vorstellung befreien, dass die so genannten „Nerds“ in den Serverraum, aber nicht in die Vorstandsetage gehören.
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Um raus aus dem RZ-Keller in die Vorstandsräume zu kommen, müssen IT-Administratoren ihre profunden Kenntnisse der technischen Systeme und Prozesse jedoch so kommunizieren, dass sie auch von der Geschäftsführung verstanden werden. Außerdem liegt es in ihrer Hand und Verantwortung, den Technologie-Hype zu relativieren und Ziele für ihre Kollegen zu definieren, die für den geschäftlichen Erfolg am wichtigsten sind.
In einer von SolarWinds durchgeführten und kürzlich veröffentlichten Umfrage zu neuen IT-Trends gaben 96 Prozent der befragten IT-Profis an, sie würden es sich zumindest zutrauen, bei kritischen Geschäftsentscheidungen beratend mitzuwirken – und fast die Hälfte davon war absolut sicher, das zu können. Doch obwohl die Ergebnisse zeigen, dass fast jeder IT-Profi schon irgendwann einmal diese Beratungsfunktion erfüllt hat, erhalten 70 Prozent nur gelegentlich oder sehr selten die Chance dazu.
Das lässt vermuten, dass die Unternehmen sich das vielfältige technische Fachwissen erst noch erschließen müssen, das ihre IT-Manager zur Vorstandskonferenz beisteuern können. IT-Profis können den Wert ihres potenziellen Beitrags zur Entscheidungsfindung aber ganz einfach demonstrieren. Sie müssen dazu nur ihr Wissen an den Wünschen und Anforderungen des Unternehmens ausrichten. Hierzu hat SolarWinds fünf Tipps zusammengestellt, die dem typischen Technikprofi dabei helfen, sich von den üblichen IT-Nerds abzuheben.
1. Tipp: Reden Sie verständlich
Die Mitarbeiter außerhalb des Serverraums haben meist eine pathologische Scheu vor dem Jargon der IT-Manager und den Fachbegriffen, mit denen sie angeblich gerne um sich werfen. Die Popkultur hat diesen Trugschluss vermutlich noch verstärkt.
IT-Profis können ihren Standpunkt jedoch erheblich besser vertreten, wenn sie sich bemühen, die technischen Auswirkungen eines Systems für Laien verständlich zu vermitteln. Wenn auch Führungskräfte und die Geschäftsleitung in der Lage sind, die Funktionsweise eines Systems kurz und bündig zu erklären, können sie die Technologie besser unterstützen, auf der ihr Betrieb basiert.
Weiter verfeinern können IT-Manager ihren Geschäftsjargon in Gesprächen mit ihren Kollegen in Vertrieb, Marketing und PR. Dort erhält man die besten Tipps, wie man effizient kommuniziert und eine komplexe Technologie besser erklären kann. Denken Sie daran: Man schenkt Ihnen bei wichtigen Geschäftsentscheidungen keinerlei Vertrauen, wenn Sie wie ein Nerd reden.
2. Tipp: Konzentrieren Sie sich auf Aktionen statt auf Funktionen
IT-Manager schwadronieren gerne über die Merkmale und Funktionen von Lösungen, ohne deren potenziellen Nutzen für die übergeordneten Geschäftsziele zu berücksichtigen. Statt einfach nur die Merkmale einer Technologie zu beschreiben, sollten sie diese anhand von Geschäftsaktionen veranschaulichen: „Was können wir damit (besser) machen?“ statt „Was kann dieses Widget alles Tolles?“
Das verdeutlicht die Relevanz der Plattform oder Lösung in einer Weise, die Führungskräfte nicht nur verstehen, sondern auch für das Geschäft umsetzbar vertreten können. Dabei sind IT-Manager am effektivsten, wenn sie sich mit den Zielen der Vorstandsetage vertraut machen: Etwa 44 Prozent der Befragten gaben an, ein besseres Verständnis der Gesamtstrategie ihres Unternehmens würde ihnen nicht schaden.
Indem sie die Zusammenhänge zwischen Technologie und ROI deutlich hervorheben, können IT-Profis starke Partnerschaften mit den Führungskräften bilden und dieses Verständnis im Lauf der Zeit vertiefen.
3. Tipp: Lernen Sie dazu, um übermäßige Erwartungen zu dämpfen
Solide technische Fakten sind ein perfektes Gegenmittel für jeden Hype. Über 50 Prozent der befragten IT-Profis gaben an, dass die in den nächsten drei bis fünf Jahren am meisten geforderten Qualifikationen die Bereiche Cloud Computing und Informationssicherheit beträfen. Angesichts des hohen Transformationspotenzials der Cloud, von dem momentan dauernd die Rede ist, und der massiven Bedrohungen für Unternehmensdaten, ist das keine Überraschung.
IT-Manager sollten sich definitiv um ihre Qualifikationen in diesen schnell wachsenden Bereichen kümmern. Noch wichtiger ist jedoch, dass sie das dann gewonnene Fachwissen verwenden, um die Erwartungen der Geschäftsführung im Zaum zu halten. Mit ihrem Technikverstand können IT-Manager glaubwürdig einer übereifrigen Technikhörigkeit Einhalt gebieten. Sie können die potenziellen Risiken besser unterstreichen, die diese „Will-ich-auch“-Haltung mit sich bringt, wenn ihr keine gründliche Analyse der Notwendigkeit und Planung zugrunde liegt.
Sie sollten auch die Initiative ergreifen und unter Berücksichtigung der jeweiligen Geschäftsanforderungen, die Begeisterung oder Furcht auslösen, geeignetere Lösungen vorschlagen: Eine Hybrid-Cloud könnte beispielsweise die Sicherheitsbefürchtungen eines Finanzleiters und die Kampagnenideen eines Marketingleiters miteinander vereinbaren.
4. Tipp: Nutzen Sie fundierte Daten für bessere Kennzahlen
IT-Manager haben auf eine Fülle von Unternehmensdaten Zugriff, von denen viele zur Optimierung übergeordneter Geschäftsprozesse und der Produktlieferung/Dienstleistungserbringung herangezogen werden können.
Durch die Entwicklung einer anschaulichen Übersicht dieser Daten und die Einführung von Tools zu ihrer effizienten Nachverfolgung können IT-Manager neue Leistungskennzahlen und Metriken definieren, die nicht nur quantifizierbar sind, sondern auch direkt mit dem Geschäftsverlauf zusammenhängen. Beispielsweise ist das Nachverfolgen des Netzwerkdatenverkehrs sowohl für Marketingkampagnen (externe Browser) als auch für Initiativen zu flexiblen Arbeitsformen (Geräte der Mitarbeiter) sinnvoll.
Sobald IT-Profis die wesentlichen geschäftlichen Anforderungen ermittelt haben, können sie mit diesem Wissen besser die Ziele umreißen, die sich das Unternehmen setzt, und festlegen, wie diese Ziele gemessen werden.
5. Tipp: Geben Sie Ihr Wissen aus dem Zentrum des Geschehens weiter
IT-Profis kommen weitaus häufiger mit einer Vielzahl von Mitarbeitern und Kunden in Kontakt als Vorstandsmitglieder. Zwar sind einzelne Berichte im Stil von „Mein Computer fährt nicht hoch“ für die Unternehmensstrategie nicht relevant, der aufmerksame IT-Profi nimmt jedoch erfolgsentscheidende Entwicklungen wahr, die sehr wohl relevant sind: schlechte Dienstgüte, zunehmende Ausfälle oder schlecht funktionierende Hardware-Ausstattung. Wenn die IT-Manager diese Probleme zusammen mit ihren Empfehlungen der Geschäftsleitung übermitteln, können sie eine Eskalation verhindern oder auf neue Möglichkeiten für das Wachstum des Unternehmens hinweisen.
Das Know-how der IT-Profis ist erfolgskritisch für das Unternehmen
Da die Technologie heute eine bestimmende Rolle im Unternehmen und am Arbeitsplatz einnimmt, sind IT-Profis für die großen Entscheidungen im Unternehmen wichtiger als je zuvor. Damit ihre Stimme Gehör findet, müssen sie nur noch ihre technischen Fähigkeiten in Einblicke und Empfehlungen kleiden, die sich direkt auf den Erfolg des Unternehmens auswirken. Das erstreckt sich von der Einführung neuer Technologien bis zu den allgemeinen Prozessen von Produktentwicklung und Vertrieb.
Der IT-Manager mag sich bei seinen Servern im Keller am wohlsten fühlen, häufig jedoch wird er oben in der Vorstandskonferenz wesentlich dringender gebraucht.
Über den Autor
Patrick Hubbard ist Head Geek bei SolarWinds
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